Erstveröffentlichung: o. V.: Eisenbeton bändigt den Osterbach; in: Der Patriot v. 25.11.1949
Bildunterschrift: Der Osterbach im nördlichen Teil von Westernkotten, wo er im Frühjahr und Herbst oft über seine Ufer trat und beträchtliche Schäden anrichtete, wird jetzt reguliert und ausbetoniert.
Westernkotten. (Eig. Ber.) Sobald im Frühjahr die Schneeschmelze zu erwarten war oder starke Regenfälle das Wasser des Baches ansteigen ließen, haben die Bewohner des nördlichen Teiles von Westernkotten besorgt den Anstieg verfolgt. Oft kam das Wasser so überraschend, dass die Keller überflutet waren, bevor jemand es bemerkt hatte. Jedes Jahr entstanden durch die Überschwemmungen große Schäden.
„Bodenentrümpelung“
Verschiedene Pläne wurden gefasst, um die Gewalt des Wassers zu bändigen. Aber immer wieder mussten die Vorhaben aufgegeben werden, sei es, dass sie technisch schwer oder gar nicht durchführbar waren, oder dass die Mittel für eine Regulierung oder Umleitung fehlten. So blieb es, wie es war.
Als man dann der Regulierung auf Grund der wiedererstarkten Kaufkraft nähertreten konnte, schenkte man den Sorgen und Wünschen Westernkottens auch bei den vorgesetzten Behörden Gehör. Nachdem die Finanzierung geklärt werden konnte, starteten die Arbeiten im August des Jahres. Eine Geseker Hoch- und Tiefbaufirma wurde mit den Arbeiten beauftragt. Zuerst mussten der Bach gesäubert und einige hundert Kubikmeter Schlamm und Gerumpel entfernt werden.
Von den Küchenresten bis zur leeren Konservendose und zum amerikanischen Stahlhelm enthielt der Bach alles, was überflüssig geworden war. Gefahrenquellen beseitigt Das Wasser wurde umgeleitet und die
Sohle konnte betoniert werden. Die Seitenwände und die Decke ist aus Eisenbeton und so stark, dass sie nachher die Straße tragen kann. Solange das Wetter noch günstig ist, wird emsig geschafft, um den größten Teil fertigzustellen. Fast zweihundert Meter, und das ist der am meisten gefährdete Teil bei Hochwasser, sind fertiggestellt, und man bringt bereits den Straßenbelag an.
Wir besuchten die Baustelle und sprachen mit den Nachbarn des Osterbaches. Sie alle sehen dem kommenden Winter mit einer Sorge weniger entgegen und sind dankbar, dass man ihren berechtigten Wünschen entsprochen hat.