Opa inne Stadt
Von Heinrich Knoche, Bad Westernkotten
[Erstabdruck: Knoche, Heinrich, Opa inne Stadt, in: Vertell mui watt, Ausgabe 88 (1999)]
[als Plattdeutsches Vertelleken auch abgedruckt in dem Büchlein „Et lut säu gutt dat Küörter Platt“]
Dütt Vertelleken, wieket ick jiu opschriewen häwwe, lig a ne lange Tuit trügge, äh de Unnerschoit tüsken de Stadt un het Duarpe no wahne gräut wass! Wenn de in’nen Duarpe in’t frümede Hius wollst, dann trockeste neben de Hiusdüär an’nen Strick, un dann klingelte het im Hius, un se maken uopen odder nich. Inne Stadt bräukeste bläuts oppen Knopp drücken, dann bimmelte het, dat was de elektrische Klingel.
Wenn de op’en Duarpe iut’e Büxe mochtes, gängest’e biuten op dat kloine Kabüffken, dann plumpet het en paar mol, dann puzzest’e mit de ollen Tuitunk de ächterhiär und däus hen Diekel wuiher dropp, un fäddig was de.
Inne Stadt was alles säu schoin kachelt, ächterhiär trockest’e anne Kuihe , un de Waterspoilung mäk de Bremsspuren wiärg. Dann koikest’e in’en Spoigel und sähes, wie wacker de wös, un gänges dann wuiher duinen Gang.-
Niu woit ick nit mä diän Namen van diän Küörter Biuern, hoi har droi Miärkes, ganze feine, twoie han a huiratet, stannesgemäß, oine noh Oikel op en Huaf von buinoh niegenzig Morgen, de annere in’t Siuerland, har säugar 107 Morgen unner’n Plauch, dat was schäun wat. Niu har de jüngeste en Briunen, dä was von Gladbeck iuten Kohlenpott, dän har se in Säust oppen Piärdemarket kennenlärnt, und het har bius funkelt un äuk klappet.
Niu was äuk bius de Verlobunge in Gladbeck. Opa van Kuorten mochte äuk mit dohänne, hoi was äuk Pahe van de Briut. Hoi har bläuts säun Marackel mit suine Ischias-Anfälle. Wenn he oinen kräuch, konne hoi nit mä häuge kummen.-
Offe Verlobunge gaff et täum Middagiärten gräute Frikadellen mit viel Suipeln dran, ächterhiär gaff et äuck nen paar Schnäpse; twoi Iuhr woar a Kaffoi drunken. Opa har bläuts voier Stücke Torte un no en paar Stücke droigen Käauken iärten, dann wass hoi satt. Et diuerte nit all ti lange, da kroich’e en wahnen Druck inn Büxe. Hoi dä sick dä Fuärte verknuipen, konn se duarch nit säau gohn loaten wie wem’me in Kuorten in suinen Ferkelstalle wöar.
Niu verdrückere hoi sick fixe iut diän Zimmer un gänk op de Tuilette, ganz flott, dat et koiner merkere. Säu ungefähr droi Stunne liärter wöär de Opa van’e Verlobungs-Gesellschaft vermisset. Om säg opmol:“Wo iss use Fah denn bläuts?“- Koiner har ne soihn; niu fängen owwer alle an ti säuken…
Endlich fännen se ne wuier. Hoi satt ganz erbärmlich bücket op diän Klo, de Büxe unnen op de Socken, het Gesichte blaß, hoi was näu säu ösig, dat ne het Water bis vorn Koppe stand. Oma säg:“Fah, worümme kümmest’e gar nit wuier?“- Hoi säg:“Erbarmen, Ollske, ick häwwe muinen Ischias-Anfall kriegen un kann nit wuier häuge.“- „Fah, diu kunnst duarch räupen.“ – „Diu dummes Duier! Ick hewwe a droi mol schellt, un ümmer, wenn ick schelle, schoit se mi van ächten en Emmer Water in’t Gatt.“ [=Hinterteil]
Niu wörn se alle platt, un de Fah hiärt düse Stadt-Verlobung bis an suin Enne nit vergiärten.!