Von Wolfgang Marcus [Zusammenstellung]; in: Aus Kuotten düt und dat…1989; Nr. 19 und 20
Eineinhalb Jahre nach dem Erscheinen unseres großen Heimatbuches „Bad Westernkotten — Altes Sälzerdorf am Hellweg“ sind mehr als drei Viertel der gedruckten Exemplare verkauft, mehr als wir von den Herausgebern je zu hoffen gewagt haben.
Diese große Zustimmung in der Bevölkerung und bei den Kurgästen wird auch durch Meinungen „von außen“ und durch Rezensionen (Buchbesprechungen) bestätigt.
So schreibt Hermann Multhaupt in der Bistumszeitung „Der Dom“ (Nr. 49 vom 6. 12. 1987):
Hermann Multhaupt
In diesen Tagen wurde in Bad Westernkotten ein Heimatbuch vorgestellt, das die stolze Zahl von 480 Seiten aufweist. Der Verein der Heimatfreunde, 1981 gegründet, hat es initiiert. 26 lange Abende, so- betonte Mitherausgeber Albert Richter bei der Buchpräsentation, musste das Quartett der Publizisten und ihre Helfer(innen) aufwenden, um aus der Fülle der aus der Versenkung aufgetauchten Bilder und gedanklichen Reflexionen das geeignete Foto- und Textmaterial zu sichten, zu sortieren, auszusondern, so wie man die Spreu vom Weizen trennt und doch weiß, dass Erinnerungen, dass das historische Gestern und das aktuelle Heute für ein Dorf so wertvoll sind, dass man kaum :Spreu produziert. Bei der Talfahrt in die verborgenen Schächte der Ortsgeschichte förderte das rührige Team, unterstützt von vielen Einzelpersonen, von Vereinen und Verbänden, von der Kommune, den Kirchen und Schulen, so viele kostbare Schätze zutage, so dass ein zweites Heimatbuch ohne weiteres in Aussicht gestellt werden könnte.
Das vorliegende Epos enthält einen weitläufigen Gang durch die Vergangenheit eines westfälischen Dorfes, das aus der bäuerlich geprägten Tradition den Weg hin zu einem aufstrebenden Heilbad mit wachsenden Übernachtungszahlen gefunden hat.
Nun können wir aus Platzgründen die ausführlich behandelten Kapitel nicht im Einzelnen erläutern; was aber dieses Buch so wertvoll macht, ist das Gefühl, nicht einen Augenblick einer rein sachlich bezogenen Chronologie der Ereignisse gegenüberzustehen, sondern immer den Menschen, die die erfasste Zeit geprägt haben. Sie leben gleichsam zwischen den Zeilen, einige der in die Ewigkeit Vorausgegangenen sind vielen älteren Dorfbewohnern vielleicht gar noch gegenwärtig. Dazu tragen natürlich auch die Örtlichen Schrullen, die Originale, die Anekdoten. bei, die, zum Teil in Westernkötter Platt, das Heimatbuch ins Familiäre erheben und beleben. Die Einwohner von Bad Westernkotten dürfen mit Recht stolz auf ihre Heimatchronik sein, denn sie ist eine Fleißarbeit, die über den Rahmen der üblichen Publikationen dieses Genres wohltuend hinausreicht.”
Geistlicher Rat, Pfarrer i.R. Anton Maßolle
Anton Maßolle schreibt (in einem Brief an den Verf. vom 25. 4. 1988): „Mit großem Interesse habe ich das von Ihnen neu herausgegebene Heimatbuch über Bad Westernkotten gelesen. Es steckt darin viel Fleiß und ein fundiertes Studium der historischen Quellen. Alle Beiträge waren bei der Lektüre für mich von höchstem Interesse.
insbesondere der Teil I: „Allgemeine Entwicklung“ wird n. m. M. den wissenschaftlichen Anforderungen voll und ganz gerecht. Es handelt sich wohl um eine umfassende Darstellung, wie man sie selten in anderen Heimatbüchern findet.
Im Teil II „Einzelne Bereiche“ finde ich manche Kapitel, die mir nach dem 1. Weltkrieg aus eigenem Erleben und Erfahrungen noch sehr lebendig sind. Ich möchte Ihnen und Ihrem Team für diese gelungene Arbeit an dem neuen Heimatbuch sehr herzlich und aufrichtig danken.“
Hermann Hinteler
Für den Westfälischen Heimatbund hat Dr. Hermann Hinteler die Rezension geschrieben (in: Rundschreiben des Westf. Heimatbundes 2/89): „Schon wieder ein neues „Heimatbuch“? Nimmt man den veritablen Band zur Hand, kommt bald die Antwort: Und was für eins! — Unglaublich, wie es die geschickte Redaktion verstanden hat, eine Vielzahl von Autoren unter einen Hut zu bringen. Heraus kam ein prachtvolles Buch, das allen Ansprüchen gerecht wird. Auch den wissenschaftlichen auf Grund des reichen Anmerkungsapparates! Beim Lesen — man muss sich dabei Zeit nehmen — stellen sich bald Genuss und zunehmendes Interesse an der. Geschichte dieses Dorfes ein, das sich zu einem Bad entwickelte.
Nicht ein Jubiläum war Anlass zur Herausgabe dieses prächtigen Bandes. Die Heimatfreunde Bad Westernkotten wollten Einheimische und Gäste mit der Geschichte ihres Dorfes bekanntmachen. Das ist ihnen sehr gut gelungen. — Es ist unmöglich, auf die einzelnen Kapitel, die alle im Zusammenhang stehen, ausführlich einzugehen. Jeder Leser dürfte etwas finden, was ihn besonders interessiert.
Nichts lässt dieses Buch aus. Es behandelt die naturgeographischen und geologischen Gegebenheiten, die Botanik, die Zoologie. Es wird über die Vor- und Frühgeschichte berichtet, über die Geschichte unter verschiedenen Landesherren. Die wechselnde Gerichtsbarkeit kommt nicht zu kurz. Einen großen Raum nimmt natürlich all das ein, was mit „Salz“ in Westernkotten zusammenhängt. Fehden und Kriegsläufe werden behandelt. Genealogen werden ihre helle Freude haben an den verschiedenen Heberegistern. Die Kommunalgeschichte, auch in der NS-Zeit, dürfte nicht nur Einheimische interessieren. Enthalten ist in dem Band auch die Kirchen- und Schulgeschichte. Die wirtschaftliche Entwicklung wird geschildert, auch das Vereinsleben. Der volkskundlich interessierte Leser findet vieles über örtliches Brauchtum., Anekdoten werden erzählt, Wegekreuze und Bildstöcke werden in Wort und Bild dargestellt. Alles wird so berichtet, dass es flüssig zu. lesen ist. Die reiche Geschichte dieses Sälzerdorfes ist den heutigen Bewohnern eine Verpflichtung für die Zukunft.
Wirklich, ein Buch zum Loben und ohne Tadel, Die sehr zahlreichen Illustrationen setzen den Leser so recht ins Bild. Allerdings sind einzelne Reproduktionen etwas unklar. Das dürfte aber am Material liegen. Der Druck ist sonst hervorragend.
Ohne Übertreibung kann man sagen, für Westernkotten ist der Band eine Art von „Jahrhundertwerk“. Und alle Leser kennen jetzt dieses Dorf mit seiner Geschichte. Die große westfälische Historie erhält dank diesem Buch in seinem Mosaik einen weiteren Stein. Band 1 heißt diese Veröffentlichung: Vivant sequentes!“
Das Heimatbuch mit 480 Seiten und etwa 300 Fotos ist weiterhin bei den örtlichen Geldinstituten und im Zeitschriftenhandel sowie im „Patriot“-Pressehaus zum Preis von 35 DM zu erhalten.