DPSG

I. Aktuelles

Der Stamm „Franz von Assisi“ der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in Bad Westernkotten entstand 1971/72. Derzeitige Vorsitzende sind Markus Wieners und Jana Gerling. Der Verein informiert über seine Aktivitäten auf einer eigenen Homepage unter dpsg-westernkotten.de 

II. Fotos

III. Zur Geschichte und Gegenwart der DPSG Bad Westernkotten

[Dieser Beitrag von Elisabeth Hollenbeck und Heinz Lehmenkühler ist der Festschrift: 1902-2002. Hundert Jahre katholische Kirchengemeinde Sankt Johannes Evangelist Bad Westernkotten, Bad Westernkotten 2002, entnommen. Weitere und aktuelle Infos finden sich auf der Homepage der Pfadfinder unter dpsg-westernkotten.de]

Gründer der Weltpfadfinderbewegung ist Lord Robert Baden Powell of Gilwell. Er veröffentlichte 1908 das Buch „Scouting for Boys“, was zur Gründung der weltweiten Pfadfinderbewegung führte, die heute 25 Millionen Mitglieder zählt.

Am 7. Oktober 1929 wurde die DPSG in Altenberg gegründet. 1938 wurde sie vom nationalsozialistischen Regime zwangsweise aufgelöst und verboten. Der Wiederaufbau der DPSG nach Kriegsende griff zunächst auf die Inhalte und Methoden der Zeit vor 1938 zurück.

Gegen Ende der 50er Jahre wurden diese Grundlagen überarbeitet und mündeten dann in der neuen Ordnung des Verbandes, die 1971 in Kraft trat.

Zentraler Punkt dieser Neufassung sind die „Grundlagen unserer Lebensauffassung“, die für das pfadfinderische Leben und Handeln Orientierung geben:

  • Leben in Hoffnung
  • Leben in Freiheit
  • Leben in Wahrheit
  • Leben in tätiger Solidarität

Ziele und Aktivitäten

Die DPSG beansprucht neben anderen Erziehungsträgern einen eigenen Erziehungsanspruch. Sie will ihre Mitglieder in einer kritischen Weltsicht erziehen und einen Freiraum für den Entwurf neuer Ideen schaffen.

Sie will, dass durch gemeinsame Erlebnisse und deren Reflexion die Mitglieder des Verbandes zunehmend Sicherheit im persönlichen Handeln gewinnen.

Sie will, dass die Mitglieder befähigt werden, kreative Menschen mit offenen Augen und aufrechtem Gang zu sein, mit einem Gespür für die notwendige Initiative und Verantwortlichkeit für sich, gegenüber dem Nächsten und der Gesellschaft.

Die DPSG sieht als katholischer Pfadfinderverband im Evangelium Jesu Christi die Grundlagen des verbandlichen Lebens und Handelns und Auftrag für ein Leben aus dem christlichen Glauben.[1]

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg gliedert sich in 4 Altersstufen:

  • Wölflinge 8 – 10 Jahre
  • Jungpfadfinder 11 – 13 Jahre
  • Pfadfinder 14 – 16 Jahre
  • Rover 17 – 20 Jahre

Nach jeweils drei Jahren wechseln die Mitglieder beim alljährlichen Stufenwechsel in die nächst höhere Stufe, so dass jeder die Erfahrung machen kann, mal zu den Jüngsten und mal zu den Ältesten zu gehören.

Vorgeschichte der Bad Westernkötter Pfadfinder [2]

Kirchliche Jugendarbeit hat es in Bad Westernkotten schon lange vor der Gründung der DPSG gegeben. Häufig wurde die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besonders von den Vikaren geleistet, die dann zumeist einige Mitarbeiter zur Leitung der Pfarrjugend um sich scharten.

Mit der Gründung der DPSG trat insofern eine Neuerung ein, als hiermit zum ersten Mal qualifizierte, verbandliche, kirchliche Jugendarbeit – im Gegensatz zur verbandlosen Pfarrjugend – durchgeführt wurde.

Ende der 60-ger, Anfang der 70-ger Jahre nahmen Jugendliche aus der katholischen Pfarrgemeinde – zumeist Messdiener – an sommerlichen Zeltlägern in Hardehausen bei Scherfede teil, die in Verantwortung des Erzbischöflichen Jugendamtes Paderborn, durchgeführt wurden. Dabei kamen Gruppen aus verschiedenen Gemeinden der Diözese zusammen. Die Pfarrgemeinde war dabei nicht unbedingt verpflichtet, eigene Leitungskräfte mitzuschicken.

Dies änderte sich erst im Jahre 1971, als das Erzbischöfliche Jugendamt zur Auflage machte, dass für je 10 Zeltlagerteilnehmer ein Betreuer/Leiter von der Pfarrei zu stellen sei. Obwohl eine Menge jugendlicher Interessenten in Bad Westernkotten waren, fand sich kein möglicher Betreuer, bis sich Heinz Lehmenkühler, auf Bitten seines Neffen, bereit erklärte diese Aufgabe zu übernehmen. So konnten 10 Jungen im Alter von 10 – 13 Jahren am Zeltlager in Hardehausen teilnehmen.

Während dieses Lagers erfuhr Heinz Lehmenkühler bei einer Wanderausstellung durch Rudolf Sanders und Hans-Georg Hunstig, Mitglieder der damaligen Diözesanleitung, zum ersten Mal etwas von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und war recht beeindruckt von deren Arbeit mit Kindern und jungen Erwachsenen.

Nach dem Zeltlager im Sommer 1971 zeigten die Teilnehmer großes Interesse, sich weiterhin an Gruppenabenden zu treffen.

Heinz Lehmenkühler sagte seine Teilnahme zu. So traf man sich jede Woche einmal im alten Kindergarten, neben dem Elisabeth-Heim.

Neben Spiel und Spaß bestimmten auch vom Pastor besorgte Filme oft das Gruppengeschehen. Gemeinsam überlegte man, ob sich die Gruppe der DPSG anschließen sollte; und nachdem Heinz Lehmenkühler im August noch Rudolf Sanders zu einem Informationsgespräch eingeladen hatte, beschloss die Gruppe von da an sich dem Verband der DPSG anzuschließen. Als Leiter wurde Franz Olland gewonnen.

Im ersten Bericht über die Bad Westernkötter Pfadfinder heißt es: „Auch in der Gemeinde Bad Westernkotten gibt es jetzt einen Pfadfindertrupp. Jungen im Alter von 10 – 13 Jahren treffen sich, um sinnvoll ihre Freizeit zu gestalten. Alle Jungen, die Lust haben, mitzumachen, treffen sich jeden Donnerstag um 18.30 Uhr im Pfarrheim … Die Leitung haben Heinz Lehmenkühler und Franz Olland. Welche junge Erwachsene möchten noch in der Leitung mitmachen?“[3]

1972: Kontakt zum Jugendwerk Rietberg und Floßfahrt auf der Weser

Zum 01.01.1972 wurden 29 beitragszahlende Mitglieder aus Bad Westernkotten beim Bundesamt der DPSG gemeldet; 2 Leiter: Franz Olland und Heinz Lehmenkühler und 27 Jungen im Alter von 10 – 14 Jahren.

Schon früh wurden die Jungen in 2 Gruppen aufgeteilt; ein Jungpfadfinder- (10 – 13 Jahre) und ein Pfadfindertrupp (13 – 16 Jahre), die sich je einmal wöchentlich trafen. Spiele jeder Art, aber auch Radtouren in die Pöppelsche, „Ringkämpfe“ usw. bildeten die wesentlichen Programmpunkte.

In den Osterferien wurden erste Kontakte zum Jugendwerk Rietberg hergestellt, über die an anderer Stelle noch ausführlich informiert wird

Im ersten Teil der Sommerferien machten Franz Olland und Heinz Lehmenkühler mit den Pfadfindern eine 4 – tägige Floßfahrt auf der Weser, von Hannoversch-Münden bis Holzminden. Das Floß wurde in wochenlanger Arbeit nach Bauplänen der DPSG selbst hergestellt und auf den Namen „Schlampi“ getauft. „Allen Teilnehmern hat die Fahrt solchen Spaß gemacht, dass sie für das nächste Jahr wieder eine Floßfahrt geplant haben.“

Anschließend fand in Hardehausen wieder ein Zeltlager in Verantwortung des Erzbischöflichen Jugendamtes statt, an dem F. Olland und H. Lehmenkühler mit 19 Jungpfadfindern teilnahmen.

Einige Pfadfinder, die älter als 13 Jahre waren, und somit in Hardehausen nicht mehr teilnehmen durften, besuchten die Gruppe mit dem Fahrrad.

1973: 1. Selbständiges Zeltlager und wieder Floßfahrt auf der Weser

Die Arbeit in den beiden Gruppen lief recht abwechslungsreich weiter, obwohl sich keiner der damaligen Leiter vorher mit Jugendarbeit beschäftigt hatte. Durch persönliche Fortbildung, aber auch durch den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen des Verbandes konnte viel neues hinzugelernt werden, was sich für die Trupparbeit stets als Bereicherung herausstellte.

Ein besonderer Höhepunkt im 1. Halbjahr 1973 war ein sportlicher Wettkampf von Pfadfindergruppen aus Erwitte, Mastholte und Bad Westernkotten in Erwitte.

In diesem Jahr wollten die Pfadfinder zum ersten mal ein Zeltlager in eigener Regie in den Sommerferien durchführen. Als Lagerplatz wurde die Wiese eines Bauern in Rixen bei Altenbüren/Scharfenberg ausgesucht.

Vier eigene Zelte standen dabei zur Verfügung, die die Leiter durch finanzielle Unterstützung der Kirchengemeinde und der Gemeinde Bad Westernkotten anschaffen konnten.

Das Lager, an dem 22 Jungen teilnahmen, wurde zu einem großen Erfolg. Hier wurden zum ersten Mal pfadfinderische Fertigkeiten trainiert. Die Aktivitäten waren vielfältiger Art: Stationsspiele, Lagerolympiade, Nachtwanderungen, Lagerfeuer usw.. Alles zeichnete sich durch die Einfachheit des Anfangs aus.

Mehrere Pfadfinder machten anschließend wieder eine Floßfahrt auf der Weser. Als Begleiter fuhren Paul Köthemann und Maurice Maillet, ein Franzose, der damals Referendar am Gymnasium Erwitte war, mit.

Im Herbst beteiligten sich die Jungpfadinder am 1. Pfarrfamilienfest der Gemeinde.

Der erste Elternabend des Stammes fand im November statt. Hier wurden Filme, Bilder und Dias der Unternehmungen den Eltern vorgestellt.

Ende 1973 begannen dann mehrere jugendliche Mitglieder der Pfafinderstufe als neue Leiter. Obwohl erst 15 und 16 Jahre alt, haben sie in den folgenden Jahren nicht unwesentlich zum Aufbau des Stammes beigetragen.

1974: Erste Aufnahme von Mädchen und erste Salinenkirmes

Am 01.01.1974 hatte der Stamm insgesamt 40 beitragszahlende Mitglieder. Bis zum 01.01.1975 hat sich die Zahl fast verdreifacht und betrug dann 119. Dies war zum einen dadurch möglich, dass aufgrund der neuen Leiter auch neue Jungen (Jungpfadfinder) aufgenommen werden konnten, zum anderen auch deshalb, weil erstmals Mädchen dem Stamm beitraten. Als erstes Mädchen erklärte sich Annette Hoppe am 29.01.1974 bereit, bei der DPSG mitzumachen und in absehbarer Zukunft zusammen mit anderen auch eine Mädchengruppe zu eröffnen. Da auch bei den Jungen von 10 – 13 Jahren viele Neuanmeldungen zu verzeichnen waren, musste auch dieser Trupp Ende Mai geteilt werden, so dass der Stamm zu diesem Zeitpunkt aus vier Jungpfadfinder/innen- und einem Pfadfindertrupp bestand. Das Jahr 1974 geht insofern als das Jahr des absolut größten Mitgliederzuwachses in der Geschichte des Stammes Bad Westernkotten ein.

Erwähnenswerte Aktionen sind neben dem Sommerlager in Alf , die Teilnahme von 17 Pfadfindern an einem internationalen Camp in Sennelager, an dem noch Pfadfinder aus Belgien, Canada, Großbritanien und den Niederlanden teilnahmen.

Die 1. Altpapiersammlung war am 29. Dezember.

Aber noch in anderer Beziehung war dieses Jahr ein besonderes. Die erste „Salinenkirmes“ im Kurpark sollte den Auftakt für ein, auch in der Öffentlichkeit vertretenes, sozial und vor allem auch entwicklungspolitisches Engagement des Stammes in den nächsten Jahren sein.

Seit 1961 sind alle Pfadfinderstämme der DPSG in der Bundesrepublik aufgerufen, sich im Rahmen der Jahresaktion mit dem Titel „Flinke Hände, flinke Füße“ für besondere Randgruppen der Gesellschaft und für die Not in den Entwicklungsländern einzusetzen.

Besonders geht es um drei gesellschaftspolitische Schwerpunkte: Behinderte – Dritte Welt – Ausländer. Der Erlös dieser bundesweiten Aktion kommt jeweils einem Projekt zugute. 1974 war die Aktion für ein Wohnzentrum für arbeitslose Jugendliche in Dahome (heute Benin).Als die Bad Westernkötter Pfadfinder überlegten, wie sie sich an der Aktion beteiligen könnten, kam Heinz Lehmenkühler auf die Idee, eine Kirmes mit Ständen und Spielen aller Art, rund um die Salinen aufzubauen. Nach arbeitsreichen Vorbereitungen fand die erste „Salinenkirmes“ am 12. Mai 1974 statt. Keiner konnte damals damit rechnen, dass diese Kirmes nun jedes Jahr stattfand, d.h. im Jahre 2001 bereits zum 27. Mal.

1975: 5 Pfadfinder beim Weltpfadfindertreffen in Norwegen

Schon am 06.Januar traten die Georgspfadfinder in Erscheinung, als der Jungpfadfindertrupp „Baden Powell“ den alten Brauch des Dreikönigssingens wieder aufgriff und fast 600 DM für „Britta Home“, eine Heimschule in Busan/Korea ersangen.

In Menden fand Pfingsten das Diözesanleitertreffen „Signale 75″ statt. Leiterinnen und Leiter aus Bad Westernkotten holten sich dort neue Impulse für die Gruppenarbeit.

Unstreitbarer Höhepunkt dieses Jahres, neben der Salinenkirmes und dem großen Sommerlager in Uelzen, war aber die Teilnahme von 5 Bad Westernkötter Georgspfadfindern (Bernhard Knoche, Antonius Eickmann, Volker Mehlich und Ulrich Hermes) am

14. Weltpfadfindertreffen in Lillehammer in Norwegen. Fast 20 000 Pfadfinder aus aller Welt nahmen daran teil. Bei der Eröffnung wurden sie vom norwegischen König Olav V. begrüßt. Der König unterstrich die friedenssichernde Tätigkeit der Pfadfinder, die Menschen aller Völker und Nationen verbindet.

1976: 50 behinderte Kinder zu Gast

Da in diesem Jahr die Aktion „Flinke Hände, flinke Füße“ unter dem Motto „Wir schaffen Begegnung mit Behinderten“ stand, nahmen die Leiter schon frühzeitig Kontakt mit Behinderten aus dem Josefsheim in Bigge-Olsberg auf.

Am 09. Mai waren erstmals 50 Behinderte aus diesem Heim im Badeort. Dazu heißt es in einem Zeitungsartikel vom 14.05. „Die erste Begegnung mit 50 körperbehinderten Kindern aus dem Josefsheim in Bigge-Olsberg gab es bei den Georgspfadfindern in Bad Westernkotten. Das Ziel der Einladung, sich gegenseitig zu akzeptieren und miteinander zu sprechen, zu spielen und zu singen, wurde ein großer Erfolg. Jeder Gastgeber nahm einen Gast zum Mittagessen mit in seine Familie.“[4]

Nachmittags gab es ein buntes Programm mit Minigolf, Waffelessen und vielen weiteren Attraktionen. Abends feierte man einen gemeinsamen Gottesdienst im Kurpark zu dem der damalige Bundeskaplan der Jungpfadfinderstufe, Albert Franz, gekommen war.

Zwei Wochen später, auf der Salinenkirmes, waren Körperbehinderte nicht nur Gast, sondern beteiligten sich aktiv an den Ständen und Verkaufsbuden im Kurpark. Sicherlich haben viele Bad Westernkötter an diesem Tag zum ersten Mal erkannt, dass es besser ist, mit Behinderten etwas zu tun, als für sie, und dass nicht Mitleid, sondern Zusammenarbeit gefordert ist.

Pfingsten nahmen vier Bad Westernkötter Jungpfadfindertrupps an einem großen Treffen in Rüthen, unter dem Motto „Packt an“, teil. Fast 1000 Mitglieder stellten das Leben verschiedener Zünfte dar und entwickelten dabei viele künstlerische und soziale Fähigkeiten.

Nach den Sommerlägern (vier in diesem Jahr), war ein weiterer Höhepunkt die 1. Stammesversammlung. Die Stammesversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium eines Pfadfinderstammes.

1977: Verlegung der Gruppenstunden in das neue Pfarrzentrum und eigene Kandidaten bei den Pfarrgemeinderatswahlen

Das Pfarrzentrum der Katholischen Kirchengemeinde Bad Westernkotten ging Anfang des Jahres seiner baulichen Vollendung entgegen. Ende März konnten die ersten wöchentlichen Gruppenstunden der Pfadfindertrupps dort durchgeführt werden; die gesamten Kellerräume waren für die Jugendarbeit vorgesehen.

Während eines gemütlichen Elternabends, am 02. April, wurden die neuen Räume den Eltern offiziell vorgestellt und ihrer Bestimmung übergeben.

Dass sich die DPSG auch ansonsten als Jugendverband in der kath. Kirche versteht, bewies die inhaltliche Auseinandersetzung mit den, für Ende des Jahres anstehenden, Pfarrgemeinderatswahlen und die Aufstellung von zwei Kandidaten aus den Reihen der

DPSG, von denen Hans-Jürgen Marcus gewählt wurde. Fortan vertrat er die Interessen der Georgspfadfinder in diesem Mitbestimmungsorgan der Kirchengemeinde.

1977 fand ein Sommerlager in Little Abington statt, bei dem erste Kontakte mit englischen Pfadfindern geknüpft wurden, die bis heute bestehen (s. „Freundschaft und Kontakte).

Beim „Festival der fünf Sinne“, während der Pfingstfeiertage in Westernohe, trafen sich 2000 „Künstler“ aus dem Verband. Auch Leiterinnen und Leiter aus Bad Westernkotten nahmen daran teil.

1978: Aktion Partner zur Gewinnung erwachsener Mitarbeiter

In den ersten 6 Jahren seines Bestehens war der Stamm Bad Westernkotten auf mehr als 150 Mitglieder angewachsen. In den vier Jungpfadfinder- und zwei Pfadfindertrupps wurde die Arbeit fast ausschließlich von 16 – 19 jährigen LeiterInnen bestritten. Dies hatte aufgrund der starken Fluktuation der Leiter ( Weggang aufgrund von Studien- oder Berufsbeginn, Wehr- oder Zivildienst usw.) eine ständige Veränderung der Leitungsteams der einzelnen Trupps zur Folge. So beschloss die Leiterrunde eine „Aktion Partner“ zur Gewinnung erwachsener Mitarbeiter durchzuführen.

Im Rahmen dieser Aktion, die von Ende Februar bis Anfang Juli dauerte, wurden junge Erwachsene des Ortes durch Presseartikel, persönliches Anschreiben, eigens erstellter Aufkleber, einer Ausstellung und mehrerer Informationsabende zur Mitarbeit ermutigt.

Der Erfolg dieser Aktion konnte sich sehen lassen. Vielen Bad Westernköttern war das Problem „Leiter in der Jugendarbeit“ deutlich geworden und 7 erwachsene Mitarbeiter hatten sich ganz konkret für eine Mitarbeit im Stamm entschieden.

In der 2. Hälfte des Jahres beschäftigte sich die Leiterrunde verstärkt mit dem Thema „Koedukation“, das heißt, der Erziehung von Jungen und Mädchen in gemeinsamen Gruppen. Erste Überlegungen zur Zusammenlegung der Jungen- und Mädchengruppen wurden angestellt.

Von den Sommerunternehmen ist besonders die Schlauchbootfahrt des Pfadfindertrupps „Don Bosco“ auf der Loire zu erwähnen.

1979: Jungpfadfindersommerlager zusammen mit behinderten Kindern – Bildung koedukativer Gruppen und Firmvorbereitung innerhalb der Gruppenarbeit – 1. Ostereierakton am 15.04.

„Aus Mitleid wurde Freundschaft“, so überschreibt ein Presseartikel ein gemeinsames Sommerlager des Jungpfadfindertrupps „Baden Powell“ mit neun körperbehinderten Kindern in der Nähe von Nijmwegen (Holland). Ziel dieses Lagers war es vor allem, körperbehinderten Kindern Erlebnisse zu vermitteln, von denen sie sonst zumeist ausgeschlossen sind. So schliefen körperbehinderte und gesunde Kinder zusammen in einem Zelt, halfen sich gegenseitig, entwickelten gemeinsam durchführbare Spiele (Rollstuhl-Fahrrad- Ralley, Sitzfußball) und vieles mehr. Dieses Lager ermöglichte allen Teilnehmern wunderbare Erfahrungen und die Erkenntnis, dass es zwischen behinderten und nichtbehinderten Kindern mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.

Eine weitere Besonderheit dieses Jahres war dann die Zusammenlegung von Jungen- und Mädchengruppen zu gemischten Gruppen, am 26. August: 4 Jungpfadfindertrupps wurden zu 2 gemischten Gruppen und die 2 Pfadfindertrupps zu 2 gemischten Pfadfindertrupps zusammengeschlossen.

Ebenfalls wurde nach den Ferien eine Gruppe für 7 – 10jährige Kinder (Wölflinge) und eine Gruppe für 16 – 20jährige Jugendliche (Rover) eröffnet, so dass der Stamm Ende des Jahres 1 Wölflings-, 2 Jungpfadfinder-, 2 Pfadfinder- und 1 Rovertrupp umfasste.Gleich nach der Aufteilung der Trupps begann in zwei Gruppen die Vorbereitung auf die Firmung, die am 04. November durch den Erzbischof J.J. Degenhardt gespendet wurde.

1980: Bezirksmarsch nach Rüthen und Schließung von 2 Gruppen

Anfang des Jahres konnten die Georgspfadfinder vom Erlös einiger Altpapiersammlungen einen großzügigen Geldbetrag an die kath. Frauengemeinschaft abgeben, die das Geld für den Versand von Kleiderpaketen an Partnergemeinden in Namibia, Schwester Conzetta Möller, in Südafrika, Pater Horst Schier und auf den Philippinen Schwester Magdalena Dietz gut gebrauchen konnten.

In diesem, und auch in allen folgenden Jahren erhielten die drei jeweils 500 DM vom Erlös der Salinenkirmes.

Besonderer Höhepunkt in der ersten Jahreshälfte war aber eine ganz andere Sache: ein Marsch des Pfadfinderbezirks Soest-Hamm zur Stadthalle nach Rüthen, am 20.04. Aus jedem Stamm des Bezirkes nahmen dabei viele Mitglieder teil, zusammen waren es fast 1000. Jeder Teilnehmer hatte dabei vorher im Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis Geldspenden pro gewandertem Kilometer ausgemacht. Bei strömendem Regen, Schnee- und Hagelschauern, machten sich mehr als 100 Bad Westernkötter Pfadfinder auf die rund 25 km lange Strecke und „erliefen“ 5072,63 DM. Der Gesamterlös der Aktion betrug 45.592,63 DM

Das Geld kam vollständig dem Bau einer Ausbildungsstätte für Jugendliche in Rwanda (Afrika) zugute.

Im Herbst mussten dann zum ersten Mal 2 Gruppen geschlossen werden. Mehr als 10 Leiter mussten ihre Mitarbeit aufgrund Studienbeginns und anderer Verpflichtungen aufgeben. Für viele altgediente „Scouts“ wurde das ein trauriger Abschnitt, ein Großteil der Betroffenen konnte aber in anderen Gruppen aufgenommen werden.

Bei der Stammesversammlung im Herbst wurde Elisabeth Hollenbeck für drei Jahre zur 2.Vorsitzenden gewählt.

Kurz vor Weihnachten sammelten die Heilbadpfadfinder in einer spontanen Hilfsaktion für die Erdbebenopfer in der süditalienischen Basilicata fast 3000 DM![5]

1981: Hilfe für Polen – 10 Pfadfinder in Israel – große Nachtwallfahrt

Bei einer Solidaritätsaktion für polnische Jugendliche erwirtschafteten die Bad Westernkötter Pfadfinder in einer Blitzaktion mehr als 400 DM. Durch den Erlös einer Altpapiersammlung und ein „Hungeressen“ während eines Wochenendlagers der Pfadfinderstufe in Rüthen, kam diese schöne Summe zusammen.

„Bühne frei“, hieß es Pfingsten in Rüthen. ca 900 Künstler trafen sich dort. Mit dabei war der Jungpfadfindertrupp „Noah“ aus Bad Westernkotten.

Vom 25.07 bis 09.08. führten die Leiter und Mitglieder eine internationale Begegnung mit israelischen Pfadfindern durch (siehe auch Freundschaft und Kontakte).

Am 03./04. Oktober führte der Bezirk Soest-Hamm eine große Nachtwallfahrt von Soest zur St. Ida Kirche in Herzfeld durch, an der aus Bad Westernkotten 20 Rover und Leiter teilnahmen.

1982: 10jähriges Bestehen – Wechsel im Vorstand – Schnadgang

In diesem Jahr feierte der Stamm sein zehnjähriges Bestehen. Hierzu wurde eine große Festwoche veranstaltet. Nach einem Gottesdienst am 06.06. öffnete eine Ausstellung. Nun folgten täglich andere Angebote: Spielnachmittag, Fahrradorientierungsfahrt, Altennachmittag und ein Abend für Eltern und ehemalige Leiter. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde von der Roverrunde des Stammes ein in der Gemeinde lange eingeschlafener Brauch, der Schnadgang, wiederbelebt. Auch in den folgenden drei Jahren organisierten die Pfadfinder zusammen mit dem Heimatverein den Schnadgang. In den vier Jahren ging es einmal „rund ums Dorf“. Mancher Westernkötter wird noch eine Urkunde von der „Dorfumrundung“ zu Hause haben.

Im Vorstand gab es bei der Stammesversammlung Veränderungen. Elisabeth Hollenbeck wurde zur 1. Vorsitzenden und Wolfgang Marcus zum 2. Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Kurat Pfarrer Norbert Gersmann stellte sein Amt aus Zeitgründen zur Verfügung.

Die Pfadfinder, als lebendiger Teil der Gemeinde, gestalteten in diesem Jahr den Osternachtsgottesdienst mit und luden zur anschließenden Agapefeier ins Pfarrzentrum ein.

1983: 1. Frühschichten – Tanz in den Mai – Anschaffung eines Bullis

In diesem Jahr boten die Pfadfinder erstmalig Frühschichten in der österlichen Vorbereitungszeit an. Diese Frühschichten haben sich in der Kirchengemeinde zu einem festen Bestandteil entwickelt und werden auch heute noch von den Pfadfindern angeboten.

Die Eltern haben in diesem Jahr gemeinsam mit ihren Kindern in Rüthen den Reiz eines Zeltlagers erleben dürfen. Bei diesem Zeltwochenende im August fühlten sich viele in ihre Kinder- und Jugendzeit zurückversetzt. Es wurden Lagerbauten erstellt, als ob man ein halbes Jahr bleiben wollte. Lagerbauten und Spiele beschäftigten Eltern wie Kinder, wobei man oft nicht wusste, wer mit mehr Begeisterung bei der Sache war.

Durch die Ausrichtung von „Tanz in den Mai“, war es den Pfadfindern möglich, einen Bulli anzuschaffen, der sie bis 1988 bei allen Lagern und Veranstaltungen begleitete.

In diesem Jahr sollte auf Landesebene der Sonderurlaub für Gruppenleiter im Sommerlager gestrichen werden. Da dies das beständig vorkommende Leiterproblem noch verschärft hätte, veranlassten die Pfadfinder eine Unterschriftenaktion. Diese Unterschriften wurden Minister Fahrtmann persönlich überreicht, als er anlässlich der Eröffnung der Hellweg-Sole-Therme in Bad Westernkotten zu Gast war.

1984: Namensgebung – Gründung eines eingetragenen Vereins – Besuch beim Bundespräsidenten

1984 war für die Pfadfinder ein turbulentes Jahr. In einer außerordentlichen Versammlung wurde über einen Stammesnamen abgestimmt.

Seit dem 29.01.1984 lautet der vollständige Name „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, Stamm Franz von Assisi, Bad Westernkotten“. Die Pfadfinder veranstalten seit diesem Jahr regelmäßig um den 4. Oktober herum, einen Stammestag.

In der zweiten außerordentlichen Versammlung wurde der Verein Jugendförderung Franz von Assisi gegründet, der als Trägerverein für die schon 1982 geplante Hütte fungieren sollte.

Am 18. Mai 1984 wurden 14 Mitglieder unseres Stammes zum Jugendempfang bei Bundespräsident Carl Carstens nach Bonn eingeladen. Einige Westernkötter konnte man an diesem Abend sogar in der Tagesschau bewundern.

1985: 350 Jahre Lobetag – Erzbischof pflanzt Linde

1985 feierte unsere Gemeinde zum 350. Mal den Lobetag. Erzbischof J.J. Degenhardt pflanzte eine, von den Pfadfindern gestiftete Linde hinter der Kirche ein. Zudem wurde zum Gedenken an diesen Tag ein Stein aufgestellt.

Die Jungpfadfinder „Noah“ nahmen in diesem Jahr (Pfingsten) am Bundestreffen „Regenbogen“ teil. Fast 8000 Jungpfadfinder aus der ganzen Bundesrepublik gestalteten auf dem Gelände des Bundeszentrums der DPSG in Westernohe ein buntes Programm.

Drei Mitglieder unseres Stammes, Alfons Eickmann, Norbert Schäfermeier und Hans-Jürgen Sellmann, wurden am 16.10.1985 zu der Veranstaltung „Jugend im Parlament“ nach Bonn eingeladen.

1986: Pfadfinder im Schwarzwald – Juffis auf der Gieseler – Wölflinge beim Künstlertreff -Rover im Johanneshaus aktiv

Der Vorstand schreibt in seinem Bericht zur Stammesversammlung 1986: „Insgesamt bleibt festzustellen, dass 1986 weniger ein Jahr der Aktionen, als ein Jahr der Besinnung auf die eigene Situation und den eigenen Standort war.“ In der Tat hatte die Menge der vorgegebenen Aktionen dazu geführt, dass die Aktivitäten, die von den Trupps ausgingen, mehr und mehr verdrängt worden waren.

Dieser Trend änderte sich 1986 und Erlebnisse mit den Trupps rückten mehr in den Vordergrund. Die Wölflinge bereiteten sich auf ein Freundschaftstreffen in Rüthen vor, bei dem sie mit künstlerischen Darbietungen glänzten. Die Jungpfadfinder bauten Floße und versuchten damit auf der Gieseler zu fahren. Die Pfadfinder unternahmen ein Sommerlager nach Hinterzarten im Schwarzwald und konnten hier die Dreharbeiten zur Fernsehserie „Die Schwarzwaldklinik“ beobachten. Die Rover renovierten den sogenannten „Eierwabenraum“ im Pfarrzentrum und gestalteten ihn nach eigenen Ideen um.

1987: Teestube der Pfadfinderstufe – Jamborette in Berlin

Seit langer Zeit schon bedauerten die Pfadfinder, dass es in Bad Westernkotten neben der verbandlichen Jugendarbeit kein freies Angebot für Kinder und Jugendliche gab (und gibt).

Darum entschloss sich die Pfadfinderstufe dazu, eine Teestube als Angebot für alle Interessierten einzurichten. Dieses Angebot wurde von der Teilnehmerzahl ein voller Erfolg.

Auf die Dauer stellte sich aber heraus, dass die Gruppe diese Aufgabe nicht mehr leisten konnte und so suchte man nach anderen Organisatoren für die Teestube. Nachdem dies zuerst als gelungen erschien, verlief die Aktion später wieder im Sande.

Pfingsten fand ein großes Treffen der Jungpfadfinderstufe, der Diözese Paderborn, in Rüthen statt. Auch aus West-Berlin waren Teilnehmer gekommen. „Tu’s doch“, hieß es auch für die Westernkötter Jungpfadfinder.

Berlin rief zur 750 Jahrfeier. 4500 Pfadfinder aus fünf Erdteilen kamen zur Jamborette und zelteten auf dem Maifeld hinter dem Olympiastadion. Zu diesem Zeitpunkt waren die israelischen Pfadfinder zu Gast in Bad Wesernkotten und fuhren gemeinsam mit den Rovern zu diesem farbenprächtigen Treffen nach Berlin. Das geteilte Berlin hinterließ bei den Freunden aus Haifa einen tiefen Eindruck.

1988: Wechsel im Vorstand – Stammestag im Schwimmbad

Nach einem Zeitraum von 6 Jahren, in denen Elisabeth Hollenbeck und Wolfgang Marcus den Pfadfinderstamm geleitet hatten, stellten sie sich nicht mehr zur Wahl. Sie hielten es für wichtig, dass dieses Amt von anderen Leitern mit neuen Ideen gefüllt würde.

Alfons Eickmann und Norbert Schäfermeier wurden nun gewählt, wobei von vornherein klar war, dass sie dieses Amt aus persönlichen und beruflichen Gründen nur kurzfristig übernehmen konnten.

Zum Kongress „Exodus“ der DPSG kamen während der Pfingsttage 6000 Leiterinnen und Leiter auf dem Gelände des Bundeszentrums Westernohe zusammen. 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bad Westernkotten, beteiligten sich an dieser Veranstaltung. Den Abschlussgottesdienst feierte Jugendbischof Dr. Franz Kamphaus (Limburg) mit den Pfadfindern.

Der Stammestag, einschließlich Stufenwechsel, fand in diesem Jahr erstmalig im Bad Westernkötter Lehrschwimmbecken statt.

1989: Podiumsdiskussion – Pfadfinder im Rollstuhl – Wechsel im Vorstand

Wie bereits angekündigt, gaben Alfons Eickmann und Norbert Schäfermeier ihr Amt in andere Hände. Zum neuen Vorstand wurden Hans-Jürgen Sellmann und Bernhard Knoche gewählt. Heinz Lehmenkühler führte die Kasse weiter.

Der Stamm, der sich seit etlichen Jahren an der Aktion „Flinke Hände, flinke Füße“ beteiligt, nahm 1989 an der offiziellen Eröffnungsfeier in Essen teil.

Die Pfadfinderstufe hatte sich des Aktionsthemas der Behindertenarbeit besonders angenommen. Sie testeten mit dem Rollstuhl wie behindertenfreundlich unser Dorf war. Die festgestellten Hindernisse wurden dem Bürgermeister, dem Kurdirektor und dem Kur- und Verkehrsverein mitgeteilt und im November konnte Tobias Wolf in der Stammesversammlung berichten: „Die Aktion war ein voller Erfolg. Einige Sperren wurden umgehend beseitigt.“

Auch in anderer Weise nahmen die Pfadfinder am öffentlichen Leben in Bad Westernkotten teil. Am 05.09.1989 wurde eine Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl mit den kandidierenden Politikern aller Parteien durchgeführt. Die Politiker erklärten, wie sie auf die Wünsche und Probleme der Kinder und Jugendlichen eingehen wollten.

Von dem Geld, das ursprünglich für ein Pfadfinderhaus gespart wurde, wurde der Mercedes Bulli angeschafft.

1990: Tau ’90 – großer Materialumzug – Eiche gepflanzt – Kanufahrt auf Lippe und Donau – Zeltlager in Israel

Das Jahr 1990 wird als das Jahr der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten in die Geschichte eingehen. Auch die Pfadfinder bewegte dieses Ereignis. Gerade ein Kinder- und Jugendverband ist in solchen zukunftsweisenden Tagen angesprochen. So wurde, nach Absprache mit dem Kurdirektor, im Kurpark, in Höhe der Minigolfanlage, am 03. Oktober eine Eiche gepflanzt.

Neben den großen politischen Ereignissen lief aber auch das normale Leben weiter. Die Pfadfinder hatten im Verlauf von 18 Jahren einiges an Material (Zelte, Floß, Spielstände, Tische, Bänke usw.) gesammelt, das in Eickmanns Scheune aufbewahrt wurde. Da das Gebäude abgerissen wurde, fanden die Pfadfinder ein neues Materiallager in Kempers Scheune. Die Jungpfadfinder machten eine Kanufahrt auf der Lippe und die Pfadfinder eine Kanufahrt auf der Donau. Die Rover besuchten die arabischen Freunde in Haifa und führten gemeinsam mit ihnen ein Zeltlager in der Nähe von Nazareth durch.

„Tau‘ 90″, Leiterinnen und Leiter aus dem Diözesanverband Paderborn erlebten in den Herbstferien Assisi. Aus Bad Westernkotten fuhren 8 TeilnehmerInnen mit und suchten in den Spuren des Hl. Franziskus die Zukunft der Kirche von morgen.

1991: Neue Zelte – Wipptier auf dem Kirchplatz – Gedenkstein im Kurpark

Nachdem die Zelte 17 Jahre treue Dienste geleistet hatten, wurden jetzt sechs neue angeschafft, die in den Sommerlägern sofort zum Einsatz kamen und für tauglich befunden wurden.

Auf der Stammesversammlung wurde beschlossen, ein Wipptier für den Kirchplatz anzuschaffen. Alle Trupps sammelten Geld durch verschiedene Aktionen. Das Wipptier, ein Panda Bär, ist noch heute ein beliebtes Spielgerät.

Die Rover verbrachten ihr Sommerlager in Irland als Wanderlager und hatten viele interessante Begegnungen mit Land und Leuten.

Am 3.Oktober wurde, neben der im letzten Jahr gepflanzten Eiche, ein Findling mit der Inschrift „Wiedervereinigung 03. Okt. 1990″ im Beisein von Pfarrer Norbert Gersmann, Ortsvorsteher Alfred Beste, weiteren Ratsmitgliedern und vielen Eltern und Kindern, aufgestellt. Die Pfadfinder und Rover führten im Dezember in der Volkshalle eine Disco „Nachtschicht“ durch

1992: 20jähriges Jubiläum – Vorstandswahlen – letzte Altpapiersammlung

Mit der 93. Altpapiersammlung wurden die seit dem 29.12.74 durchgeführten Sammlungen eingestellt. Insgesamt wurden mehr als 1000 t Altpapier gesammelt.

Dieses Jahr wurde von der Vorbereitung und Durchführung des 20jährigen Stammesjubiläums geprägt. Eine Fotoausstellung, verschiedene Stände, die die Pfadfinderarbeit dokumentierten und ein Gottesdienst mit dem Diözesankuraten, Klaus Fussy, bildeten die Schwerpunkte der Feierlichkeiten.

Das Jungpfadfinderzeltlager musste in diesem Jahr leider ausfallen, da sich zu wenig Teilnehmer gemeldet hatten. Die Wölflinge waren in Ankum, die Pfadfinder in Delft (Holland) und die Rover in Schweden.

Bei den Vorstandswahlen während der Stammesversammlung wurden Hans Jürgen Sellmann und Bernhard Knoche wiedergewählt.

1993: Teilnahme an der Eröffnung der Jahresaktion – Begegnung mit israelischen Pfadfindern

Akuter Leitermangel zieht sich durch viele Jahre Pfadfinderarbeit. So wurde in diesem Jahr mal wieder eine „Leiterwerbeaktion“ durchgeführt, die jedoch nicht den erhofften Erfolg brachte.

Der Auftakt der diesjährigen Jahresaktion „Total Normal“ fand in Dortmund statt und wurde von einigen Stammesmitgliedern besucht. Im Dezember fuhr die Leiterrunde dann zum Bundesamt nach Neuss, um dem Bundeskuraten Paul Hüster den Erlös der Salinenkirmes zu übergeben.

Die Jungpfadfinder engagierten sich in einer Aktion gegen die Sperrung des Bolzplatzes in der Antoniusstraße und führten wieder die Ostereieraktion durch.

Ein Eltern – Kind – Wochenende fand in Rüthen statt.

Während der Sommerferien machten die Jungpfadfinder eine Radtour durch die Lüneburger Heide, die Wölflinge fuhren in die Nähe von Wolfsburg (Almke) und die Pfadfinder und Rover fuhren mit ihren Gästen aus Israel in die DJH Urfeld am Walchensee. Hier erkundeten sie mit den israelischen Pfadfindern die Umgebung und verbrachten noch zwei Tage in München.

1994: Pfadfinder und Rover in Israel, Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl

In diesem Jahr verbrachten die Wölflinge und Jungpfadinder ihr Sommerlager gemeinsam in Goldenstedt. Die Juffis fuhren außerdem an einem Wochenende nach Köln und besuchten den WDR und den Kinderkarneval.

Die Pfadfinder und Rover unternahmen eine Pilgerreise nach Israel. Neben dem Kennenlernen des Landes und der Kultur fand eine internationale Begegnung mit den arabisch christlichen Pfadfindern in Haifa und Nazareth statt. Während der Familienaufenthalte wurden gute Erfahrungen gemacht.

Aufgrund des Leitermangels wurde überlegt, die Roverrunde aufzulösen.

Einige Stammesmitglieder nahmen an der Beerdigung von Pfarrer Maßolle teil.

Zur Kommunalwahl 1994 wurde eine Podiumsdiskussion mit den Kommunalpolitkern am 9. Oktober veranstaltet.

1995: Floßfahrt auf der Weser, Einführung von Heinz Müller als neuer Pfarrer der Gemeinde

Beim Neujahrsempfang der Stadt Erwitte bekam Heinz Lehmenkühler eine Urkunde für seine besonderen Verdienste, die er im Rahmen der Jugendarbeit geleistet hat.

Die Pfadinder nahmen an der Verabschiedung von Pfarrer Norbert Gersmann

und der Einführung des neuen Pfarrers Heinz Müller am 4.2.1995 teil.

Da „Kempers Scheune“ abgerissen wurde, brachten die Pfadfinder alle Materialien in „Hollenbecks Scheune“unter.

Bei der diesjährigen Salinenkirmes waren Brigitta Niggenabers Freunde aus Ruanda zu Gast, da der Erlös der Kirmes für Ruanda bestimmt war.

Die Roverrunde hat sich Anfang des Jahres aufgelöst.

Die Wölflinge verbrachten ihr Sommerlager in Wallenhorst/Hollage, die Jungpfadfinder in Ahl-Bad Soden und die Pfadfinder unternahmen eine Floßfahrt auf der Weser.

Außerdem beteiligten sich die Juffis am großen Diözesantreffen „Heimlich“ in Rüthen.

Bei den Pfadfinder standen Projekte wie Drogen, Alkohol und Jugendkriminalität auf dem Programm.

Bei den Vorstandswahlen wurden Hans-Jürgen Sellmann und Jutta Kersting gewählt.

1996: Fastenessen am Misereorsonntag, neue Leiter für die Wölflingsstufe

In diesem Jahr wurde, nach längerer Pause, wieder ein „Fastenessen“ am Misereorsonntag mit gutem Erfolg durchgeführt. Die Spende von 1183 DM erhielt Pater Reinhard Kellerhoff für seine vielfältigen Aufgaben in der Mission.

Jürgen Kaiser und Klaudia Kaesler konnten als neue Leiter für die Wölflingsstufe und Daniel Poschadel als neuer Leiter für die Pfadfinderstufe gewonnen werden.

Die Jungpfadfinder unterstützten mit ihrer Ostereieraktion Kinder in Kroatien.

Die diesjährigen Sommerläger fanden in Almke (Wölflinge), Plön (Jungpfadfiner) und in Luxemburg (Pfadfinder) statt.

Im Vorstand wurde Hans-Jürgen Sellmann von Monika Feldmann abgelöst.

1997: 25jähriges Stammesjubiläum, Stammeslager, Pater Reinhard Kellerhoff zu Gast

Beim Leiterwochende in Rüthen, im Februar, war das Schwerpunktthema „Glauben/Kirche“; Wulf Feiter als Dekanatsjugendpfleger war als Referent eingeladen.

In der diesjährigen Fastenzeit waren die Pfadfinder wieder sehr aktiv. Sie luden zu Frühschichten und einem Fastenessen ein. Auch Pater Reinhard Kellerhoff war in der Gemeinde zu Gast und berichtete über seine letzte Brasilienreise. Er schilderte die Not der Straßenkinder in eindrucksvoller Weise.

Erstmalig wurde in diesem Jahr ein Stammeslager durchgeführt. 65 Kinder, Jugenliche und Leiter fuhren im Juli nach Rotterdam. Es war für alle eine tolle Erfahrung.

Am 13. September wurde das 25jährige Bestehen des Stammes gefeiert. Los ging es mit einer Olympiade für alle Trupps. Dann wurde gemeinsam Gottesdienst gefeiert, der in ein schönes Fest mit vielen Programmpunkten überging.

Bei der Stammesversammlung trat Jutta Kersting von der aktiven Vorstandsarbeit zurück. Nachfolgerin wurde Helga Lüning. Für die zukünftige Roverrunde wurden zwei neue Leiter gefunden. Josef Sellmann und Klaus Sadowski wollen die Jugendlichen bei ihren Ideen und Projekten unterstützen.

1998: 25. Salinenkirmes, Leiterwochenende in Germete

In diesem Jahr fand ein Leiterwochenende in Germete zum Thema „Kofliktbewältigung im Team/ in der Gruppe statt. Neben Frühschichten und Fastenessen war Pater Reinhard in der Fastenzeit wieder zu Gast, um über die aktuelle Situation in Ruanda zu berichten.

Eine herausragende Aktion war die 25. Salinenkirmes am 10. Mai. Bundeskurat Georg Dittrich zelebrierte den Gottesdienst unter freiem Himmel. Neben vielen Spielständen traten als besondere Attraktionen noch Fallschirmspringer und Feuerschlucker auf.

Die Sommerlager fanden in Hameln (Wölflinge), Jägersburg bei Homburg (Jungpfadfinder) und Klodzko/Polen (Pfadfinder) statt. Die Jungpfadfinder beteiligten sich außerdem am Diözesanjuffilager „Farbe bekennen“ in Rüthen.

In diesem Jahr trat der Vorstand mit der Bitte an die Stadt heran, den Pfadfindern bei der Beschaffung eines Grundstücks zur Errichtung eines Lagerhauses behilflich zu sein.

Bei der Stammesversammlung wurde Elisabeth Hollenbeck zur Kuratin gewählt, da diese Stelle schon seit langer Zeit vakant war.

1999: Außerordentliche Stammesversammlung, Gemeindemission, Friedenslicht aus Bethlehem, 1. Bad Westernkötter Adventsmarkt

Anfang des Jahres fand eine außerordentliche Stammesversammlung des Fördervereins statt, damit dem Bau des Pfadfinderhauses in Angriff genommen werden konnte.

Die diesjährigen Frühschichten und das Fastenessen wurden von der Gemeinde gut angenommen.

Der Gottesdienst zur 26. Salinenkirmes zum Thema „Movida Bolivia“ war zugleich der Auftakt der Gemeindemission und wurde von Pater Becker zelebriert.

Die Wölflinge und Jungpfadfinder fuhren gemeinsam ins Sommerlager nach Friedeburg/Marx in der Nähe von Wilhelmshafen, da es nur wenig Teilnehmer gab. Die Pfadfinder verbrachten ihr Lager auf der Insel Langeoog.

Der Bau des Pfadfinderhauses hat sich weiterhin verzögert, da man sich über einen geeigneten Standort nicht einigen konnte.

Am 28.11. veranstalteten die Pfadfinder gemeinsam mit dem PGR den 1. Bad Westernkötter Adventsmarkt. Er fand auf dem Kirchplatz und im Johanneshaus statt und wurde von der Gemeinde gut angenommen.

Am 5. Dezember wurde das Friedenslicht aus Bethlehem von vielen Pfadfindern aus dem Paderborner Dom in unsere Pfarrkirche geholt. Während eines Wortgottesdienstes wurde es an die Gemeinden des Dekanates verteilt.

2000: Leiterwochenende in Westernohe, Beteiligung der Wölflinge am Diözesanunternehmen

Das diesjährige Leiterwochenende fand vom 18. – 20.02. im tief verschneiten Westernohe statt.

Pater Reinahrd Kellerhoff berichtete über die Eindrücke seiner letzten Brasilienreise. Er konnte den Erlös des Fastenessens gut verwenden.

Zum 1. Mal beteiligten sich die Pfadfinder mit ihrer Salinenkirmes nicht an der Jahresaktion „Flinke Hände – flinke Füße“. Sie stellten die Kirmes unter das Motto „Gemeinsam auf die Zukunft bauen“ und nahmen den Erlös für ihr neu zu errichtendes Pfadfinderhaus.

Die Wölflinge nahmen im Rahmen ihres Sommerlagers am Diözeanunternehmen „Röm Töm Töm“ in Ratzeburg teil. Die Jungpfadfinder fuhren nach Seesen/Harz, die Pfadfinder nach Assisi und die Rover nach Truro/England.

„Warum sollen wir wählen?“ war das Motto einer Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten des Heilbades zur Kommunalwahl. Diese Diskussion wurde von den Pfadfindern und Rovern vorbereitet und durchgeführt.[6]

Nachdem Ende letzten Jahres endlich der Startschuss zum Bau des neuen Pfadfinderhauses gegeben wurde, wurde Ende Januar die Bodenplatte gegossen. Am 6. Mai fand dann das Richtfest statt.

2001: Einweihung des Pfadfinderhauses, Sommerlager in Mecklenburg – Vorpommern

Das traditionelle Leiterwochenende fand in diesem Jahr im Diözesanzentrum der Kölner Pfadfinder in Köln statt.

Die diesjährige Salinenkirmes stand unter dem Motto „Under Construction – im Aufbau“. Der Reinerlös kam einem Zentrum für Behinderte in Bosnien – Herzogowina zugute. Der Gottesdienst zu diesem Thema wurde von Diözeankuraten Andreas Neuser zelebriert.

Am 27. Mai wurde das Pfadfinderhaus offiziell von Pfarrer Heinz Müller eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Mit Hilfe vieler freiwilliger Helfer und Helferinnen konnte dieses schöne Haus in relativ kurzer Zeit errichtet werden und dient den Pfadfindern nun als Lagerhaus und Werkstatt für die verschiedensten Aktivitäten.

Im Juni trafen sich ca. 80 Teilnehmer zum Eltern – Kind – Wochenende in Rüthen.

In diesem Jahr wurde ein Stammeslager mit 75 Teilnehmern in Mecklenburg – Vorpommern durchgeführt. Die Rover machten eine Radtour zum Zeltplatz und die Pfadfinder machten einen Ausflug in die Bundeshauptstadt Berlin.

Am 22.September bereiteten die Pfadfinder aus Anlass des Franziskustages einen Gemeindegottesdienst vor.

Freundschaften und Kontakte

Da die Pfadfinderbewegung eine weltweite Bewegung ist, werden Kontakte und Freundschaften zu anderen Pfadfindern groß geschrieben. Man erkennt sich an der Kluft, an den Halstüchern und an der Pfadfinderlilie.

Neben vielen Freundschaften auf Bezirks-, Diözesan- und Bundesebene hat der Stamm Franz von Assisi besonders zu drei Gruppen eine engere Freundschaft aufgebaut.

Jugendwerk Rietberg

Der erste Kontakt entstand 1972. Für die Osterferien hatte die Bezirksleitung der DPSG alle Pfadfinder und Rover eingeladen, beim Bau eines Abenteuerspielplatzes für das Jugendwerk Rietberg mitzuhelfen. Das Jugendwerk wurde zu dieser Zeit von Karl-Heinz Koch, einem Westernkötter, geleitet. Hier fanden Kinder und Jugendliche aus schwierigen Familiensituationen ein neues Zuhause. Die drei Teilnehmer der DPSG Aktion aus  Bad Westernkotten , Heinrich Eickmann, Ludger Schäfer und Hans-Jürgen Marcus hatten während des Projektes viel Gelegenheit mit den Bewohnern des Jugendwerkes in Kontakt zu kommen.

Die Verbindung zu den „Rietbergern“ wurde über viele Jahre besonders vom Jungpfadfindertrupp gehalten. Neben gegenseitigen Besuchen, Fußballspielen und einem großen Hallenturnier, gab es auch gemeinsame Zeltwochenenden. Inzwischen ist der Kontakt jedoch abgebrochen.

Kontakt zu den 1. Great Schesterford Scouts aus Little Abbington

Während der1. Internationalen Begegnung im Sommerlager 1977 knüpften die Westernkötter Pfadfinderinnen zu Pfadfindern aus Little Abbington Freundschaft, indem sie verschiedene gemeinsame Aktivitäten unternahmen. Höhepunkt des Lagers war ein zweitägiger Aufenthalt in englischen Gastfamilien, bei dem die Jugendlichen die englische Lebensart besser kennen lernten. Diese einmal aufgebaute Verbindung ist nie ganz abgerissen.

Die Westernkötter Pfadfinder haben in den Jahren 1980, 1983 und 1987 weitere Zeltlager in Little Abbington durchgeführt. In den Jahren 1980 – 1991 kamen die englischen Pfadfinder in den Osterferien zu Gegenbesuchen nach Rüthen und Bad Westernkotten.

Israel

Auch zu Pfadfindern aus Haifa und Nazareth in Israel gibt es seit 1979 viele freundschaftliche Kontakte. Während einer Fahrt ins Heilige Land, anlässlich des 60jährigen Jubiläums des Bundesverbandes der DPSG, lernte Heinz Lehmenkühler mehrere Pfadfinderleiter aus Haifa so gut kennen, dass bereits 1981 eine Begegnung mit den First Greek Melkite Catholic Scouts in Haifa stattfinden konnte. Im darauf folgenden Jahr verbrachten die israelischen Pfadfinder dann einige Tage in Bad Westernkötter Familien. Weitere Begegnungen so wie der Besuch der heiligen Stätten fanden dann 1983, 1985, 1989 und 1994 statt. In den dazwischen liegenden Jahren waren die Israelis dann Gäste in Bad Westernkotten.

Besonders zu erwähnen ist das Sommerunternehmen der Rover 1990, denn da fand in der Nähe von Nazareth ein gemeinsames Zeltlager mit den einheimischen Freunden statt. Nach dem Lager erfuhren die Bad Westernkötter die überaus große arabische Gastfreundschaft in den Familien.

Nur zwei Wochen später besuchten die Israelis dann die Pfadfinder in Bad Westernkotten. Es wurden Freundschaften geschlossen, die bis heute andauern.

Altpapiersammlungen

Eine Daueraktion der Pfadfinder waren die Altpapiersammlungen, die alle zwei Monate im Dorf stattfanden. Die Pfadfinder fuhren zum ersten Mal am 29.12.1974 mit Schlepper und Hänger zum Sammeln durch den Ort. Bereits im Juli 1985 konnte man die 50. Altpapiersammlung dieser Art feiern. Die 9o. Sammlung fand im März 1992 statt.

Mit dieser Aktion leisteten die Georgspfadfinder des Heilbades über 17 Jahre einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. In dieser Zeit wurden die Mülldeponien um ca. 1000 t Altpapier entlastet. Diese Menge ergäbe in 30cbm Container verpackt und aneinander gereiht eine Schlange von 1,5 km. Der Erlös der Sammlungen wurde für die Anschaffung neuer Materialien (Zelte, Planen, Küchenkisten, Werkzeug usw.) verwendet oder kam gemeinnützigen Aktionen zugute (Erdbebenopfer in Süditalien, Nahrungsmittelhilfe für Polen etc.). Da in den letzten Jahren der Preis für Altpapier immer weiter verfiel und zum Schluss sogar für die Abnahme zugezahlt werden musste, konnten die Sammlungen der zwei letzten Jahre nur noch mit finanzieller Unterstützung der Stadt Erwitte erfolgen. Ab Oktober 1992 gehören Altpapiersammlungen zum Entsorgungskonzept der Kommune. Daher fand die letzte Altpapiersammlung in der Hand der Pfadfinder am 18./19.09.1992 statt.

Einsatz für den Nächsten

„Leben in tätiger Solidarität“ ist wichtiger Schwerpunkt des Verbandes und somit auch der Westernkötter Pfadfinder; immer wieder unterstützen sie bedürftige Menschen. So bekommen Schwester Magdalena Dietz (Manila/Philippinen), Schwester Concetta Möllers (Namibia) und die Spiritaner in Knechtsteden (früher Pater Schier) seit 25 Jahren jeweils 500 DM vom Erlös der Salinenkirmes. Als Pfarrer Maßolle noch in Bitterfeld, in der ehemaligen DDR tätig war, wurde er ebenfalls finanziell unterstützt.

Auch die Pfadfinderfreunde in Israel sind auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen, denn sie leben in einer doppelten Minderheit. Im Staat Israel sind sie als arabische Christen eine Minderheit und bei den moslemischen Arabern sind sie als Christen ebenfalls eine Minderheit.

Junge Menschen und Erwachsene gemeinsam auf dem Weg

Das von Baden Powell ins Leben gerufene Pfadfindertum ist trotz gesellschaftlicher Veränderungen noch immer topaktuell. Nach wie vor bietet es zahlreiche Chancen für junge Menschen, um in Gesellschaft und Beruf ihren Part übernehmen zu können. Ziel der pfadfinderischen Pädagogik ist es, Kindern und Jugendlichen die Entwicklung einer reifen und verantwortungsvollen Persönlichkeit zu ermöglichen. Sie sollen lernen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen und in diesem Sinne ihr Leben selbständig und erfolgreich, aber auch in solidarischer Weise zu gestalten. Sie sollen zu einer positiven Entwicklung in Gesellschaft und Kirche beitragen, gemäß der Aufforderung Baden Powells die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben.

Wichtige Erziehungsziele sind darum für uns Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Bereitschaft sich auf Neues einzulassen, eigene Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und die Fähigkeit auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben.[7]

Pfadfinder sein heißt religiöses Leben in der Nachfolge Jesu sowie politische Mitverantwortung zu üben und politisches Engagement zu zeigen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen und Verantwortung und Einsatz für die Schöpfung zu zeigen – bewusst zu leben.

„Gemeinsam auf die Zukunft bauen“, war unser Motto im Jahr 2000, das heißt für uns, Ausblick zu halten auf die Jugendarbeit der nächsten Jahre. Oft stellen wir uns die Frage nach der Zukunft der Pfadfinderarbeit. Das immer wieder auftretende Problem des Leitermangels steht hier an erster Stelle. Es wird immer schwieriger engagierte Erwachsene und besonders junge Erwachsene für die Jugendarbeit zu finden. Das große Freizeitangebot und das Konsumverhalten der Gesellschaft machen die Vermittlung pfadfinderischer Werte und Ziele an Jugendliche manchmal schwer. Das Interesse in der Gemeinde Bad Westernkotten und die hohen Anmeldezahlen in jedem Jahr zeigen uns jedoch die Aktualität der Pfadfinderarbeit auf. Motivierte Kinder und Jugendliche und interessierte Eltern sind die Basis für unsere Arbeit.

Im Laufe der 30 Jahre DPSG Arbeit in Bad Westernkotten konnten zahlreiche Kinder und Jugendliche gute Erfahrungen in den Gruppen machen. Spricht man heute mit ehemaligen Pfadfindern und Eltern, wird immer sehr deutlich wie sehr die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe Menschen und Leben geprägt und positiv beeinflusst hat.

Das zeigt sich nicht zuletzt daran, wie viele ehemalige PfadfinderInnen Verantwortung in der Gemeinde übernommen haben, sei es in der Kfd, im Familienmesskreis, im Jugendliturgiekreis und in der Politik.

Zur Zeit sagen ca. 120 Mitglieder im Stamm Franz von Assisi „Ja“ zum Pfadfinderdasein. In regelmäßigen Truppstunden, Aktionen und Sommerlagern leben sie Gemeinschaft. Leiter, die sich Zeit nehmen und Spaß haben an der Jugendarbeit, machen dies möglich.

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass sich immer wieder, vor allem junge Menschen, von den pfadfinderischen Ideen und Zielen begeistern lassen und Verantwortung als Leiter übernehmen.

Pfadfindergebet

Herr Jesus Christus!
Du hast gesagt: „Seid bereit!“
Dieses Wort ist mein Wahlspruch.

Allzeit bereit will ich sein
und nach deinem Beispiel handeln,
wahr im Reden,
verlässlich im Tun.

Zu deiner Kirche will ich halten
und allen Bruder und Schwester sein,
bereit zum Verzeihen,
selbstlos im Helfen,
geduldig, wenn es schwierig wird.

Zeige mir meinen Weg
und begleite mich auf dem Pfad,
der zum Leben führt.
Dir will ich folgen und mein Bestes tun.
Hilf mir dazu und segne mich. Amen.


[1] Jahreskalender 2001 der DPSG, Seite 8 und 9

[2] Die wichtigsten Quellen für diesen Beitrag war die Festschrift zum 20jährigen Bestehen im Jahre 1992, sowie

die Berichte des Vorstands und der einzelnen Stufen zur jährlichen Stammesversammlung.

[3] Der Patriot vom 23.11.1971

[4] Der Patriot vom 14.05.1976

[5] Der Patriot vom 26.02.1981

[6] Der Patriot vom 02.09.1999

[7] Entwürfe, Zeitung der Leiterinnen und Leiter in der DPSG, 1 – 2000 S. 1+2

II. Fotos