[aus. Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 1889, zitiert nach: Bad Westernkotten. Ein Heimatbuch, Westernkotten 1958, S.66]
Ein Urnenfund bei Westernkotten
Südlich des Hellweges, in der Nähe der Ziegelei Westernkotten (jetzt abgebrochen), sind um 1854 eine große Anzahl Urnen gefunden worden.
Der Bauer Reinhard Jesse in Westernkotten schreibt darüber unterm 15. Januar 1884: In meinem Besitz hatte ich bis vor zwei Jahren, als die Separation ausgeführt wurde, ein Grundstück, den sogen. Roggenkamp, südlich von der Chaussee Erwitte-Eikeloh, in der Nähe der Westernkottener Ziegelei gelegen. Die Parzelle ist etwa ein Morgen groß und liegt unmittelbar am alten Hellwege und war früher von allen Seiten von einem alten Wege begrenzt. Dieses Grundstück wurde vor etwa 30 Jahren von den Zieglern als Lehmstich benutzt. Beim Ausstich des Lehms fand sich damals eine große Anzahl von Urnen. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass in einer Urne eine Schnur von etwa 50 bis 60 Stück aus Ton gebrannter Perlen sich befand. Die Perlen waren teils von länglicher, teils von runder und ovaler Form und hatten verschiedene Färbung: gelb, blau, rot usw. Eine Urne mit ca. 20 Stück Perlen habe ich vor mehreren Jahren dem Amtsrichter Kellerhof, damals in Iserlohn, geschenkt. Auch hatte man ein Schwert über einer Urne liegend aufgefunden. Leider ist dasselbe von den Arbeitern zerschlagen worden. Das Grundstück ist in folge der Separation auf Frhr. von Papen=Lohe übergegangen. Erwitte, Ludwig Kruse. (Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde (Westfälische Zeitschrift, Bd. 47, S. 190.)
Bei dem genannten Grundstück kann es sich wohl nur um das in unserer Flurnamenkarte mit „Kleinroggenknapp“ bezeichnete Grundstück handeln. Dieses Grundstück liegt unmittelbar bei der alten Siedlung Aspen.