Antrag der Gemeinde Westernkotten an das “Westfalenparlament”, die Verbindung zwischen der Möhnestraße und Lippstadt über Westernkotten zu führen, vom 28. Februar 1845 /Mitteilungen Schnadgang, Peststein und Unterschutzstellung
In: Aus Kuotten…1993, Nr. 56
“Hohe Ständeversammlung! Bekanntlich wird der Fortbau der Möhnestraße von Brilon nach Rüthen zur directen Verbindung mit Lippstadt projectiert. Es sind zu diesem Zwecke bereits verschiedene Wegelinien vorgeschlagen…
Wir erlauben es uns, auf den Grund eines Beschlusses der hiesigen Gemeindeversammlung… die gehorsamste Bitte hiermit ergehen zu lassen, geneigtest dahin wirken zu wollen, dass dem fraglichen Wege die Richtung über Menzel, Berge und Westernkotten gegeben werde, respective derselbe den letztern Ort jedenfalls berühre…
(Angeboten wird dann im Weiteren, den durch Westernkotten führenden, chaussierten Weg abzutreten und verbreitern zu lassen, auch Grund und Boden innerhalb der Feldmark unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Strecke zwischen Westernkotten und der nach Lippstadt
führenden Staatsstraße leide ungemein durch die schweren Salzfuhren, diene zum Vorteil des _ königlichen Staatsfiskus; früher seien für den – Salztransport pro Tonne 15 Silbergroschen gezahlt
worden, jetzt nur noch 2 Sg.10 Pf.) (Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Archiv IL 93 Bd.2 fol.99-101; abgedruckt. in: Westf. Archivamt (Hrsg.), Die Straßen im südlichen Westfalen, Münster 1992, Seite 173,174]
Mitgeteilt von Hans-Peter Busch
– Stadtarchiv Erwitte –
Hinweise und Mitteilungen:
1. Schnadgang. Bereits zum 11. Mal findet in Bad Westernkotten ein Schnadgang statt, und zwar am 26. September 1993. Im Jahre 1982 hatten die Pfadfinder vom Stamm Franz: von Assisi diesen Brauch (wieder) eingeführt und die Verantwortung dafür später in die Hände des Heimatvereins gelegt. 1991 hatte der Heimatvereinsvorstand dann beschlossen, fortan nur noch alle 2 Jahre auf die Schnad zu gehen.
2. Heiligenhäuschen am Südwall/Peststein im Muckenbruch. In der Ratssitzung am 7. Juli 1993 wurde beschlossen, dieses Heiligenhäuschen unter Schutz zu stellen und noch in diesem Jahr aus Denkmalpflegemitteln fachgerecht zu restaurieren. Letzteres beschloss der Rat auch für den Peststein im Muckenbruch. Na, vielleicht können die Restauratoren noch Hinweise auf die näheren Umstände und die Zeit der Aufstellung dieses Steins finden!
3. Unterschutzstellung des Fachwerkhauses Osterbachstraße 14. Bereits am 27.5. musste der Rat eine Entscheidung des zuständigen Ministeriums in. Düsseldorf zur Kenntnis nehmen, dass das 0o.g. Haus nun letztlich doch unter Schutz gestellt wird. Bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Monaten eine für alle Beteiligten einvernehmliche Lösung gefunden wird, das Gebäude zu restaurieren und so auch weiterhin ein Stück Alt-Westernkotten zu repräsentieren.
W. Marcus