[Auszug aus dem Aufsatz (=Seite 81), Bad Westernkotten betreffend. WM]
…Abtötung der befallenen Völker und deren Verbrennung. Im Ausland werden solche Völker medikamentös behandelt, was aber nicht immer den vollen Erfolg garantiert. Vor 15 Jahren wurde von einem Bieneninstitut in Oberursel aus einem asiatischen Land die Varroamilbe eingeschleppt, ein Schädling, der sich auf der Bienenbrut vermehrt. Mit den in Deutschland zugelassenen Mitteln kann die Milbe nur im Winter bekämpft werden, wenn die Völker brutfrei sind. Dadurch wird den Imkern die früher arbeitsfreie Winterzeit beschnitten. Unterbleibt die Bekämpfung, entwickelt sich die Milbe bis zum Herbst des Folgejahres zu solcher Zahl, dass die Völker absterben.
Die Organisation
Im Kreis Soest gibt es derzeit 15 Imkervereine mit insgesamt 359 Imkern, die ihren Angaben entsprechend 3254 Völker betreuen. Die Zahlen können von Jahr zu Jahr leicht variieren. Vorsitzender des Kreisimkervereins ist seit zwei Jahren Albert Steffens aus Anröchte-Uelde, der Günter Kohl aus Lippstadt-Dedinghausen ablöste.
Nach dem Stand vom 1. Januar 92 gab es im Kreis Soest folgende Vereine (in Klammern Name und Anschrift des Vorsitzenden):
- Imkerverein Allagen, 14 Mitglieder, 100 Völker (Franz Gerke, Am Wenneberg 21, 4776 Warstein 4 — Niederbergheim)
- Imkerverein Altenmellrich, 24 Mitglieder, 226 Völker (Albert Steffens, Effelner Str. 6, 4783 Anröchte-Uelde)
- Imkerverein Bad Westernkotten, 11 Mitglieder, 152 Völker. (Heinrich Kerkhoff, Osterbachstr. 31, 4782 Erwitte 2 – Bad Westernkotten)
- Imkerverein Belecke, 13 Mitglieder, 86 Völker (Heribert Hoppe, Sellerweg 20, 4788 Warstein-Belecke)
- Imkerverein Ense, 31 Mitglieder, 305 Völker (Kaspar Busemann, Schlotweg 9, 4763 Ense-Oberense)
- Imkerverein Geseke, 20 Mitglieder, 146 Völker (Georg Hermbusche, Hohe Str. 4, 4787 Geseke)
- Imkerverein Günne, 7 Mitglieder, 85 Völker (Johannes Koch, 4773 Möhnesee-Theiningsen; er verstarb am 4.6.92 im Alter von 82 Jahren. Er war 50 Jahre Vorsitzender des Vereins.)
- Imkerverein Hoinkhausen, 19 Mitglieder Mitglieder, 137 Völker (Benno Schulte, Zu den Birken 4, 4784 Rüthen-Ostereiden)
- Imkerverein Kallenhardt, 8 Mitglieder, 45 Völker (Helmut Reinecke, Sandkaule 11, 4784 Rüthen-Kallenhardt)
- Imkerverein Lippstadt, 48 Mitglieder, 560 Völker, (Felix Schöber, Vedistraße 3, 4780 Lippstadt-Esbeck)
- Imkerverein Soest, 107 Mitglieder, 1005 Völker (Wilhelm Runte, Ampener Weg 4, 4770 Soest) (†)
- Imkerverein Störmede, 12 Mitglieder, 104 Völker (Hans Krüger, Schützenstraße 12, 4787 Geseke-Langeneicke)
- Imkerverein Warstein, 29 Mitglieder, 220 Völker (Josef Schnurbus, Südring 23, 4788 Warstein 1)
- Imkerverein Welver, 16 Mitglieder, 83 Völker (Andreas Palz, Werler Straße 35, 4777 Welver)
Wie wird man Imker? An der Imkerei Interessierte treten zunächst einmal dem für ihren Wohnort zuständigen Imkerverein bei, nehmen an dessen Veranstaltungen – Vorträgen, Standschauen, Filmvorführungen – teil und belegen einen Kursus für Anfänger auf Haus Düsse, dem Zentrum der Westfälisch-Lippischen Imkeraus- und Weiterbildung. Nach dieser Vorbereitung entscheiden sie sich für eine der im Kreis gängigen Beuten und erwerben die ersten Bienenvölker. Für die Erstausstattung erhalten sie bei Neuanschaffungen vom Land NRW über ihren Verein einen Zuschuss. Die Weiterbildung der Imker erfolgt neben den Veranstaltungen auf Vereinsebene jährlich einmal durch einen Vortrag vor dem Kreisimkerverein und durch Vorträge auf Landesverbandsebene. Über allem steht als Dachorganisation der Deutsche Imkerbund. Er kontrolliert den Honig auf Reife, Sauberkeit, Lagerschäden und vergibt den grünen Gewährverschluss für die Honiggläser.