Seit dem 13. November 1989 gibt es die kfd-Gruppe „Frauentreff“ unter der Leitung der beiden ehemaligen Pfadfinderleiterinnen Anette Sellmann und Annette Marcus. Da die bisher bestehende Gruppe junger Frauen durch immer mehr hineinrückende jüngere Frauen zu groß wurde, kam es zur Gründung einer weiteren Gruppe. Um nicht nur „bekannte“ Frauen anzusprechen, sondern auch Neuzugezogene, wurden im Herbst 1989 über 200 Frauen aus der Gemeinde im Alter zwischen 25 und 40 Jahren angeschrieben und zu einem ersten Treffen eingeladen, zu dem dann 47 Frauen kamen. Anfangs schwankte die Teilnehmerzahl und auch die Teilnehmerinnen wechselten. Mit der Zeit bildete sich dann aber ein Kreis von Frauen, die zu allen Treffs kamen und sich langsam für „ihre“ Gruppe verantwortlich fühlten. Nur wenige Frauen gehörten bis dahin dem Verband „kfd“ an. Einige hinterfragten auch kritisch die Ziele des Verbandes und sprachen sich bewußt gegen eine Mitgliedschaft aus. Der größte Teil der Gruppe konnte aber während einer Feierstunde in die Frauengemeinschaft aufgenommen werden. Jeweils am dritten Montag im Monat treffen sich nun die Mitglieder zu unterschiedlichen Angeboten, die eigentlich alle Lebensbereiche von Frauen ansprechen. Von Gesprächsabenden z.B. darüber, wie man mit Kindern über den Tod sprechen kann, bis hin zu „Frauen und ihre Altersversorgung“ und „Umweltschutz im Haushalt“ reicht das Angebot. Aber auch praktisches Tun, Kochkurse, das Erlernen von Folkloretänzen oder ein Selbstbehauptungskurs speziell für Frauen, finden großen Anklang. Selbstverständlich darf auch das gesellige Gruppenleben mit Grillabenden, Radtouren, Theater- und Kinobesuchen nicht zu kurz kommen. Religiöse Angebote wurden zu Beginn der gemeinsamen Gruppenarbeit kaum besucht. Aber durch behutsames Einbringen von verschiedenen religiösen Elementen, wie Maiandachten mit frauenspezifischen Texten, „Bibel teilen“ oder der Teilnahme an Weltgebetstagen, konnten einige Frauen einen anderen Zugang zum Glauben bekommen.
Durch gemeinsame Aktionen z.B. beim Pfarrfamilienfest konnte das „Wir-Gefühl“ in der Gruppe wachsen, so dass die ca. 30 Mitglieder heute von sich behaupten: „Wir sind ein Teil der kfd, wir gehören zur Gemeinde!“ Das belegen auch folgende Zahlen: Elf Jahre nach der Gründung sind im Jahr 2002 mehrere Frauen „aktiv“ in der kfd tätig: zwei Mitglieder sind im Vorstandsteam der kfd; vier Frauen konnten als Mitarbeiterinnen im Besuchsdienst gewonnen werden, eine Frau leitet die Mutter-Kind-Spielgruppe und fünf Frauen sind als Kirchenputzfrauen tätig. Darüber hinaus gehören die beiden Gruppenleiterinnen dem Vorstand des Dekanatsleitungsteams an.
Seit dem Jahr 2003 übernehmen die Teilnehmerinnen mehr und mehr Verantwortung für ihre Gruppe. Jeweils ein bis zwei Frauen sind für die Gestaltung eines monatlichen Treffs verantwortlich. Die anderen Gruppenmitglieder honorieren diesen Einsatz, in dem sie regelmäßig an den Treffen teilnehmen. Das Gruppengefühl untereinander ist seitdem gestiegen.
Als Dankeschön bedankten sich die beiden Gruppenleiterinnen im ersten Jahr bei ihrer Gruppe mit einem Überraschungsbüffet, bei dem sie Gerichte, passend zum Thema des jeweiligen Monatstreffs kochten.
20 Frauen der Gruppe nahmen im November an 2004 an einem Wohlfühlwochenende in Hardehausen teil. Auf Wunsch der Gruppe fuhren die Mitglieder vom 2.-4- Februar 2007 erneut zu einem Wohlfühl-Wochenende nach Hardehausen.
2007 wird das Jahresprogramm der Gruppe erstmals unter ein Thema gestellt: „Fremdes achten – Frieden suchen“, dem Schwerpunktthema der kfd. Erstaunlich, wie viele Veranstaltungen die Gruppenmitlgieder dazu zusammenstellten.
2008 lautete das Jahresthema der Gruppe „Frauenleben ist vielfältig“. Besonders sind da die Besuche der Ausstellung „Rosenstraße 76″ zu erwähnen, bei der es um die Sensibilisierung zum Thema „häusliche Gewalt gegen Frauen“ ging; sowie der Besuch eines Sterbehospizes in Arnsberg. In einfühlsamen Gesprächen erfuhren die Teilnehmerinnen, dass auch die letzten Tage im Leben durch liebevolle Pflege und Zuwendung menschenwürdig gestaltet werden können.