Von Wolfgang Marcus und Antonie Erdmann
Erstabdruck: Vertell mui watt Nr.15, März 1996
Um 815 wurde in Liesborn ein Benediktinerinnenkloster gegründet, das 1131 aufgehoben und in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde, welches bis 1803 bestand [Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.), Monastisches Westfalen, Münster 1982, S, 377/378].
Dieses Kloster hatte unter anderem Grundbesitz In Westernkotten.
Nachfolgend eine Aufstellung über die im Archiv des ehemaligen Klosters befindlichen Urkunden, die den Ort Westernkotten betreffen, freundlicherweise vom Warendorfer Kreisarchivar Wilhelm W. Schneider zur Verfügung gestellt [Findbuch STA Münster]:
1. Urkunde Nr. 337 vom 18. 10. 1418
Der Gograf Albert von Waltringhausen zu Erwitte bezeugt den Gewinn des Gutes zu Eikeloh (Ecklo) durch Simon von Langenberge zu Westernkotten von Goswin Slingworm.
2. Urkunde Nr., 358 vom 17. 3. 1425
Beilegung eines Streites zwischen Gowin Slingworm und Berthold von Graffern über ein Salzhaus zu Westernkotten und die Hufe zu Huckelem (Hockelheim).
3. Urkunde Nr. 706 a vom 1. 10. 1503
Der Bauerrichter Effert Wiseken zu Westernkotten bezeugt, dass Richard Roterdes zu Dortmund dem Georg von Erwitte zwei Soden verkauft habe.
4. Urkunde Nr. 902 vom 29. 9. 1559
Anna Schwarte und ihre Brüder Hermann und Johann Borcherdes verkaufen dem Kloster Liesborn ihr Salzhaus zu Westernkotten.
5. Urkunde Nr. 912 vom 31. 8. 1564
Der Bauerrichter Heininck Kerkhoff zu Westernkotten bezeugt, dass Frondt von Erwitte und Genossen dem Kloster Liesborn drei Soden zum Westerenkotten verkauft haben.
6. Urkunde Nr, 981 vom 16. 10. 1601
Das Kloster Liesborn verpfändet dem Johann Hense das Salzhaus zum Westernkotten.
Die beiden ersten Urkunden liegen bisher gedruckt vor [QFB Bd. 4: Die Urkunden des Klosters Liesborn, Beckum 1970].
Im Aktenbestand des Klosters Liesborn gibt es darüber hinaus eine Akte [Nr. 421] über das “Salzwerk zu Westernkotten”, die bisher meiner Kenntnis nach noch nicht ausgewertet wurde.
1996: Die Schäferkämper Wassermühle
Von Toni Erdmann
Erstabdruck: Vertell mui watt, Ausgabe 15, März 1996
Am Schäferkamp steht eine Mühle
dort fließt der Osterbach vorbei
und das Mühlrad dreht sich wieder
lange, lange war’s entzwei.
Durchs Mühlrad windet sich das Wasser
wie Silberglanz im Sonnenschein
liebe Schäferkämper Mühle,
du sollst uns ein Stück Heimat sein.
Leise rauscht das Laub der Bäume,
Enten quaken dort am Bach;
und das Mühlrad dreht sich wieder
es hält Erinnerungen wach.
Auf der Karre schob der Bauer
den Sack Korn zur Mühle hin;
bei ricke racker und Geklapper
grüßt der die Müllerin.
Es sind vergangen viele Jahre
als der Mühlenteich zerrann,
bis die Heimatfreunde kamen,
und bauten wieder einen Damm.
Heute wollen wir uns freuen
und allen Helfern dankbar sein,
die mit sehr viel Fleiß und Mühen
sich setzten für das Prachtstück ein.