o. V.: Erstabdruck: Der Patriot, 25.6. 1935
Westernkotten, 24. Juni. Am 7. Juli wird in herkömmlicher Weise der Lobetag gefeiert, der in diesem Jahre aus Anlass seines 300jährigen Bestehens besonders feierlich begangen werden soll. In den fünfziger Jahren, wie alte Leute erzählten, regnete es ununterbrochen und sollte die Prozession auf den folgenden Sonntag verlegt werden. Es war nachmittags um 5 Uhr, als bei strömendem Regen fünf ältere Männer allein unter Rosenkranzgebet den Umgang ums Dorf ausführten, ohne Schirm, welcher zu der Zeit noch ein Luxus war, und so das Gelübde der Vorfahren erfüllten.
Auch Fronleichnam regnete es den ganzen Tag. Während die ganze Umgebung die Prozession auf den folgenden Sonntag verlegte, ging Westernkotten den Prozessionsweg von Anfang bis ans Ende bei strömendem Regen. Kirchlicherseits wurde das mindestens 250 Jahre alte Stationshäuschen, welches zu der Jansen’schen Stiftung gehörte und am Friedhofswege stand, an das Spring versetzt, um es wieder seinem Zweck dienstbar zu machen und als zweite Station auf Fronleichnam zur Geltung zu kommen.