[aus: Altherrenabteilung des SuS Bad Westernkotten (Hrsg.), 40 Jahre Alte Herren Abteilung SuS Bad Westernkotten, Festschrift 2005]
40 Jahre Abteilung „Alte Herren“ im SuS – ein geschichtlicher Überblick
Vorbemerkungen
Wenn ein Verein 40 Jahre alt wird, dann ist das – bezogen auf einen heutigen Menschen – in der Regel ein halbes Menschenleben. Mit 40 hat man schon eine deutliche Reife, ist abgeklärt und sicher, zugleich aber auch offen für Neues, aufgeschlossen, lebenshungrig; eben nicht mehr „BiFi“ (bis vierzig), sondern „Uhu“ (unter Hundert), aber durchaus in den „besten Jahren“.
In diesem Beitrag wollen wir die bisherigen 40 Jahre der Altherren-Abteilung im SuS Bad Westernkotten in Wort und Bild Revue passieren lassen. Bei unseren Nachforschungen konnten wir nur auf einige wenige schriftliche Quellen zurückgreifen – Fußballer schreiben anscheinend nicht gern. So gibt es über die ersten Jahrzehnte keine Protokolle, lediglich einige Zeitungsberichte von Jubiläen und sportlichen Ereignissen. Auch das Protokollbuch des Hauptvereins erwähnt die Altherrenabteilung nur selten bzw. nur in wenigen Sätzen. Lediglich in der Festschrift von 1970 [SuS Bad Westernkotten (Hrsg.) 1920 – 1970. 50 Jahre Spiel- und Sportverein Bad Westernkotten] sowie in einer geschichtlichen Übersicht (8-seitiger Handzettel) von Heinrich Knoche [Heinrich Knoche, 1920 – 2002. Spiel- und Sportverein Bad Westernkotten] finden sich knappe Angaben.
Wir waren deshalb im Wesentlichen auf mündliche Quellen angewiesen. Hier sind besonders die ersten Abteilungsleiter Günter Schnee und Gerhard Neumann zu nennen, die auch zahlreiche Fotos beisteuerten. Ihnen sowie insbesondere Helmut Rietze, …. Sagen wir herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung und Bereitschaft zur Auskunft.
1965 – 1980
Frühere Gründungsversuche
Schon in früheren Jahren hatte es vereinzelt Spiele einer Traditionsmannschaft des SuS gegeben, die aber jeweils nur für einen bestimmten Anlass, etwa bei einem Pokalturnier der Seniorenmannschaft, ein Einlagespiel absolvierte, aber dann nicht weiter zusammenblieb.
Etwas konkreter waren die Vorbereitungen für eine Altliga-Mannschaft dann nach dem 2. Weltkrieg gediehen, denn im Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 22.6.1947 heißt es: „Für die demnächst zu bildende Mannschaft der Alten Herren, der Sportfreunde von 35 Jahren an aufwärts angehören sollen, wurde Heinrich Spiekermann zum Spielführer gewählt.“ Und im Protokoll vom 26.3.1948 wird zum Mannschaftsführer Alte Herren Willi Spiekermann ernannt. Da die Protokolle von 1948 bis 1963 fehlen, lassen sich weitere Angaben nicht nachweisen. Insgesamt kann aber gesagt werden, dass es keine dauerhafte AH-Abteilung gegeben hat, und auch die Gründung von 1965 ist nie als Neu-Gründung gesehen oder formuliert worden.
Die Gründung 1965
Den Anstoß zur Gründung einer eigenen Altherren-Abteilung gab im Jahre 1965 ein Jux-Spiel zwischen der Firma Schäfermeier (Fenster, Rolladen) und der Firma Westermann (Malerbetrieb, Gerüstbau). Paul Westermann, Inhaber der
gleichnamigen Firma, hatte dazu den Anstoß gegeben.
Beide Teams verstärkten sich durch weitere Sportinteressierte aus dem Dorf – beim Team Westermann war mit 15 Jahren Ernst Schütte der jüngste Spieler, der sich damals im 2. Lehrjahr bei Westermann befand [Mtlg. Ernst Schütte, 25.5.05]- und so fand im Juli 1965 ein munteres feucht-fröhliches Spiel auf dem alten Sportplatz an der Bruchstraße statt.
In der dritten Halbzeit bei kühlen Getränken wurde anschließend in der Gaststätte Schäfermeier kräftig gefachsimpelt; und im Zuge der allgemeinen Begeisterung entstand dann die Idee, doch zusammenzubleiben und eine gemeinsame Altliga-Abteilung im SuS zu bilden. Mit Günther Schnee und Gerhard Neumann fanden sich auch wenig später zwei engagierte Sportsfreunde, die die Verantwortung für den Spielbetrieb übernehmen wollten. Dabei kümmerte sich Gerhard mehr um das Organisatorische wie Terminierung und Spielabschlüsse, Günther oblag die Mannschaftsaufstellung und Betreuung der Spieler. Ein regelmäßiges Mannschaftstraining gab es in dieser Zeit allerdings noch nicht.
Zur damaligen Zeit gab es in der näheren Umgebung noch nicht sehr viel Altliga-Mannschaften, und so war man froh, mit dem „FC Garage Hella“ (Mitarbeiter des Hella-Fuhrparks) eine engagierte Betriebsmannschaft und einen ersten attraktiven Gegner gefunden zu haben. Bereits im ersten Jahr wurden so fünf Spiele absolviert. Spieltag war immer ein Samstag.
Die Trikots bekam man von der 2. Seniorenmannschaft, damals noch in den Vereinsfarben schwarz-weiß.
Vor der Abfahrt zu einem Spiel traf man sich immer in der Gaststätte Schäfermeier („Spänebar“) bei den Wirtsleuten Friedhelm („Fritze“) und Ursula („Ulla“) Bartholome zur „Lagebesprechung“ und Einstimmung. Und selbstverständlich kam man nach dem Spiel auch noch einmal dort zur Spielanalyse, der sog. 3. Halbzeit, die mitunter bis in die Nachtstunden dauerte, zusammen.
Nach dem ersten Spiel im Jahre 1965 wurde vom „Team Westermann“ das folgende Bild auf dem Sportplatz an der Bruchstraße aufgenommen.
Bild 1:
hinten: Arnold Kemper, Johannes Knoche, Herbert Spiekermann, Gerhard Neumann
zweite Reihe: Franz Salmen, Paul Westermann, Anton Jütte
vorn: Lorenz Leonhardt, Rudi Flöer und Günther Schnee.
Die ersten Jahre
Über die ersten fünf Jahre berichtet die Festschrift von 1970 [S.57]: „Die Altliga-Mannschaft kann in diesem Jubiläumsjahr 1970 auf eine fünfjährige Spielzeit zurückblicken. Es ist erfreulich, dass nach Erreichung der Altersgrenze sich alle Aktiven weiterhin in der „Altliga“-Mannschaft sportlich betätigen. Jährlich werden 25 bis 30 Freundschaftsspiele gegen altbekannte Gegner, wie Unna 07, FC Paderborn, FC Balve im Sauerland, ja bis hinauf zum SV Mühlen im Oldenburgischen ausgetragen. Beim gemütlichen Beisammensein nach den Spielen werden oftmals alte Erinnerungen ausgetauscht und kameradschaftliche Beziehungen aufgefrischt. Einladungen zu mehreren Pokalturnieren und Sportfesten bezeugen unser gutes Einvernehmen mit allen Gastmannschaften.“
Den Kontakt nach Mühlen, das bei Oldenburg liegt, hatte Sportfreund Paul Westermann – von 1976 bis 1981 sogar Vorsitzender des SuS – geknüpft, der aus Mühlen stammt. Bei der ersten Fahrt nach Mühlen mit eigenem PKW besuchte man auch das Gestüt von Springreiter Paul Schockemühle.
Einweihung des neuen Sportplatzes „Am Zehnthof“ im Jahre 1968
Die Heimspiele in der ersten Zeit fanden auf dem Sportplatz an der Bruchstraße/Ecke Wagenfeldstraße, „Am Springbrunnen“ genannt, statt. Wer erinnert sich nicht mehr an das Geländer aus Betonpfeilern und rot gestrichenen Eisenrohren dazwischen, die den Platz nach allen Seiten abgrenzten, den Graben und die unmittelbar angrenzende Kreisstraße nach Bökenförde im Norden, den Stacheldrahtzaun, die Viehweide und Kopfweiden nach Osten (der Schießstand wurde erst später gebaut), die hohen Linden an der Südseite (heute entlang des Fontaneweges) mit dem Gerätehäuschen dahinter und die Linden zur Wagenfeldstraße mit der Schreinerei Schäfermeier dahinter.
Bild 2:
Auf einem Bild aus den Anfangsjahren der Altliga sieht man im Hintergrund Schreinerei Schäfermeier, aber auch die oft katastrophalen Platzverhältnisse besonders im Torraum. Das Bild zeigt von links: Horst Bollmann, Paul Westermann, Franz-Josef Spiekermann [?), Willi Wieneke, Lorenz Leonhardt und Franz-Josef Boberschmidt, kniend: Günther Schnee, Engelbert Jesse, Johannes Hense, Arnold Kemper und Adolf Linnemann.
Zunehmend wurde der Wunsch aber größer, eine modernere, zeitgemäße Sportanlage zu bekommen. Darüber berichtet die Festschrift von 1970 [S.43/44]:
„Seit vielen Jahren bedrängte der SuS unvermindert den Gemeinderat, eine moderne Sportanlage zu schaffen, weil der Platz „Am Springbrunnen“ ohne Möglichkeiten für leichtathletische Übungen [eine Leichtathletikabteilung war 1967 gegründet worden] in keiner Weise mehr den heutigen Ansprüchen genügte. Endlich war es soweit.
Nach Ankauf des Grundstückes konnte im Herbst 1966 mit der Arbeit begonnen werden. Elanvoll wurden die Außenarbeiten in Eigenleistung von tatkräftigen Vereinsmitgliedern nach Feierabend vollendet. Mancher Tropfen Schweiß floss, bevor der schmucke Kunststoffzaun mit den Eingangstoren sowie das Kassen- und Gerätehäuschen fertig gestellt waren. Nicht zuletzt war es hierdurch möglich, sowohl pünktlich zur Einweihung fertig zu sein, als auch die Erstellungskosten im tragbaren Rahmen zu halten. Bei strahlendem Sonnenschein kann die offizielle Einweihung am 23. Juni 1968 vollzogen werden. Zahlreiche Ehrengäste und etwa 700 Zuschauer bilden eine prachtvolle Kulisse.“
Die wesentlichen Arbeiten dabei verrichteten die Männer der Altliga-Abteilung, auf die sich der Gesamtverein immer verlassen konnte. Als kleiner Dank durften sie das Eröffnungsspiel auf dem neuen Platz bestreiten.
Im Übrigen aber spielte die Altliga aber auch später häufiger auf dem alten Platz. „Der lag uns auch besser. Vor allem war er nicht so lang“, so Gerhard Neumann.
Bild 3
Auch das erste Kassenhäuschen am Eingang des neuen Sportplatzes „Am Zehnthof“ bauten die Männer der Altliga. [Foto aus der Festschrift S. 45]
Im Jubiläumsjahr 1970
Das 50-jährige Bestehen des SuS Bad Westernkotten wurde im Rahmen einer Festwoche vom 13. bis 21. Juni 1970 auf der Sportanlage „Am Zehnthof“ gefeiert. Mit von der Partie auch die Altliga-Mannschaft, die im Rahmen des Festprogramms Spiele gegen Schwarz-Weiß Overhagen und Alemannia Bökenförde absolvierte [Festschrift 1970, S. 8/9].
Bild 4
Im Jubiläumsjahr präsentierte sich die Altliga-Mannschaft in folgender Formation:
Betreuer Wolf, Horst Bollmann, Karl Flöter, Lorenz Leonhardt, Josef Osterhus, Gerhard Neumann, Josef Peitz, Adolf Linnemann, Friedhelm Hense, Franz-Josef Spiekermann, Franz-Josef Boberschmidt; kniend: Arnold Kemper, Paul Westermann, Anton Jütte, Willi Wieneke, Engelbert Jesse und Günther Schnee.
Pokalturniere
Schon früh führte die Altliga-Abteilung jedes Jahr im Mai ein Pokalturnier durch, dies bis in die 1980er Jahre. Dazu wurden die Spieler der Gastmannschaften – etwa Drolshagen-Bleche, Remscheid, Holdorf/Oldenburg, VfL und Blau-Weiß Geseke – immer mit ihren Ehefrauen und Partnerinnen eingeladen. Quartier fanden sie in Gastfamilien. Und neben dem Fußballspielen kam das Feiern nicht zu kurz: Ein Teil der Schützenhalle wurde abgeteilt, Erich Dietz machte Musik und bei Tanz, Essen und Trinken und guter Unterhaltung konnte auch die Kasse der Abteilung immer wieder aufgefrischt werden.
Natürlich nahm man auch an Pokalturnieren der Nachbarvereine teil.
Bild 5
Bei einem Pokalturnier in Oestereiden kann Mannschaftsführer Günther Schnee den Pokal in Empfang nehmen.
Bild 6
Die stolzen Pokalsieger: Günther Schnee, Friedhelm Hense, Engelbert Jesse, Rudi Flöer, Josef Peitz, Gerhard Neumann, Werner Brock und Franz-Josef Spiekermann.
Die Spielpaarungen terminierte Gerhard Neumann zumeist in den Wintermonaten. Aber oft legte man auch nach einem Spiel gleich den Termin für das nächste Aufeinandertreffen fest. Sowohl Günther Schnee als auch Gerhard Neumann können sich nicht an grob unsportliche Szenen erinnern:
„Alles ging kameradschaftlich und human zu. Richtige Treter wurden in den Vereinen gar nicht warm. Denn dann bekam man sehr schnell keine Spielpartner mehr.“ Auch Aschenplätze wie in Lipperode wurden gemieden. „Und nach Schildesche, wo wir einen dreigeteilten Platz aus Asche, Schlamm und Rasen vorfanden, sind wir kein zweites Mal gefahren, “ erinnern sich die beiden.
1975: Spiel gegen Borussia Dortmund; neue Sporthalle
Im Jahr 1975 konnte die Stadt Erwitte die Turnhalle in der Nähe des Sportplatzes „Am Zehnthof“ fertig stellen. Damit bot sich nun auch für die Altliga ein allwöchentlicher Trainingsabend, jeweils am Donnerstag.
Unzweifelhafter Höhepunkt des Jahres 1975 war aber ein Spiel gegen die Alten Herren von Borussia Dortmund im Rahmen des damals noch an zwei Tagen gefeierten Pfarrfamilienfestes der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Johannes Evangelist.
Die Initiative zu dem Spiel war von Pfarrer Heinrich Stemmermann, Dortmund, ausgegangen, der von 1963 bis 1966 Vikar in Bad Westernkotten gewesen war. Gemeinsam mit Pfarrer Gersmann, der gebürtig ebenfalls aus Dortmund stammt, konnte das Spiel für Samstag, den 20. September 1975, um 17 Uhr auf dem Sportplatz „Am Zehnthof“ angesetzt werden. Der Spielbericht, den Günther Schnee noch in seinem Besitz hat, nennt bei Borussia folgende Spieler: H. Zimmer, H. Sandmann, R. Lauf, E. Schlebrowski, D. Servien, E. Schanko, A. Preisler, M. Michallek, F. Kelbassa, A. Niepieklo, W. Quatoor, K. Wiegand und U. Remmert. Auf Bad Westernkötter Seite spielten: Willi Wieneke, Gerhard Neumann, Friedhelm Brexel, Franz Mintert, Franz-Josef Spiekermann, Friedhelm Hense, Günther Schnee, Josef Peitz, Werner Brock, Helmut Knych und Franz-Josef Brock. Schiedsrichter war Lothar Kasimier, Linienrichter Fritz Steinhoff und Heinrich Boberschmidt. Trotz eines 1:3-Rückstandes zur Halbzeit konnte das Spiel vom SuS noch mit 5:3 gewonnen werden. Beim Tanzabend in der Schützenhalle im Rahmen des Pfarrfamilienfestes wurde der Sieg ausgiebig gefeiert.
Bild 7: Die Spieler des SuS und von Borussia Dortmund, links Pfarrer Norbert Gersmann, rechts Pfarrer Heinrich Stemmermann, Dortmund.
Geselligkeit war Trumpf
Neben dem Spielbetrieb stand gerade in den 1970er Jahren die Geselligkeit immer im Vordergrund. In einer JHV des Gesamtvereins brachte Günther Schnee es einmal so auf den Punkt: „2. Vorsitzender und Abteilungsleiter AH wies darauf hin, dass die AH-Mannschaft nicht auf Sieg getrimmt ist, sondern es in erster Linie um die sportliche Betätigung geht. Auch zur Freude aller bekundete er die kameradschaftliche Zusammenarbeit in der Altliga.“ [Protokoll JHV SuS vom 25.6.1976]
Jedes Jahr gab es einen Jahresausflug, der zumeist als „Fahrt ins Blaue“ angekündigt wurde. Dabei führten die Ausflüge an Mosel und Ahr, nach Hamburg und Helgoland und sogar nach Berlin.
Jedes Jahr nach dem letzten Spiel fand zudem eine Jahresabschlussfeier statt. Höhepunkt dabei unter anderem eine großzügige Tombola, zu der Spenden der Geschäftsleute und der eigenen Mitglieder beitrugen. „Oft fanden sich darunter Tauben und Kaninchen, letztere manchmal noch ganz warm“, weiß Günther Schnee noch schmunzelnd zu berichten.
Im Laufe des Jahres gab es dann auch schon mal ein schönes Essen. „Franz Mintert hat mal einen Hammel gespendet, da die Schafe immer den Sportplatz abweiden durften. Den Hammelgulasch haben wir uns gemeinsam mit unseren Freunden von Teutonia schmecken lassen, die kamen sogar am nächsten Tag noch wieder, um die Reste zu verzehren.“
Grundsätzlich versammelte man sich auch nach jedem Spiel noch in der Gastwirtschaft Schäfermeier, auch wenn schon mal in der Kabine ein erster Kasten „Gerstenkaltschale“ geleert worden war oder vorher beim Gastverein „die Tassen leer gemacht hatte.“. „Das waren wir Fritze Bartholome einfach schuldig. Was der alles für den Verein getan hat, war wirklich vorbildlich. Er war einfach ein Pfundskerl. Wie oft haben wir vor dem Spiel noch von seinem Telefon die fehlenden Spieler zusammen getrommelt oder konnten auf seinen Wagen für den Transport zurückgreifen.“
Zumeist war dann der Samstag gelaufen, was die Frauen der Spieler nicht unbedingt gern sahen. Und wenn dann am Sonntagmorgen das Spiel und der vorherige Abend noch einmal durchgegangen werden mussten…
Bei den gemütlichen Zusammenkünften wurde auch immer viel gesungen. „Die ersten Lieder“, so Günther Schnee, „haben wir von den Älteren übernommen. Und dann haben wir von Nachbarvereinen immer mal wieder ein Lied dazu bekommen, das wir auf unsere Verhältnisse umgedichtet haben.“ – Eine kleine Auswahl der gesungenen Lieder mit Melodieangaben findet sich im Anhang dieser Festschrift.
Kameradschaft und gegenseitige Hilfe
Bestimmend für die Altherren-Abteilung in den 1970er Jahren war eine großartige Kameradschaft, die sich auch im Privatleben niederschlug. So war es in dieser Zeit selbstverständlich, dass man sich gegenseitig beim Häuserbau half. So wurden zum Beispiel die Betondecken bei den Häusern Flöter, Spiekermann, Osterhus, Wieneke und Linnemann in Gemeinschaftsleistung gebaut. Dann liefen oft zwei Betonmischer, und manchmal kam es vor, dass man von der Baustelle sofort zum Spiel auf den Sportplatz fuhr und auch schon mal einige Minuten zu spät kam.
Runde Geburtstage wurden damals noch nicht so sehr gefeiert wie heute. Wohl aber freute man sich gemeinsam, wenn ein Sportkamerad seine Silberhochzeit feiern konnte. Dann ließen es sich die Mannschaftskollegen nicht nehmen, die Trikots überzustreifen und für das Jubelpaar Ehrenspalier zu stehen, sie mit einem offenen Cabriolet oder mit Musik nach Hause zu begleiten. Dabei wurden auch erste Video-Filme gedreht.
Bild 8
Bei der Silberhochzeit von Heinrich Boberschmidt gratulierte die Altliga in Trikots und bildete ein Ehrenspalier.
Zwischenzeitlich gab es auch einige Zeit sogar zwei Mannschaften. Beliebt waren dann Spiele der ersten gegen die zweite Mannschaft. Die Schiedsrichter bei solchen Spielen, auch gegen Mannschaften aus anderen Orten, wurden in aller Regel aus den eigenen Reihen gestellt, lediglich bei Pokalturnieren wurden „mit Doppelkarte“ ein Schiedsrichter angefordert, die Kosten dafür wurden unter den Spielern „passend gemacht“.
Auch die Trikots wusch in den Anfangsjahren jeder bei sich zu Hause, erst später kamen die Trikots nach dem Spiel in einen Koffer, um gegen Entgelt von geeigneten Personen gewaschen zu werden.
Bild 9
Friedhelm Johannknecht spendete einen Ball, der im Rahmen eines Freundschaftsspiels der ersten Altligamannschaft (links) gegen die zweite erstmals zum Einsatz kam.
Bild 10
Die Altligamannschaft beim Freundschaftsspiel gegen die „Zweite“:
Von links stehend: Heinrich Boberschmidt, Karl Flöter, Werner Brock, Friedhelm Brexel, Friedhelm Hense, Franz-Josef Spiekermann, Günther Schnee; kniend: Arnold Kemper, Franz Mintert, Willi Wieneke, Willi Kent und Walter Neumann.
1978 und 1980 – Fahrt zum Oktoberfest
Erstmals 1978 besuchte die Alte-Herren-Abteilung das Oktoberfest in München. An diesem Ausflug, der vom 29. September bis zum 1. Oktober dauerte, nahmen folgende 24 Spieler teil [Liste im Bestand von Günter Schnee]: Gerhard Neumann, Günther Schnee, Heinz Risse, Lothar Kasimir, Lorenz Leonhardt, Alfons Speckenmeier, Helmut Knych, Josef Osterhus, Franz-Josef Spiekermann, Johannes Hense, Friedhelm Hense, Heinz Missiurny, Horst Bollmann, H. Milzarek, Franz Schmidt, Alfons Knych, H. Feldewert, Hans Peitz, Paul Westermann, Adolf Linnemann, Helmut Koböken, Franz Kemper, Karl Flöter und Werner Brock. Die Fahrt machte so viel Spaß, dass zwei Jahre später nochmals die Bayrische Landeshauptstadt unsicher gemacht wurde.
1980 – 1990
Wechsel in der Leitung der Altherren-Abteilung
1980 legten Günther Schnee und Gerhard Neumann nach 15 Jahren die Leitung der Altherren-Abteilung in jüngere Hände. Ihr Nachfolger wurde Helmut Rietze. „Ich bin erst Mitte der 1970er Jahre nach Bad Westernkotten gezogen und trat 1977 – ich glaube mit damals 32 Jahren als jüngstes Mitglied – in den Verein bzw. die Abteilung ein. Als ich 1980 dann an der Abteilungsversammlung teilnahm, stellte sich heraus, dass nach der langen und guten Amtszeit von Günther und Gerhard keiner bereit war, die Nachfolge zu übernehmen. So ließ ich mich dann mehr überreden als überzeugen. Leider war ich in den ersten Jahren doch stark Einzelkämpfer und als Abteilungsleiter auch noch für den Spielplan, die Geschäftsführung und etwa die Getränkeversorgung zuständig. Das wurde erst mit den Jahren besser.“[Mtlg. Helmut Rietze am 25.5.05]
Spielbetrieb
Am Spielbetrieb ändert sich zunächst nicht viel. Ich habe versucht, die Dinge fortzusetzen, die meine Vorgänger aufgebaut hatten: Regelmäßige Freundschaftsspiele, vor der Sommerpause das Hinspiel, danach meistens ein Rückspiel, dann im Winter Hallenpokalturniere und im Sommer zumeist ein eigenes Pokalturnier und Teilnahme an Turnieren anderer Vereine. Damals haben wir übrigens nur in der Turnhalle und nicht im Freien trainiert. „[Mtlg. Helmut Rietze am 25.5.05]
Vereinzelt taucht der Spielbetrieb der AH-Abteilung in diesen Jahren auch in den Protokollen der JHV des Gesamtvereins auf:
„Helmut Fränzer berichtete über den Spielverlauf der Alte-Herren-Mannschaft, die insgesamt 15 Spiele absolviert hat, davon 9 Siege, 3 Unentschieden und 3 Niederlagen.“ [JHV 29.6.1983]
Fahrten und Geselligkeit
„Unvergessen bleiben mir unsere Feste und Fahrten. Besonders zu drei Vereinen hatten wir guten Kontakt: zu Mühlen, dem Ort, aus dem Anstreicher Paul Westermann kommt; zu Drolshagen-Bleche, wo ein Bad Westernkötter, Heinrich Sänger, wohnte; und zum TUS Remscheid, zu dem wir über einen Kurgast Kontakt bekommen hatten. Die Gastvereine reisten zu den Pokalturnieren zumeist im Bus mit ihren Frauen an, und so wurde nach dem Turnier in der abgeteilten Schützenhalle vor der kleinen Theke immer noch kräftig gefeiert. Die Musik machte wie immer Erich Dietz. Eine Nikolausfeier oder Jahresabschlussfeier fand in der Regel in der Spänebar, unserem Vereinslokal, statt. Daran nahmen ebenfalls die Frauen teil. „[Mtlg. Helmut Rietze am 25.5.05]
Udo Becelewski erinnert sich an eine besonders „ruppige“ Aktion nach einem Training in der Spänebar. „Nach dem Training fuhren wir nicht gleich in die Spänebude, sondern bei Helmut Fränzer vorbei, wo im Garten schon seit einiger Zeit ein toter Fasan lag. In der Kneipe erzählten wir dann, der sei uns gerade vor das Auto gepflogen. Als auch noch ein vermeintlicher Jagdexperte vor der Theke den Vogel gegen das Licht hielt und fachmännisch attestierte, dass das Tier noch nicht lange tot sei, wurde der Wunsch immer deutlicher, in gleich zu verspeisen. Der Wirt, Pieper, hat ihn dann über dem Spülbecken gerupft, so dass die Federn durch die Kneipe flogen. Und zu dem „vermeintlichen“ Festmahl, an dem die halbe Kneipe teilnahm, gab’s zum Fasan auch noch deftiges Sauerkraut.“ [Mtlg. Udo Becelewski am 25.5.2005]
Neue Vorstände, neue Spieler
Nicht immer war es leicht, wieder Verantwortliche für die Abteilung zu gewinnen. Dann stellte sich, wie Günter Spiekermann es formuliert, die Macht-Frage: Wer macht es denn? – Immer aber fanden sich schließlich doch noch geeignete Personen, allerdings hat keiner mehr so lange die Abteilung geführt wie die beiden ersten, Günther Schnee und Gerhard Neumann.
Auch in der Mannschaft zeigten sich mit den Jahren immer wieder neue Gesichter und die Älteren hängten dann doch nach und nach die Fußballschuhe an den Nagel.
Bild 11:
Bei einem Freundschaftsspiel der ersten gegen die zweite Altliga-Mannschaft auf dem Sportplatz „Am Zehnthof“: von links: Willi Kent, Franz-Josef Brock, …, Franz-Josef Spiekermann, Heinrich Boberschmidt, Ernst Schütte, Günther Schnee, Franz Schmidt, Willi Wieneke, …, Bruno Thiel, Alfons Speckenmeier, Arnold Kemper, Begleiter: Gerd Aldenhoven. Kniend: Josef Wenner, Gerd Wiechert, Werner Brock, Heinz Missiurny, Gerhard Neumann, Rudi Flöer, Anton Jütte, Franz Kemper, Engelbert Jesse.
Bild 12
Eine Aufnahme von August 1983. Stehend von links: Johannes Kuchlin, Norbert Kemper, Helmut Rietze, Werner Brock, Franz Kemper, Günther Schnee, Heinz Missiurny, Ernst Schütte. Kniend: Hubert Speckenmeier, Wolfgang Koppmeier, Helmut Fränzer, Willi Wieneke, Hartmut Hofmann, Arnold Kemper.
Bild 13
Bei einem Turnier in Drolshagen-Bleche etwa 1985. Stehend von links: Helmut Rietze, Hermann Koppmeier, Norbert Kemper, Hartmut Hofmann, Werner Brock, Wolfgang Koppmeier, Hubert Speckenmeier. Kniend: Ernst Schütte, Manfred Thomas, Heinz Missiurny, Willi Wieneke und Lothar Kasimir.
Hallenturniere
Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre wurden auch zunehmend mehr Hallenturniere gespielt. Dabei konnte der SuS vor allem in Geseke häufig erfolgreich abschneiden.
Bild 14
Erfolgreiche Teilnahme beim Hallenpokalturnier in Geseke Anfang der 1980er Jahre. Die Bad Westernkötter Spieler von links: Norbert Kemper, Heinz Missiurny, Willi Wieneke, Helmut Rietze, Werner Brock, Wolfgang Koppmeier, Manfred Thomas, Franz-Josef Brock, Franz Kemper, Günther Schnee.
Bild 15
Beim Hallenturnier in … im Jahre …
Von links: Heinz Missiurny, Bruno Thiel, Helmut Fränzer, Werner Brock, Lothar Kasimir; kniend: Franz Kemper, Willi Wieneke, …
Bild 16
Auch 1984 beim Turnier in der Dusternweghalle konnte sich der SuS in die Siegerliste eintragen. Stehend von links: Franz Schmidt, Norbert Kemper, Werner Brock, Helmut Fränzer, Franz Kemper, Hubert Speckenmeier, Lothar Kasimir. Kniend: Wolfgang Koppmeier, Heinz Missiurny, Willi Wieneke, Günther Spiekermann, …
Abschiedsspiel für Gerhard Neumann 1987
Weit über 20 Jahre hatte Gerhard Neumann in der Altliga-Mannschaft gespielt und gemeinsam mit Günther Schnee die Abteilung von 1965 bis 1980 geleitet. Im Jahre 1987 verabschiedete sich Gerhard Neumann im Rahmen eines Abschiedsspiels auf dem alten Sportplatz gegen Teutonia Lippstadt. Schiedsrichter der Begegnung war Heinz Missiurny. Dankende Worte gab es vom 1. Vorsitzenden Johannes Knoche.
Bild 17
Vor dem Abschiedsspiel für Gerhard Neumann stellten sich die beiden Mannschaften zum gemeinsamen Gruppenfoto auf. Die Bad Westernkötter Spieler von links stehend: Franz-Josef Spiekermann, Arnold Kemper, Friedhelm Hense, Horst Bollmann, Gerhard Neumann, Helmut Knych, Lothar Kasimir, Günther Schnee. Kniend: Franz Kemper, Anton Hense, Willi Wieneke und Werner Brock.
Bild 18
SuS-Vorsitzender Johannes Knoche gratuliert und verfolgt die Übergabe der Wimpel der beiden Spielführer vor Beginn des Spiels
Freundschaftliche Beziehungen zum BV Hamm 09
Im Sommer 1988 erhielt die AH-Abteilung während des Trainings in der Turnhalle Besuch von Dietmar Klemt, einem Kurgast aus Hamm. Über ihn entwickelten sich freundschaftliche Kontakte zu seinem Verein, dem BV Hamm 09. So kam es im August 1989 zum ersten Freundschaftsspiel (3 : 9 verloren), und von da an besuchten sich die beiden Vereine regelmäßig bei ihren alljährlichen Turnieren. Erst im Jahr 2000 ging dieser enge und freundschaftliche Kontakt aufgrund eines Wechsels in der Vereinsführung in Hamm verloren. [telefonisch Mitteilung Hartmut Hanschke am 30.5.2005]
Bild 27
Pokalsieger in Hamm
1990 bis heute
1990: 25-Jahr-Feier
Im Jahr 1990 gewann die Altliga-Mannschaft zum zweiten Mal den Stadtpokal der Stadt Erwitte [vgl. Patriot-Artikel zum Jubiläum 1990].
Im selben Jahr konnte die Altherren-Abteilung ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Damals gehörten etwa 40 Mitglieder der Abteilung an. Abteilungsleiter war Günther Spiekermann, sein Stellvertreter Udo Becelewski, Geschäftsführer Helmut Fränzer. „Im internen Abteilungskreis wollen jetzt die AH-Fußballer des SuS das Jubiläum feiern, “ heißt es im Pressebericht des „Patriot“. Nach einem Spiel von zwei SuS-Mannschaften gegeneinander, bei dem auch der damalige Bürgermeister von Erwitte, Franz-Josef Spiekermann beteiligt war, traf man sich in geselliger Runde.
Bild 19:
Pressebericht im „Patriot“ zum 25-jährigen Bestehen der AH-Abteilung des SuS
Seit 1991: Dr. Zelle-Gurken-Cup
Der sog. „Doktor-Zelle-Gurken-Cup“, ein abteilungsinternes Pokalturnier, entstand 1991 im Rahmen eines Juxturniers. Ernst Schütte mit Spitznamen „Doktor Zelle“ hatte einen Pokal gestiftet, und da er zur Pokalübergabe auch noch selbst eingelegte Gurken mitgebracht hatte, war der Name schnell geboren.
Das Turnier wird immer etwa im Februar durchgeführt und findet in der Halle statt. 4 bis 5 Mannschaften, bestehend aus 4 Feldspielern und einem Torwart, treten dabei gegeneinander an. Dass neben dem Sport auch der Spaß nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst.
[Auflistung aller Sieger von Thomas; Foto vom Pokal!]
Bild 23:
Bei der Siegerehrung zum Celle-Gurken-Cup 1995 im Foyer der Turnhalle. Von links: Josef Speckenheuer, Toni Eickmann, Wolfgang Meisa, Helmut Rietze, Franz Kemper und Udo Becelewski
Sponsoren erwünscht – neue Gesichter auch
Besonders freute es die AH-Abteilung, wenn wieder ein Sponsor etwa für neue Trikots gewonnen werden konnte. Hier sind unter anderem die Spar- und Darlehenskasse, der Reisedienst Niermann oder das Hotel Kemper zu nennen.
1997 gelang es, Sponsoren für neue Trainingsanzüge zu gewinnen. Ingesamt 34 Trainingsanzüge konnten aufgrund von 3147 DM Sponsorengeldern und einer Eigenbeteiligung von 30 DM angeschafft werden.
Immer wieder musste der Abteilungsvorstand auch dafür sorgen, dass ausscheidende Spieler durch neue ersetzt wurden. Und auch die Zahl der Abteilungsmitglieder wurde gesteigert, so wurde bei der JHV 1998 Michael Leibiger als 50. Mitglied aufgenommen, bis zur JHV 2000 stieg sie auf 60.
Bild 20
Die Mannschaft im Jahre 1992/93 in neuen Trikots vom Hotel Kemper. Von links stehend: Betreuer Heinrich Boberschmidt, Helmut Rietze, Hartmut Hanschke, Ulrich Risse, Roland Krüger, Norbert Kemper, Helmut Fränzer, Hartwig Other, Bruno Thiel. Kniend: Raimund Risse, Werner Knych, Wolfgang Meisa, Franz Kemper, Heinz Mergemeier.
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Schiedsrichter Lothar Kasimir
1995: 30 Jahre AH-Abteilung
Am 11. und 12. Juni 1995 feierte die Abteilung, die damals aus 44 Mitgliedern bestand, ihr 30-jähriges Bestehen. Das Programm der Feierlichkeiten geht aus dem entsprechenden Bericht aus dem Mitteilungsblatt vom 9. Juni 1995 und dem abgedruckten Plakat hervor.
Bild 21:
Das Mitteilungsblatt berichtete unter dem 9.6.1995 wie folgt vom 30-jährigen Jubiläum:
Bild 22:
Plakat „30 Jahre AH-Bad Westernkotten“
Geselligkeit ist weiterhin Trumpf
Auch in dieser Zeit erfreuten sich Ausflüge großer Beliebtheit. Gute Erinnerungen gibt es noch an einen Ausflug nach Hohelieth, als man auf einen Schlag die Kasse der Abteilung völlig plünderte, die Abteilungsleiter Paul Nitsche sorglos in Bargeld in seiner Jackentasche dabei hatte.
Oder eine Fahrt zu den Externsteinen, als man mit behörnten Helmen wie die alten Germanen Kampfspiele ausführte, Essen mit den Fingern aus großen Holzmollen zu sich nahm und sogar für die Rückfahrt im Bus „zufällig“ noch einen Stehbiertisch zum Skatspielen „aufgetrieben“ hatte.
Eine Fahrt führte auch nach Hamburg und zur Reeperbahn nach Sankt Pauli. Dabei gelang es einem Spieler sogar noch, Kontakt mit der Davidswache zu bekommen. Es wurde aber dennoch nicht versäumt, sich zur Erinnerung noch einen Stempel von der Wache zu besorgen.
Udo Becelewski und Wolfgang Koppmeier [in einem Gespräch am 25.5.05] erinnern sich noch gern an die „Glaskastenpartys“, die bis etwa 1996 [vgl. Protokoll JHV vom 16.1.1997] nach dem Hallentraining immer im Bademeisterraum in der Turnhalle stattfanden: „Als Schulhausmeister Heinrich Boberschmidt noch Mitglied der Abteilung war, sind wir nach dem Training oft noch eine kleine Runde im Lehrschwimmbecken geschwommen. Nach dem Duschen wurde dann noch bei Heini in der Bademeisterbude Rückblick gehalten oder auch Karten (Bock) gespielt. Kollege Helmut Fränzer besorgte von der STOV Lippstadt oft ganze Käseräder, und so ging es bis weit nach Mitternacht hoch her. Und anschließend mussten wir natürlich noch der heimischen Gastronomie etwas zu verdienen geben.“
Auch bei den Spielen gab es neben dem sportlichen Ernst immer eine Menge zu lachen, und das nicht nur, wenn Ernst (!) Schütte mal wieder sein Gebiss vor dem Spiel auf einen Pfosten legte, um sich besser auf das Spiel konzentrieren zu können. Quasi: Mehr Biss ohne Gebiss!
Beispielhaft sei das „Geselligkeitsprogramm“ für das Spieljahr 1994 wieder gegeben [vgl. Protokoll der JHV vom 16.11.94.]: Jux-Turnier um den von Ernst Schütte gestifteten „Zelle-Gurken-Pokal“, Saisonauftaktfeier mit Spanferkelessen, Pokalturnier mit fünf Gastmannschaften, Trainingsabschluss vor den Sommerferien, Grillfete nach dem Spiel mit unseren Freunden von BV Hamm 09, Familienfest am Sportplatz.
Ca. seit dem Jahr 2000 gibt es auch recht regelmäßigen Kontakt mit Magdeburg.
[27.5.2000 Magdeburg zu Gast, Protokoll usw., 4:3 gewonnen]
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Magdeburg
Sportliche Erfolge
Auch in den 1990er Jahren wurden jedes Jahr zahlreiche Hallenturniere und Feldspiele absolviert, 1996 waren es zum Beispiel 6 Hallenturniere zu Beginn des Jahres und 20 Feldspiele. [Protokoll JHV 16.1.1997] Besonders erfreulich war natürlich immer das Erringen eines Pokals oder eines vorderen Platzes.
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Stadtmeister 1997
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Ü40-Kreismeister//2001 Meister
1999: Abschiedsspiel für Heinz Misiurny
Anfang Oktober fand das Abschiedsspiel für Heinz Misiurny statt. Der Patriot [7.10.1999] titelte „42 Jahre aktiv am Ball“ und führte aus: „Über vier Jahrzehnte spielte Heinz Misiurny für den SuS Bad Westernkotten. Jetzt hängte er seine Stiefel an den berühmten Nagel – allerdings nicht, ohne noch ein letztes Mal aufzulaufen. Im Abschiedsspiel trennte sich die Formation aus der ehemaligen ersten Mannschaft und der Altliga des SuS Bad Westernkotten von der AH-Kreisauswahl (die wurde von ‚Spraddel‘ Niemczok betreut) mit 6:6 (4:4). Dabei zeigte Misiurny noch einmal seine legendäre ‚Kack-Schwalbe‘. Den von Schiedsrichter Friedhelm Brexel verhängten Elfmeter verwandelte Misiurny natürlich höchstpersönlich und erzielte damit seinen zweiten Treffer in diesem Match.“
Foto aus dem Zeitungsartikel???
2000: Tod von Abteilungsleiter und Sportkamerad Paul Nitsche
Am 20. Januar 2000 fand die Jahreshauptversammlung im Gasthof „Zum Muckenbruck“ (früher Gasthof Schäfermeier) statt, die ab 1999 von Zoran Derkovic geleitet wurde. Die Mitgliederzahl war inzwischen auf 60 gestiegen. Die anwesenden Mitglieder sprachen sich sodann mehrheitlich für die Erhöhung des Jahresbeitrags von 60 auf 70 DM aus.
Im Protokoll der Versammlung heißt es sodann lapidar zur Neuwahl des Abteilungsleiters:„ Bei der Wahl des 1. Vorsitzenden wird Paul Nitsche bei einer Enthaltung wieder gewählt.“ Keine konnte ahnen, dass Paul schon wenige Tage später, und zwar am Samstag, 23.1.2000, nach dem Winterball plötzlich und für alle unfassbar verstarb. Die ganze Abteilung war regelrecht schockiert, und es war mehr als eine Selbstverständlichkeit, ihm in aufrichtiger Anteilnahme ein ehrendes Abschiedsgeleit zu geben.
Im März wurde Reinhard Köthemann zu seinem Nachfolger als Abteilungsleiter gewählt.
1.4.2000: Erstes Spiel auf dem neuen Sportplatz
Einzig für das 2000 liegt ein umfangreicher Saison-Bericht, abgefasst von Dirk Nernheim, vor. Darin wird auch auf den inzwischen vom der Stadt angelegten Trainingsplatz für den SuS im Hockelheimer Feld eingegangen. So heißt es u. a.:„Unser erstes Spiel auf dem neuen Platz am Tennisheim. Das Spiel gegen SW Berge, am 1. April, sollte eigentlich um 16 Uhr auf dem Hauptplatz stattfinden. Auf Grund der Wetterlage wurde das Spiel kurzfristig auf 17 Uhr verlegt und fand auf der neuen Anlage statt. Auf dem gut bespielbaren Platz kam ein munteres Spiel zu Stande…“ Berge gewann schließlich mit 5:3.
2002: Leichtathletik- und Tennis-Abteilung werden selbständig
Seit 2002 geht es im SuS nur noch um Fußball und es gibt es nur noch drei Abteilungen: die Seniorenabteilung Fußball, die Jugendabteilung und die AH-Abteilung.
Finanzierung
Die AH-Abteilung trägt sich vollkommen selbst. Der Vereinsbeitrag der Mitglieder kommt in die Hauptkasse, steht also für den Gesamtverein zur Verfügung. Für Aktivitäten der Abteilung wird ein eigener Obolus erhoben. Dieser wurde in der JHV am 20.1.2000 von 60 auf 70 DM angehoben und beträgt derzeit pro Person ….
Darüber hinaus wird von der Abteilung Lotto gespielt. Ab 1998 [Beschluss der JHV vom 15.1.1998] ist jedes Abteilungsmitglied automatisch verpflichtet, auch an der Lottoaktion mitzumachen…. Näherer Hinweise.
Eine weitere Einnahmequelle ist der Getränkeverkauf, der bereits seit Jahren von Helmut Rietze organisiert wird. So berichtet das Protokoll der JHV 2000 für das Geschäftsjahr 1997:“Getränkewart Helmut Rietze gab den Umsatz von 2669 Getränken bei 43 Anlässen mit einem Gewinn von 1248 DM bekannt.“
Die eingehenden Mittel werden im Wesentlichen für gesellige Anlässe und Trikotgeld ausgegeben.
Ein Wort zum Schluss…
Schlachtruf