Von Wolfgang Marcus; in: Aus Kuotten…1990, Nr. 32
Exakt am 24. September 1989 konnte die Heimatkundliche Arbeitsmappe für die Grundschule Bad Westernkotten einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden, seitdem wird die Mappe im Sachunterricht vor allem des dritten Schuljahres der Grundschule, aber auch innerhalb der Lindenschule, eingesetzt. Alle Exemplare waren schon bald nach Erscheinen verkauft, In diesem Herbst wird nun das damalige Herausgeberteam wieder zusammenkommen und Bilanz ziehen: Wie kommt die Mappe bei den Schülern an? Wie lässt sich damit arbeiten? Auf der Basis dieser Erfahrungen soll die Mappe dann überarbeitet und für das Schuljahr 1991/92 in zweiter Auflage auf den Markt gebracht werden. Die nachfolgenden Ausführungen habe ich am Tag der Präsentation, am 24. Sept. 1989, gemacht. Sie rufen noch einmal Wesen und Werden der Arbeitsmappe in Erinnerung:
Zur Entstehung und zum Aufbau der heimatkundlichen Arbeitsmappe für die Grundschule
Bereits während der Arbeiten am großen Bad Westernkötter Heimatbuch, genauer gesagt im Mai 1987, wurde die Idee geboren, eine heimatkundliche Arbeitsmappe für den Sachunterricht unserer Grundschüler zu erstellen. Angeregt durch eine entsprechende Mappe für Lippstädter Schulen war der Leitgedanke, Schülern unserer Grundschule Heimat-Kunde im besten Sinne des Wortes zu vermitteln und die Liebe zur Heimat zu fördern. Im Rahmen des Sachunterrichts des 3. Schuljahres sollte die Mappe eine sachgemäße Einführung in den heimatlichen Raum unter geographischen, historischen, wirtschaftlichen, politisch-strukturellen u. kulturellen Aspekten ermöglichen und damit ganz wesentlich zur verbesserten Umsetzung der in den Richtlinien des Sachkundeunterrichts geforderten „Verortung“ des Faches beitragen.
Nach weiteren Vorüberlegungen und Gesprächen zwischen Schulleiter Ferber und mir fand dann am 15. Sept. 1988 das erste Treffen des Herausgeberkreises statt, zu dem Kollegiumsmitglieder und 3 Mitglieder der Heimatfreunde gehörten.
Bereits bei dieser ersten Zusammenkunft konnten sich die Anwesenden auf ein grobes inhaltliches Konzept — teilweise angelehnt an eine Arbeitsmappe des Kreises Gütersloh — einigen und für einige Themenbereiche Autoren festlegen. Selbstverständlich sollte auch Eikeloh ausreichend in der Mappe berücksichtigt werden, da die Eikeloher Schüler ja bekanntlich auch unsere Grundschule in Bad Westernkotten besuchen.
Insgesamt haben dann bis zur Herausgabe. 8 Arbeitskreissitzungen stattgefunden, in denen die Arbeit der einzelnen Autoren koordiniert sowie Informationen und ‚Anregungen besprochen wurden. Für Fotos konnte Herr Karl-Heinz Poschadel gewonnen werden, der alle Bilder auch selbst entwickelte und sich uneigennützig in den Dienst der Sache stellte.
Die meisten Zeichnungen und Skizzen entstammen der Feder von Peter Poschadel, der sein künstlerisches Talent markant unter Beweis stellen konnte. Was die Finanzierung anbelangte waren wir uns sehr schnell im Klaren, dass das Projekt „Arbeitsmappe‘ nicht ansatzweise so teuer kommen durfte wie das große Heimatbuch, da der Verkaufspreis etwa bei 5,- DM liegen sollte. So entschieden wir uns schließlich für das Fotokopierverfahren. Dabei leiden zwar die Fotos etwas, aber dennoch lassen sich ganz ansehnliche Ergebnisse erzielen. Der Einband wurde von Frau Gisela Holtkamp entworfen und in der Druckerei Hegener, Lippstadt, erstellt.
Alles in allem hat die Arbeitsmappe, die zunächst in einer Auflage von 250 Exemplaren erscheint, knapp 3.000, – DM gekostet. Die Autoren haben alle Arbeiten ohne Entgelt verrichtet. Der Verkaufspreis für Schüler des dritten Schuljahres beträgt 5,- DM, für alle anderen 10,- DM.
Durch großzügige Spenden der örtlichen Geldinstitute sowie einiger Geschäftsleute und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe kann – einschließlich der Einnahmen aus dem Buchverkauf – davon ausgegangen werden, dass sich Einnahmen und Ausgaben decken und so das Konto der Heimatfreunde nicht belastet wird.
Ende Juni 1989 waren auch die letzten Manuskripte erstellt, von Frau Scholz aus Lippstadt dankenswerterweise getippt und von den Herausgebern anschließend Korrektur gelesen, so dass wir Anfang Juli mit dem Layout beginnen konnten. In insgesamt 44 Arbeitsstunden wurden die Texte, Abbildungen, Bildunterschriften, Überschriften, Seitenzahlen usw. auseinandergeschnitten und aufgeklebt, um so ein sinnvolles, ansprechendes Arrangement zu gestalten.
Am 11. und 12. August wurden die Arbeitsblätter je 250 Mal kopiert und. zusammengelegt. Die Druckerei-hat anschließend die Blätter gelocht und zusammengeklebt, die dann von uns in den gedruckten Umschlag geklebt wurden.
Am 15. September 1989 haben wir die fertigen Exemplare in Händen gehalten. Ein schönes Gefühl ist das, das Endprodukt einer einjährigen Freizeitbeschäftigung in den Händen zu halten!
Für die Seiten der Arbeitsmappe wurden 100-Gramm-Papier gewählt, um so eine gewisse Festigkeit zu erreichen. Der Umschlag ist aus einer festen Pappe. Da alle Seiten geklebt und gelocht sind, können die Schüler die Seiten bei Bedarf aus dem Umschlag lösen und in eine Ringbuchmappe heften.
Die Arbeitsmappe umfasst 120 Seiten und ist in 8 Kapitel untergliedert: Lage und Naturraum, Erwitte – unsere Heimatstadt im Kreis Soest, Zeugen der Geschichte, Verkehr, Wirtschaft, Öffentliche Dienstleistungen, Schule und Bildung sowie Freizeit und Erholung.
Exakt 281 Aufgaben wie Lückentexte, Puzzle, Fragen usw. machen das Buch zu einer echten „Arbeits-Mappe“. 102 Fotos und 93 Skizzen und Zeichnungen lockern alle Seiten auf.
Heute, am 24. September 1989, ein Jahr nach Beginn der Arbeiten, kann das Buch nun einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Möge es eine ähnlich gute Resonanz erfahren wie unser großes Heimatkundebuch! Mein Dank gilt auch von dieser Stelle allen, die mit Rat und Tat (und Mark) diese gute Sache unterstützt haben.
Wolfgang Marcus
Im Januar 1986 hat Werner Niggenaber, Aspenstraße 1, das Westfalenlied „O wie schön ist mein Westfalen“ in Kötter Platt übertragen und in Teilen auf Bad Westernkotten bezogen um getextet:
1. O, wie scheun is muin Westfalen,
löchtest wuit muin Heumatland.
Wat ik segge is keen prohlen,
darup giew ik jiu de Hand,—
Euken wasst do, stür um mächtig,
Roggen, Weuten, Giärste und Flass,
„un eun Menskenschlag säu däftig,
deä kennt Arbeut un äuk Spass.“
2. Äuk im Drinken unn im Irten,
häw wuil use eugene Kost.
Priumen kurk vui Johr für Johr,
äuk de Schnaps kümmt nich tie kurt.
Pumpernickel irtet vul chäern,
äuk mit Butter oder Schmolt,
„Stramm stott vui in usen Holsken,
un dat Hiät wät us nich kolt.“
3. In diam Grund do sitt dat Sold,
Soule für de ganze Welt.
Un de Kurgast kann Guott pruisen,
wann heu huir noh Kurten kümmt,
denn dä Sourle is säu kräftig,
kribbelt dür des Körpers Grund.
„Wenn heu geut isse jung un kräftig
datt was ja suin Hiätens Wunschk.“
4. Äuk datt Moor wätt hui näu sturken,
Dag für Dag im Tagebau,
von wo mol keumen de kloinen Kinner
is vandage dat Muckenbrauk.
Im Termalbad kamme Schwimmen,
in de Sauna heut un kolt,
„is für Olle un für Kinner,
dorup sinn wui Kürter’s stolt.“