Kindergärten der Stadt Erwitte Teil II
von Wolfgang Marcus, Bad Westernkotten
[Erstabdruck: Marcus, Wolfgang, Kindergärten der Stadt Erwitte Teil II ; in: Vertell mui watt, Ausgaben 17 (1996)]
- III. Der Marienkindergarten Erwitte
Der Marienkindergarten, der älteste Kindergarten unserer Stadt, wurde im Jahre 1906 von den Schwestern der „Armen Dienstmägde Christi“ aus Dernbach eröffnet, die seit dem Jahre 1860 das heutige Marienhospital leiteten. Aus dem Heimatbuch zur 1100-Jahr-Feier im Jahre 1936 [Stadt Erwitte (Hrsg.), Erwitte, Münster 1936] lassen sich folgende Angaben – im folgenden wörtlich zitiert – entnehmen:
„Seit dem Jahre 1885 leiteten die Schwestern nebenbei eine Industrieschule für die weibliche Jugend. Seit 1906 war dem Krankenhaus auch eine Kleinkinderbewahranstalt angegliedert, die durchschnittlich von 50 Kindern besucht wurde. Sehr stark sind die Erwitter Schwestern seit Beginn ihrer Tätigkeit mit der ambulanten Krankenpflege in Anspruch genommen worden.“ [ebd. S. 419]
Am 15. Januar 1924 brannte das Krankenhaus weitgehend nieder. Dabei wurde auch der Kindergartenbereich zerstört, denn nachfolgend heißt es:
„Im Jahre 1926 eröffneten die Schwestern aauf wiederholten Wunsch der Elternschaft die Kinderbewahrschule wieder.“
Und anschließend:“Weil das Krankenhaus für den Betrieb des Kindergartens nur ungenügende Räume hatte, wurde der Betrieb im Jahre 1930 in das von der politischen Gemeinde erworbene und schön ausgestaltete Kindergartengebäude an der Lippstädter Straße verlegt. Die Leitung des Kindergartens und die Betreuung der Kleinen im Alter von 3 bis 6 Jahren liegt seit dem Jahre 1926 in den Händen der Schwester Hemma, bei der die Kleinen, derer sie sich mit großer Liebe und Sorgfalt annimmt, in guter Obhut sind.“[ebd. S.420]
Und in einem Aufsatz von Amtsbürgermeister Heinrich Maurer [ebd. S. 471ff] ist zu entnehmen:“Im Jahre 1930 erwarb die Gemeinde Erwitte die stilliegende Hochstrate’sche Zigarrenfabrik. Das Gebäude wurde als Kindergarten und Jugendheim ausgebaut, außerdem wurde eine Mietwohnung geschaffen. Zu dem Kaufpreis und den Umbaukosten (rd. 35 000 RM) gewährte die Landesversicherungsanstalt und die Regierung einen Zuschuß von 5 000 RM. Die Restkosten wurden aus Kassen- und Vermögensbeständen gedeckt. Die Betreuung des Kindergartens übernahm das Krankenhaus, welches Schwester Hemma als Leiterin zur Verfügung stellte, die sich der Kinder mit großer Liebe und Sorgfalt annimmt und die auch den früheren Kindergarten im Krankenhause schon geführt hatte.“[S.510]
IV.Der Kindergarten Sankt Elisabeth Bad Westernkotten
Der Kindergarten in Bad Westernkotten wurde am 17. Mai 1921 durch Schwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi, auch Dernbacher Schwestern genannt, im Elisabeth-Heim an der Schützenstraße/Ecke Aspenstraße als „Bewahranstalt“ eröffnet.
Im Jahre 1932 wurde der Kindergarten in die hinter dem Haus gelegene und umgebaute Scheune verlagert. Hier war die eingruppige Anlage bis 1965 untergebracht. Bis März 1962 führten und leiteten die Schwestern den Kindergarten.
1965 errichtete die kath. Kirchengemeinde auf dem angrenzenden Grundstück den heutigen Kindergarten mit drei Gruppen. Lange Jahre stand dem Kindergarten Frau Rosel Jokel vor, seit 1979 wird er von Frau Hildegard Petter geleitet. Eine umfangreiche Darstellung der Geschichte dieses zweitältesten Kindergartens unserer Stadt erfolgt aus Anlaß der 75-Jahr-Feier der Einrichtung im Herbst 96 in den „Heimatblättern“.