2024: „Exodus“ erinnert an Zusammenarbeit aller Menschen aus allen Glaubensgemeinschaften, in Bad Westernkotten und weltweit

Von Wolfgang Marcus

Während einer kurzen Genesungsphase hatte ich mir – wieder einmal – den „Klassiker“ Exodus von Leon Uris als DVD angeschaut. [1]

Der bekannte Autor Leon Uris

Von Chaim Topol, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17854893 [Foto aus dem Jahre 1991]

Und hier der Einband seines Erfolgswerkes „Exodus“, wie er mir in der 43. Auflage aus dem Jahre 1993 vorliegt:

Und hier noch ein wirklichkeitsbezogenes Foto aus dem Harenberg-Kalender „Chronik 2012“:

Film, Buch und Kalenderblatt brachten mir – wieder einmal – das schreckliche Leid von Millionen von Juden in Erinnerung. Zur Verarbeitung fragte ich mich:

  1. Entspricht der Buchinhalt eindeutig der Realität?

Auf der Rückseite des Kalenderblattes fand ich dazu eine kurze Antwort. Ich zitiere: „Vor 65 Jahren: »Exodus« auf dem Weg ins Gelobte Land: Über 4000 jüdische Immigranten stachen im südfranzösischen Sète am 11. Juli 1947 mit einem ehemaligen Truppentransporter, den die Passagiere in »Haganah Ship Exodus 1947« umbenannten, in See. Ihr Ziel war das britische Mandatsgebiet Palästina, wo sie hofften, sich niederlassen zu können. – Schusswaffengebrauch: Die britische Labour-Regierung unter Clement Attlee (1883-1967) ließ die »Exodus« am 18. Juli vor Haifa rammen. Bei Kampfhandlungen erschossen die Briten drei Mannschaftsmitglieder. Nach der Gefangennahme wurden die unerwünschten Immigranten auf Kriegsschiffe verladen und zurück nach Frankreich gebracht. Dort harrten sie unter menschenunwürdigen Umständen auf den Schiffen aus. – Stacheldraht: Schließlich ließ London die Flüchtlinge nach Hamburg deportieren und hinter Stacheldraht in Lagern bei Lübeck internieren. Durch Vermittlung von US-Präsident Harry S. Truman (1884-1972) wurden die Flüchtlinge am 6. Oktober freigelassen. Viele schlugen sich wieder nach Südfrankreich durch, in der Hoffnung, in ihr Gelobtes Land zu gelangen.“

Also klares Ergebnis: Das Buch ist keine exakte geschichtliche Darstellung, aber es orientiert sich an historischen Ereignissen!

2. Was ist die Grundbotschaft des Buches und auch des Films?

Hier orientiere ich mich an einer Szene zu Ende des Films. Dabei bestatten Juden von der „Hagana“ [2] zwei getötete Menschen, eine europäische Jüdin mit Namen Karen, die von Christen in Dänemark adoptiert worden war, und einen arabischen Gemeindeleiter namens Taha. In den Worten des Anführers Ari Ben Kanaan (gespielt von Paul Newman) heißt es u.a. sinngemäß: „Taha hätte hier noch viele Jahre leben können; und inmitten seines Volkes hätte der Tod zu ihm kommen können wie ein alter Freund, der ewigen Schlaf als Geschenk gebracht hätte. Aber feige Mörder haben ihn hingerichtet…Und hier liegt Karin, Sekretärin des Schüler-Komitees von Bungalow 12 in Gan Dafna. Karin, die das Leben geliebt hat und so rein lebte wie eine Flamme! Warum musste sie dem Tod so jung in die Arme laufen? Und so allein und in der Dunkelheit?… Der blutige Wahnsinn der Welt tötet Millionen unschuldiger Juden… Wir sollten uns an das Sterben gewöhnt haben; aber ich habe mich nicht daran gewöhnt! Ich kann mich nicht daran gewöhnen und ich werde mich nie daran gewöhnen! Ich stehe hier vor diesen beiden Menschen und ich möchte, dass die ganze Welt das hörte und nie mehr vergisst! – Es ist gut und richtig, dass die beiden Toten in diesem Garten, in dieser Erde bestattet liegen; aber die Toten haben die Erde immer in Frieden geteilt! Doch das ist nicht genug! Es wird Zeit, dass die Lebenden es auch tun! Aber der Tag wird kommen, an dem Araber und Juden in Frieden zusammenleben werden in diesem Land!  – Schalom und Salam!“


[1] Leon Marcus Uris (* 3. August 1924 in Baltimore, Maryland; † 21. Juni 2003 in Shelter Island, New York) war lt. Wikipedia {Zugriff: 07.08.2024) ein US-amerikanischer Schriftsteller.

[2] Die Hagana, auch Haganah geschrieben, (deutsch = die Verteidigung) war eine zionistische paramilitärische Untergrundorganisation in Palästina während des britischen Mandats (1920–1948).