Zur Geschichte der Sozialdemokratie in Bad Westernkotten
Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens des SPD-Ortsvereins 1952-2002
Von Wolfgang Marcus, Bad Westernkotten
[Erstabdruck: Marcus, Wolfgang, Zur Geschichte der Sozialdemokratie in Bad Westernkotten, in: HB 82 Jg. (2002), S. 89 – 96]
I. Von den Anfängen bis zum 1. Weltkrieg (1863-1914)
1. Allgemeine Entwicklung, Reichstags-, Landtags- und Kommunalwahlen
Bei der Geburtsstunde der SPD am 23. Mai 1863, als in Leipzig unter der Führung von Ferdinand Lasalle der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) gegründet wurde, waren aus Westfalen nur Arbeiter aus dem am 14.5.1863 gegründeten Bielefelder Arbeiterverein anwesend[1]. Bis 1875 hatten sich aktive Gruppen des ADAV in folgenden westfälischen Gebieten und Städten gebildet: im märkischen Industriegebiet in Iserlohn, Hagen und Hohenlimburg; im Ruhrgebiet in Dortmund, Hörde, Hamm, Gelsenkirchen und Bochum; und im Minden-Ravensberger Raum in Bielefeld, Oyenhausen und Minden[2]. Der älteste SPD-Ortsverein im Kreis Soest ist der der Stadt Soest. Er wurde 1873 gegründet[3].
In Lippstadt und Umgebung trat die Sozialdemokratie erstmals bei den Reichstagswahlen des Jahres 1890 in Erscheinung[4], so dass an dieser Stelle ein näheres Eingehen etwa auf den Einigungsparteitag von Gotha 1875 (Zusammenschluß des ADAV und der von Bebel und Liebknecht 1861 gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP zur Sozialistischen Arbeiterpartei SAP) und die Sozialistengesetze Bismarcks (am 21.10.1878 vom Reichstag erlassen und bis 1890 verlängert; aufgehoben am 30.9.1890) unterbleiben kann.
Bei den Reichstagswahlen 1887, als die Sozialdemokratische Partei noch verboten war, hatte das Zentrum mit dem Kandidaten Gutsbesitzer Kersting aus Bökenförde im Wahlkreis Lippstadt-Brilon 91% der Stimmen geholt; in Lippstadt selbst waren es 61,8% und in Westernkotten sogar 95,7% (224 von 234 gültigen Stimmen)[5]. Der Kandidat des National-liberal-konservativen Kartells, Gutsbesitzer von Hövel, kam im Wahlkreis nur auf 8,8% der Stimmen, in Lippstadt auf immerhin 37,5% und in Westernkotten nur auf 4,2 % (=10 Stimmen). Aus diesen Zahlen wird schon die damals äußerst dominante Stellung der Zentrumspartei in diesem zu fast 90 Prozent aus Katholiken bestehenden Wahlkreis deutlich. Diese Dominanz sollte nicht nur die Sozialdemokratie zu spüren bekommen, sondern auch der jeweilige Kandidat des Evangelischen Bürgertums, der, wie der Freiherr von Hövel, hauptsächlich nur Stimmen in Lippstadt sammeln konnte.
Für die Reichstagswahl 1890, die am 20. Februar stattfand, hatte die SPD (so der Parteiname seit 1890) im Wahlkreis Lippstadt-Brilon den aus Solingen stammenden Kandidaten Schumacher aufgestellt. Die Werbung für ihn im Wahlkampf ist, so vermutet Maron[6], von auswärtigen Parteianhängern betrieben worden, da die Flugblätter und Wahlzettel alle erst spät abends verteilt wurden. Hier wird deutlich, dass die SPD vor Ort noch nicht organisiert war, vielmehr die Parteileitung einen „Sammelkandidaten“ von auswärts aufgestellt hat.
Das Ergebnis der Reichstagswahl von 1890 ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
WahlkreisGesamt | Stadt Lippstadt | Erwitte | Westernkotten | |
Wahlberechtigt | 15 425 | 2035 | 336 | 264 |
Gültige St. | 10353 | 1198 | 239 | 207 |
Zentrum: Kersting | 9483 | 726 | 230 (=96%) | 148 (71,5%) |
Kartell: von Hövel | 379 | 282 | 5 | – |
SPD: Schumacher | 214 | 140 (=12 %) | 1 | 57 (=27,5%) |
Sonstige | 277 | 50 | 3 | 2 |
Das Ergebnis für die SPD in Westernkotten war prozentual das höchste im ganzen Wahlkreis! Außer in Lippstadt mit 140 Stimmen und in Westernkotten mit 57 Stimmen konnte die Partei im gesamten restlichen Wahlbezirk noch ganze 17 Stimmen holen!
Ich vermute, dass viele Metallarbeiter aus Westernkotten, die damals zahlreich bei der „Westfälischen Union“ in Lippstadt beschäftigt waren, die SPD gewählt haben. Viele „Uniöner“ haben schon frühzeitig mit der SPD sympathisiert und bereits ab 1899 gab es in Lippstadt eine eigene Metallarbeitergewerkschaft mit örtlicher Zahlstelle. Aus Mangel an Alternativen – der evangelische Kandidat des National-liberal-konservativen Kartells kam hier nicht in Frage – hatten diese Wähler bisher den Kandidaten des Zentrums gewählt.
Auch nach den amtlichen Berichten des Landrats waren diese ersten Wähler der SPD vorwiegend in den Reihen der Arbeiter der „Union“ zu suchen[7], die damals etwa 700 Beschäftigte hatte. Möglicherweise lagen die für die SPD sehr guten Ergebnisse aber auch an einer besonders intensiven Werbung, evtl. aber auch in der Person des Zentrumskandidaten Kersting, der ja aus dem Nachbarort Bökenförde kam, begründet.
Der „Patriot“ reagierte auf diesen Anfangserfolg der SPD vor allem in Lippstadt und Westernkotten mit einem Artikel vom 23.2.1890. Darin wird von einer Schmach für die Stadt gesprochen; die Erfolge der SPD werden mit der Verführung durch die Schlange im Paradies verglichen, die Wähler der SPD als „betrogene Leute“ abqualifiziert. Gleichzeitig wird das Zentrum zu noch mehr Einsatz angespornt. Und die Mitarbeit „im katholischen Volksverein, im Gesellenverein und protestantischen Jünglingsverein, im Vinzenzverein, im Elisabethverein und im Suppenverein“ wird allen Gesinnungstreuen herzlich empfohlen.
In den folgenden Jahren konnten die sozialdemokratischen Kandidaten – 1893 der Rechtsanwalt Landé aus Elberfeld und ab 1898 der Stadtverordnete Siggelkow aus Bielefeld – das prozentuale Ergebnis in der Stadt Lippstadt in etwa halten, in Westernkotten allerdings nicht. So entfielen 1893 in Westernkotten nur noch 10 von 238 gültigen Stimmen auf die SPD (=4,2%), 1898 waren es 12 von 209 (=5,7%), 1903 entfielen dann 15 der 236 gültigen Stimmen auf die SPD (=6,35%), 1907 waren es 13 von 246 (=5,3%) und 1912 kam die SPD auf 12 von 249 Stimmen (=4,8%). In Erwitte lagen sogar die absoluten Zahlen immer noch etwas niedriger als in Westernkotten; einzige Ausnahme das Jahr 1912; hier erreichte die SPD 50 von 306 Stimmen (=16,3%).
Bisher ist noch nicht eindeutig geklärt, weshalb von 1890 zu 1893 und danach das Ergebnis für die SPD in Westernkotten so deutlich absackte. Zu vermuten ist ein deutliches „Gegensteuern“ des Zentrums, des Staates und sicherlich auch der katholischen Kirche (siehe dazu unter 2.). Sicherlich spielt aber auch das 1891 beschlossene Erfurter Programm der SPD eine Rolle, als der Marxismus zur offiziellen theoretischen Grundlage der Partei wurde. Das ging vielen katholischen Arbeitern in Westernkotten dann wohl doch zu weit.
Auch bei den Landtagswahlen war die SPD in dieser Zeit nicht sehr bedeutungsvoll; bis 1908 waren die Sozialdemokraten im Preußischen Landtag überhaupt nicht vertreten und erhielten dann auch nur 7 Sitze[8].
Auf kommunaler Ebene wurde nach dem preußischen Dreiklassenwahlrecht gewählt. Dies teilte die Wählerschaft nach Steueraufkommen in drei Klassen ein. Dadurch delegierten wenige reiche Wähler der ersten Klasse ebenso viele Abgeordnete wie die große Maße der drittklassigen Wähler. Bei den Wahlen gab es konkurrierende Listen, ein Wahlkampf von Parteien hat aber noch nicht stattgefunden. Im Gemeinderat von Westernkotten saßen im 19. Jahrhundert praktisch nur Bauern sowie Rentmeister des adligen Hauses von Papen.[9]
Die Arbeiter spielten noch keine besondere Rolle. Dazu nur ein Beispiel: Im Gemeinderat vom 24.6.1869 wird der Antrag von Gemeindevorsteher Jesse, den schadhaften Weg nach Lippstadt auszubessern, „der namentlich von der arbeitenden Klasse in hiesiger Gemeinde benutzt werde, indem täglich ca. 100 Arbeiter, welche in Lippstadt ihre Beschäftigung haben, den Weg passieren müssen“, gegen die Stimme des Vorstehers einstimmig abgelehnt, eine einfache Instandsetzung erfolgt erst 1872 auf Antrag „des Lorenz Heithoff und Consorten“. Erst 1897 scheint mit Engelbert Johannknecht der erste Arbeiter in den Gemeinderat von Westernkotten gekommen zu sein.[10]
2. Katholische Ordnung und erste sozialdemokratische Organisationsbemühungen
Die Arbeiterpartei und spätere SPD wuchs im Deutschen Reich schnell zu einer bedeutenden Massenorganisation heran. Bereits 1898 verbuchte sie bei den Reichstagswahlen 27,2%, 1912 wurde sie stärkste Fraktion mit 34,8% der Stimmen. In Westernkotten fanden Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie bis zur Jahrhundertwende noch nicht diesen großen Widerhall. Die Salzindustrie im Ort beschäftigte zwar eine Reihe Arbeiter und Tagelöhner, die aber weithin unpolitisch blieben, und die Industrialisierung im nahegelegenen Lippstadt steckte noch in den Anfängen, so dass die Arbeiterschaft noch nicht zu einer relevanten Gruppe herangewachsen war. Entscheidend war jedoch das politische von Kirche und Bürgertum geprägte Klima im Dorf; in allen Vereinen, im Gemeinderat, im kirchlichen Bereich und in der Schule, herrschte katholisch-konservativer, obrigkeitsstaatlicher Geist, geprägt von einer scheinbar natürlichen Standeshierarchie und Unterordnung in der Gesellschaft, von Propaganda für Vaterland und Kaiser und einem Denken, dass – sicherlich nicht ganz zu Unrecht – Sozialdemokratie mit Atheismus und Marxismus gleichsetzte.
Die Überwachung oppositioneller, politischer Betätigung gehörte damals zum Alltag. Sie war seit den Sozialistengesetzen 1878 den Bürgermeistern aufgegeben, die regelmäßige Berichte an den Landrat schickten.[11]
Überwacht wurden auch politische Veranstaltungen, über die ein Polizeidiener Bericht erstattete. Aus einem solchen Bericht über eine sozialdemokratische Mitgliederversammlung vom 13.11.1904 in Lippstadt geht hervor, dass dort auch der aus Westernkotten stammende Zigarrenmacher Karl Koch aktiv war.[12]
Auch die katholische Kirche mit ihrem politischen Arm, dem Zentrum, versuchte, wo eben möglich aufkeimenden Einfluß der Sozialdemokratie zurückzudrängen. Hier sind besonders die Vereine zu nennen.
„Das katholische Vereinswesen stellte im allgemeinen neben der Autorität des Klerus und der konfessionellen Presse den dritten zentralen Faktor für die Sammlung der katholischen Bevölkerung da.“[13]
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gleich nach der Bildung der Pfarrei Westernkotten im Februar 1902 und dem Amtsantritt des Pfarrers Franz Bokel am 4. Oktober, betrieb er massiv die Bildung katholischer Vereine:
- a) Bereits am 8. Februar 1903 gründete er den Katholischen Volksverein, der auf Initiative der Partei des Zentrums in Deutschland immer weiter verbreitet wurde und in Lippstadt seit 1888 bestand.[14]
- b) Über die Gründung eines Katholischen Arbeitervereins (heute KAB) berichtet die Kirchenchronik von 1905: „Am 12. November war eine Versammlung behufs Gründung eines Katholischen Arbeitervereins, wobei es sehr stürmisch zuging, weil Mitglieder vom Arbeiterverein ausgeschlossen werden sollten. Es kam noch nicht zur Gründung. Diese wurde erst in der Versammlung 14 Tage später am 26. November perfekt.“ Dass dieser Verein eindeutig das Ziel hatte, ein Gegengewicht zur Sozialdemokratie zu bilden, geht aus zahlreichen Protokollnotizen hervor. So heißt es bei der Fahnenweihe am 31.8.1908 u.a.[15]: „Der hochwürdige Diözesanpräses, Pfarrer Klein aus Bochum, war eigens gekommen und hielt in der Kirche die Festrede. Er ermunterte alle Anwesenden, treu zur Sache des katholischen Arbeitervereins zu halten und wies auf die Gefahren hin, die gerade den Jungen Leuten die vom Lande in die Großstädte ziehen, drohen, so dass erfahrungsgemäß gerade solche jungen Leute eine Beute der Sozialdemokratie würden. Dieses könne jedoch vermieden werden, indem die jungen Leute dem katholischen Arbeiterverein beiträten, in welchen für genügende Schulung und Aufklärung gesorgt werde.“ Und unter dem 21.1.1912 heißt es: „Heute fand hier unter dem Vorsitz des Herrn Pfarrers Bokel eine Versammlung des katholischen Arbeitervereins Westernkotten statt. Nachdem der Herr Präses die Versammlung eröffnet hatte, gab er in dem nun folgenden Vortrag einen kurzen Rückblick auf die so eben stattgefundenen Reichstagswahlen. Er führte besonders vor Augen, wie das ganze Streben und Trachten der gesamten Sozialdemokratie und der Linksliberalen dahin gerichtet gewesen sei, das Zentrum zu vernichten. Dass ihnen dieses nicht gelungen sei, sei in erster Linie auf die gute Aufklärungsarbeit und Organisation, die von Seiten der Zentrumspartei erfolgt sei, zurückzuführen. Den hauptsächlichen Stoff zum Hetzen habe die Reichsfinanzreform, die unter Mitwirkung des Zentrums zustande gekommen sei, hergeben müssen. Aber trotz alledem stehe der Zentrumsturm fester denn je da. Den ganzen Gewinn aus dieser Hetze habe nur die Sozialdemokratie zu verzeichnen, die mit einem ungeheuren Mandatsgewinn als stärkste Partei in den neuen Reichstag einziehe.“
- c) Im April 1914 schreibt Pfarrer Bokel an die Königliche Regierung in Arnsberg, als es um die Gründung eines Schwesternhauses ging: „Die Bevölkerung besteht zum Teil aus kleinen und mittleren Landwirten, zum größten Teil aber aus Tagelöhnern und Fabrikarbeitern…Ich möchte auch noch bemerken, daß die Bewohner dieses Ortes ihrem Charakter nach und von jeher als etwas roh und streitsüchtig bekannt und die zahlreichen Arbeiter für die sozialdemokratischen Ideen empfänglich sind. Ich verspreche mir daher auch in dieser Hinsicht viel Gutes von den Schwestern. Ihre caritative Arbeit wird sicher versöhnend wirken und zur Vertiefung des religiösen und vaterländischen Empfindens führen, überhaupt zur Veredlung des Charakters bei Jung und Alt sehr viel beitragen.“[16]
- d) Am 15. Januar 1915 gründete der neue Pfarrer Ronnewinkel die Jungfrauenkongregation mit zu Anfang 112 Mitgliedern.
- e) Am 21. März 1916 wurde der „Christliche Mütterverein“ (heute kfd) gegründet, 127 Frauen und Mütter traten ein.
- f) Am 15. August 1919 gründete sich ein Jünglingsverein.
Über sozialdemokratische Organisationsversuche in dieser Zeit ist nicht viel bekannt. Außer dem Engagement von Karl Koch in der Gemeinschaft der Lippstädter Sozialdemokraten ist aber noch die Bildung des Radsportvereins „All Heil Westernkotten“ im Jahre 1906 zu nennen, in dem sich fast nur Fabrikarbeiter zusammenschlossen und hier sicherlich auch sozialdemokratisches Gedankengut pflegten. Die Mitglieder aus dem Arbeiterstand waren: Josef, Ludwig und Engelbert Schröer, Engelbert und Heinrich Mergemeier, Franz und Theodor Dicke, Wilhelm Markoni, Josef Cramer, Josef Hense, Wilhelm Risse, Franz Köhne, Ludwig Mintert, Wilhelm Kemper, Wilhelm Becker, Franz Kramer, Heinrich Heidhoff, Heinrich Lange und Franz Rustige sowie Josef Mähling aus Overhagen. Dazu kamen Maschinenbesitzer Josef Schäfermeier, Schreinermeister Anton Schäfermeier, Kaufmann Wilhelm Kessing und Mühlenbesitzer Ludwig Thiemann. Schon 1912 kam es jedoch zu einer Gegengründung in Form des Radfahrvereins „Westfalentreue Westernkotten“. In dessen Satzung heißt es unmißverständlich: „Solche, die sozialdemokratischen Tendenzen huldigen, sind ausgeschlossen.“ Schon kurz nach dem 1. Weltkrieg scheinen beide Vereine eingegangen zu sein.[17]
Dennoch scheint Westernkotten um die Jahrhundertwende durchaus den Ruf gehabt zu haben, wenigstens in Teilen der Sozialdemokratie nahe zu stehen, wie aus einer „Patriot“-Meldung vom 28.5.1897 hervorgeht: „Lippstadt. Die Westernkötter sind als Helden von jeher bekannt, solches haben sie auch am Sonntag wieder glänzend bewiesen. Vier sozialdemokratische Agitatoren besuchten hier einige Wirthschaften, um Wahlaufrufe zu unterzubringen; diese Maulhelden hoben ihren Wahlkandidaten in den zweiten Himmel. Nach längerer Diskussion ließen sie auch einige beleidigende Worte gegen diejenigen Anwesenden fallen, welche mit den sozialdemokratischen Ideen nicht einverstanden waren. Da hatten sie aber die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Einige Tapferen faßten die 4 Volksbeglücker beherzt beim Kragen und setzten sie an die Luft, wo dieselben Fersengeld gaben. Kein Pferd konnte schneller laufen als diese Helden. Sie fanden erst Zeit zum Umsehen, als sie die Grenze von Westernkotten hinter sich hatten.“[18]
II. Vom 1. Weltkrieg bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten (1914-1933)
1. Der 1. Weltkrieg und die Revolutionsjahre
Der erste Weltkrieg bedeutete für die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie einen tiefen Einschnitt. Im ganzen Reich erlahmte das politische Leben, als im August 1914 die Reichsregierung zum Krieg für das Vaterland mobil machte. Die SPD unterstützte einen patriotischen Kurs, bewilligte Kriegskredite mit und schloß zunächst einmal Frieden mit dem kaiserlichen Obrigkeitsstaat. Aber der Krieg brachte schnell auch Leid und Hungersnot – im „Kohlrübenwinter“ 1916/17 starben ¾ Millionen Menschen an Hunger – mit sich, der Streit über den weiteren Weg spitzte sich auch in der SPD zu. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht trugen maßgeblich zur Gründung des Spartakus-Bundes 1916 bei. Der Spartakus-Bund betrachtete das unfreiwillige Bündnis der SPD mit der Heeresleitung als Verrat an der Arbeiterklasse. Daneben wurde 1917 in Gotha die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) gegründet. Ihr gehörten sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete an, die keine Kriegskredite mehr bewilligen wollten.
Schon seit Ende Oktober 1918 breiteten sich Aufstände von Unzufriedenen im ganzen Reich aus, am 9. November zwang ein Generalstreik den Kaiser zur Abdankung. Noch am selben Tag dankte der Kanzler Max von Baden ab und legte das Amt in die Hände des Sozialdemokraten Friedrich Ebert, um den Staat vor revolutionärem Zugriff zu bewahren. Am Nachmittag rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann vom Berliner Reichstag die Republik aus, um den Linken unter Liebknecht, die anscheinend eine Sowjetrepublik ausrufen wollten, zuvor zu kommen.
In den folgenden Tagen bildeten sich überall im Reich Arbeiter- und Soldatenräte, an ihrer Spitze stand in Berlin der Rat der Volksbeauftragten. Hier suchten SPD und USPD („Kein Bruderkampf!“) den Weg aus dem Chaos: 6 Millionen Soldaten und 3 Millionen Rüstungsarbeiter brauchten Arbeit, die Menschen litten Hunger. Obwohl die Revolutionsregierung somit ein äußerst schweres Erbe antrat, verabschiedete sie in rascher Folge eine Reihe von Verordnungen, um die im Kaiserreich jahrelang vergeblich gekämpft wurde: Dazu gehören vor allem das allgemeine Wahlrecht für Männer und Frauen, der achtstündige Normalarbeitstag, Arbeitsschutzbestimmungen sowie Verordnungen über Tarifverträge, Koalitionsrechte und Erwerbslosenfürsorge.
Auch im Amt Erwitte hatte sich ein solcher Volks- und Soldatenrat – möglicherweise durch auswärtige Soldaten – gebildet.[19] Dieser Volks- und Soldatenrat versuchte u.a. mit dem „Bürgerausschuß und Soldatenrat“ Anröchtes „die notwendigen Kohlen für das hiesige Elektrizitätswerk gemeinschaftlich heranzuschaffen, um die Bevölkerung der genannten Gemeinden genügend mit Licht und Kraft zu versorgen.[20] Ein Aufruf an die Einwohner von Westernkotten vom 20.11.1918 eines 11köpfigen Gemeindeausschusses, in dem mit den Fabrikarbeitern Heinrich Mergemeier und Wilhelm Risse auch zwei Fabrikarbeiter saßen, appelliert: „Betrachtet es als eure Ehrenpflicht, die Volks- und Soldatenräte in ihren Bestrebungen zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu unterstützen.“[21]
Der SPD in Berlin – die USPD war Ende 1918 aus der Revolutionsregierung ausgeschieden – gelang es im Bündnis mit den Verwaltungen und der Wehrmacht, die Ansprüche der Linken zurückzudrängen und für den 19. Januar Wahlen zur Verfassunggebenden Nationalversammlung anzusetzen. Bei diesen Wahlen durften zum ersten Mal in Deutschland auch Frauen wählen. Die SPD bekam 11,5 Mio. Stimmen, die USPD 2,3 Mio. Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wird das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt in Deutschland.
2. Wahlen in der Weimarer Zeit
Die Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 in Westernkotten kommentiert Pfarrer Ronnewinkel in der Kirchenchronik wie folgt: „Hiesiges Ergebnis: 397 Zentrum, 185 Demokratische Partei. 39 Pfarrkinder verleugneten trotz eindringlicher Belehrung durch ein gemeinsames Hirtenschreiben der Bischöfe der Niederrheinischen Kirchenprovinz über die Christentumsfeindlichkeit der Sozialdemokratie ihren Glauben und gaben einem Sozialdemokraten ihre Stimme.“
Auch in der Bewertung der Wahlen zur preußischen Nationalversammlung, die eine Woche später, am 26. Januar 1919 stattfanden, ist Pfarrer Ronnewinkel eindeutig: „Ergebnisse der Wahl am Orte: 420 Zentrum, 105 Demokraten, 33 Sozialdemokraten. Es darf also damit gerechnet werden, dass 33 Pfarrangehörige nur noch Namenskatholiken sind.“
Nachfolgend die Ergebnisse aller Reichstagswahlen in der Weimarer Zeit für Westernkotten:
Zentr. | DVP | DDP | SPD | USPD | KPD | DNVP | NSDAP | Sonst. | |
19.1.1919 | 397 | – | 185 | 38 | 1 | – | – | – | – |
8.6.20 | 443 | 2 | 59 | 43 | 24 | 5 | – | – | – |
6.5.24 | 371 | 4 | 9 | 38 | 6 | 7 | 111 | – | 17 |
7.12.24 | 452 | – | 33 | 92 | 2 | 4 | 5 | – | 4 |
20.5.1928 | 334 | 3 | 22 | 81 | 1 | 5 | 24 | – | 110 |
14.9.1930 | 414 | 3 | – | 52 | – | 8 | 35 | 19 | 77 |
31.7.1932 | 448 | 2 | – | 49 | – | 6 | 85 | 75 | 1 |
6.11.1932 | 404 | 1 | – | 37 | – | 9 | 103 | 75 | 9 |
Die SPD hatte also 1924 ihr bestes Stimmergebnis mit 92 Stimmen, das waren etwa 15 Prozent, 1932 waren es dagegen nur noch 6 Prozent (im Reich: 20.4%).
Auch für die Wahlen zur Verfassungsgebenden Landesversammlung und für die Landtagswahlen ergibt sich ein ähnliches Bild:
Zentr. | DVP | DDP | SPD | USPD | KPD | DNVP | NSDAP | Sonst. | |
26.1.1919 | 420 | – | 105 | 33 | – | – | – | – | – |
20.2.1921 | 425 | – | 47 | 87 | – | – | 7 | – | – |
7.12.1924 | 445 | 1 | 32 | 94 | 2 | 4 | 5 | – | 5 |
20.5.1928 | 336 | – | 19 | 83 | – | 1 | 4 | – | 139 |
24.5.1932 | 421 | 1 | – | 26 | – | 68 | 4 | 81 | 16 |
Nach den ersten Kommunalwahlen am 2.3.1919 gehört mit dem Farbrikarbeiter Wilhelm Risse mindestens ein Arbeiter dem 9köpfigen Gemeindevorstand von Westernkotten an.[22] Die Auflösung der Arbeiter- und Soldatenräte erfolgte einige Wochen nach diesen ersten Kommunalwahlen.[23]
Bei der Kommunalwahl am 17.11.1929 wurden aus der Arbeiterschaft der Eisenarbeiter Franz Hense, der Arbeiter Franz Köhne, der Drahtzieher Heinrich Schröer und der Schlosser Franz Dicke in den 9köpfigen Gemeinderat gewählt. Hier sieht man, dass die Arbeiterschaft in Westernkotten auf lokaler Ebene deutlich bessere Ergebnisse hatte als auf Landes- und Reichsebene. Wobei nicht gesagt ist, dass alle Arbeitervertreter auch der SPD nahe standen. Gemeindevorsteher wird mit Leo Jesse auch wieder ein Vertreter der Landwirtschaft.[24]
Auf die oft schwierigen Probleme in dieser Zeit (Inflation, Arbeitslosigkeit usw.) kann im Rahmen dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden.
III. Die Sozialdemokratie in Westernkotten in der Zeit der NS-Herrschaft
Nach der Machtergreifung Hitlers am 30.1.1933 wurde bereits am 1.2. der Reichstag aufgelöst und für den 5. März Reichstagswahlen angesetzt. Nach dem Reichstagsbrand am 27.2.1933 setzte eine Hetze vor allem gegen die Linksparteien ein. Dennoch konnte die NSDAP in Westernkotten bei der Reichstagswahl nicht annähernd an die Ergebnisse im Gesamtreich anknüpfen.
Hier die Ergebnisse für Westernkotten und das Reich (Reichstagswahl 5.3.33)
Westernkotten Reich
Zentrum 60 % 11,2%
NSDAP 22,9 43,9
KPD 10,1 12,3
SPD 5,5 18,3
Sonstige 1,5 14,3[25]
Hier wird deutlich, dass die KPD die SPD in Westernkotten deutlich überflügelt hatte.
Bei den Gemeinderatswahlen am 12. März 1933 ergab sich dagegen wieder ein deutlich besseres Ergebnis für die SPD bzw. die Arbeiterschaft:
Kommunisten 31 Stimmen = kein Sitz
Gewerbe/Beamte 87 „ = 1 Sitz
Arbeiterschaft 260 „ = 4 Sitze
Landwirtschaft 137 „ = 2 Sitze
Bauer Eickmann 131 „ = 2 Sitze.
Die 4 Arbeiter im Gemeinderat waren Fabrikarbeiter Heinrich Schröer, Schlosser Franz Dicke, Bahnarbeiter Franz Hense und Fabrikarbeiter Wilhelm Kerkhoff.
Bei der Reichstagsabstimmung über das Ermächtigungsgesetz am 23.3.1933 stand die Sozialdemokratie als einzige Partei fest zu Idee und Auftrag der Demokratie. Der SPD-Vorsitzende Otto Wels hielt die letzte freie Rede im Deutschen Reichstag. – Bereits am 22.6. 1933 wurde die SPD in Deutschland verboten. Für die Sozialdemokraten folgten 12 Jahre schwerster Verfolgung, die für viele mit Tod und Vernichtung endeten, aber zugleich auch Jahre der Bewährung und Neubesinnung im Untergrundkampf gegen die Nazi-Diktatur waren.
Die Gleichschaltung (fast) aller Lebensbereiche bekam auch der Westernkötter Gemeinderat zu spüren. Ab 1934 werden die „Gemeindeältesten“ berufen, es sind nur noch fünf, dabei muss immer der NSDAP-Ortsgruppenleiter sein. Für die Arbeiterschaft werden von Amtsbürgermeister Maurer Heinrich Schröer und Wilhelm Kerkhoff berufen.
Ab 1.10.1935 wirkt der Arbeiter Franz Boberschmidt neu in den Gemeinderat eingeführt. Über die kommunalpolitische Arbeit in dieser Zeit finden sich umfangreiche Ausführungen im Buch „Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf am Hellweg.“[26]
Ab 1.9.1939 standen auch zahlreiche sozialdemokratisch gesinnte Westernkötter im von Hitler entfesselten Weltkrieg.
IV. Die Sozialdemokratie in Westernkotten vom Ende des 2. Weltkriegs bis zur Gründung des Ortsvereins im Jahre 1952
1. Wahlergebnisse der Bundes- und Landtagswahlen
Bei den ersten Bundestagswahlen am 14.8.1949 kam die CDU in Westernkotten auf 42,8 %, die SPD auf 21,3%, die FDP auf 3,6 % und die Sonstigen (Zentrum, Unabhängige, KPD usw.) auf 31,6 %. Das Ergebnis dieser 1. Bundestagswahlen kommentiert Pfarrer Becker wie folgt: „Die Kirchengemeinde Westernkotten zählt mit 250 kath. Flüchtlingen 1700 Seelen. Sind aber alles 100% Christen? Die Antwort gibt die Wahl am 14.8.: Abgegebene Stimmen: 1032. Davon CDU: 433, SPD: 216; Z.: 111, FDP: 37, U.: 179; KPD: 41. Die Gemeinde zählt mit 370 nicht katholischen u. 250 römisch-katholischen Flüchtlingen.“ Hier wird deutlich, dass Pfarrer Becker davon ausgeht, dass viele der Flüchtlinge und Vertriebenen sowie evangelische Christen im Ort die SPD gewählt haben.
Bei den 1. Landtagswahlen am 18.6.1950 konnte die SPD sogar ein noch besseres Ergebnis holen, immerhin 29,4% der Stimmen (CDU: 45,8, FDP: 9,8 und Sonstige 14,8%)
2. Kommunalpolitisches Leben: 2 Bürgermeister aus den Reihen der SPD
In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg standen der Wiederaufbau, die Familienzusammenführung, die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen, Probleme der Geldentwertung und die Wohnungsnot ganz oben auf der Tagesordnung des Gemeinderates. 1946 traten einzelne Westernkötter in den SPD-Kreisverband ein. Lorenz Leonhardt[27] führt dazu aus: „Mitgliedsbücher oder Unterlagen aus der Zeit vorher wurden verständlicherweise von den Mitgliedern vernichtet, um der Gestapo oder sonstigen Schnüfflern zuvor zu kommen. Die ersten vorhandenen Mitgliedsbücher und Unterlagen datieren aus dem Jahre 1946. Da gab es in Westernkotten 6 Männer, die der SPD angehörten. Die Mitglieder wurden betreut vom Kreisverband Lippstadt. Nun darf man sich unter dem Kreisverband dieser Zeit keinen Verband mit großzügigen Räumlichkeiten vorstellen. Das Kreisbüro hatte die Ausmaße eines Taubenschlages, war nur nach 17 Uhr geöffnet, da die Schreibkraft ehrenamtlich tätig war…Die Kommunalpolitik dieser Jahre spielte sich außer in der Ratssitzung überwiegend in den Schustereien ab. Es gab in Westernkotten drei Schuster. Bei einem wurde rote Politik gemacht, bei einem schwarze und beim dritten Sport. Am besten war, man war bei allen dreien Kunde! Wer nun aber denkt, beim roten Schuster seien nur SPD-Anhänger, beim schwarzen nur CDU-Anhänger anzutreffen, den muß ich enttäuschen. Die Politiker der ersten Jahre waren einfach toleranter, wurden nie persönlich, sahen in erster Linie die Gemeinde und erst dann die Partei. Heute ist das genau umgekehrt.
Am 16. Mai 1945 war die erste Sitzung der von der Militärregierung einberufenen Gemeindevertreter. Die SPD war vertreten durch Franz Dicke und Alois Merschmann. Nach dem Rücktritt von Friedrich Maßolle, CDU, wurde am 14.5.1946 mit Franz Dicke zum ersten Mal ein SPD-Mann zum Bürgermeister gewählt. Schon vor dem 2. Weltkrieg vertrat Franz Dicke die Interessen der Arbeitnehmerschaft im Gemeinderat. Es zeigt von Toleranz und eisernem Willen der Zusammenarbeit, wenn trotz CDU-Mehrheit der bessere Mann, in diesem Fall Franz Dicke, zum Bürgermeister gewählt wird. Heute ist auch dieses undenkbar. Dieser hochintelligente und redegewandte Mann litt in der Folgezeit an einer heimtückischen Krankheit. Er mußte sein Amt Ende 1948 niederlegen und er starb ein Jahr nach der Ortsvereinsgründung, für uns alle viel zu früh. Bei der Kommunalwahl am 17.10.1948 wurden von der SPD Alois Merschmann, Ludwig Leonhardt und Heinrich Bertels in den Rat gewählt. Bei der gleichzeitig stattfindenden Amtsvertreterwahl werden Wilhelm Becker und Heinrich Bertels gewählt. Um selbst planen und organisieren zu können, regen die Mitglieder an, einen eigenen Ortsverein zu gründen. Ausschlaggebend zu dieser Gründung war die Wahl von Alois Merschmann zum Bürgermeister am 12.2.1952 und die bevorstehende Kommunalwahl.“
V. Die Gründung des Ortsvereins und die letzten Jahren der politischen Selbständigkeit Bad Westernkottens (1952-1975)
1. Die Gründung des SPD-Ortsvereins[28]
Der SPD-Ortsverein Bad Westernkotten wurde im Juni 1952 bei der Kandidatenaufstellung für die Gemeinderatswahl am 9.11.1952 gegründet. Zur Zeit der Gründung gab es in Westernkotten 11 eingetragene SPD-Mitglieder. Über das genaue Gründungsdatum ist leider kein Protokoll oder Ähnliches vorhanden. In der Gründungsversammlung im Gasthof Kemper waren anwesend: Wilhelm Becker, Heinrich Bertels, Franz Dicke, August Hötte, Franz Hense, Karl Joachimsmeier, Ludwig Leonhardt sen., Heinrich Militzer, Lorenz Militzer, Aloys Merschmann und Fritz Merschmann. Ferner waren anwesend die Kandidaten für die Kommunalwahl Josef Schmidt und Paul Nitsche. Ludwig Leonhardt sen. wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er hatte dieses Amt bis 1962 inne gehabt, ihm folgte Willi Becker. Über die folgenden Jahre berichtet Lorenz Leonhardt:[29]
„Die Gemeindewahl Ende 1952 erbrachte folgendes Ergebnis: SPD 3 Vertreter, CDU 4 Vertreter, BHE[30] 3 Vertreter. Für die SPD Alois Merschmann, Ludwig Leonhardt und Franz Hense. Bürgermeister bleibt Alois Merschmann.[31] Wenn ich sage ‚bleibt‘, dann muß Alois Merschmann ja schon vor der Wahl Bürgermeister gewesen sein. Und das war er, weil sein Vorgänger, Heinrich Duwentester, kurz vorher verstorben war.
Alois Merschmann sorgte für billiges Bauland, um auch dem finanziell schwachen Bürger die Möglichkeit zu geben, ein Eigenheim zu bauen, indem er das gemeindeeigene Fredegras der Bebauung zuführte. Nur so war es möglich. Der Quadratmeterpreis war auf 1 DM festgeschrieben, war aber nur von Ortsansässigen zu erwerben. Heute, so finde ich, ist das Fredegras eine der schönsten Siedlungen im Ort.
Die Gemeinderatswahl 1956 gab keine nennenswerte Veränderung, außer dass mit Josef Brock ein neues Gesicht in den Rat einzog. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg langsam aber stetig.
Gemeinderatswahl 19.3.1961: Der BHE verlor stark, er erhält nur noch einen Vertreter. Die SPD konnte kein Kapital aus diesem herben Verlust des BHE ziehen. Die Stimmen gingen an die CDU. So ist das Leben. Für die SPD im Rat: Josef Brock, Alois Merschmann, Lorenz Leonhardt jun., Heinrich Schmitz. Wilhelm Becker, aufgrund der schlechten Platzierung auf der Reserveliste 1961 nicht in den Rat gewählt, wird 1962 zum Ortsvereinsvorsitzenden gewählt. Er löst Ludwig Leonhardt ab, der seit der Gründung erster Vorsitzender war. Man höre und staune, der Ortsverein hat zwei Frauen in seinen Reihen.
27. September 1964: Der Ortsverein stellt erstmals die stärkste Fraktion. Sie erhält 5 Vertreter, die CDU 3 und die neu gebildete Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) auch 3 Vertreter. Für die SPD ziehen in den Rat: Josef Brock, Alois Merschmann, Josef Regenbrecht, Heinrich Schmitz und Paul Malinka. Josef Brock wird zum Bürgermeister gewählt. Jetzt liegt es an ihm, dem aufstrebenden Bad den richtigen Anstrich zu geben. Dieses geschied in vielerlei Hinsicht. Durch seine Unbeirrbarkeit und Tatkraft bringt er viele Dinge und Vorhaben in Fluss und verändert somit das Gesicht von Bad Westernkotten.
Dass in diesen Jahren die richtige Politik und die richtigen Dinge getan wurden, zeigten die Bürger von Bad Westernkotten am 9.11.1969. Sie wählten 8 Vertreter der SPD in den 13köpfigen Gemeinderat! Das war die absolute Mehrheit.
Wer aber in der SPD geglaubt hatte, nun seien die Probleme mit einer Hand zu lösen, der lag daneben. Denn die Fraktion war die jüngste, die es je gegeben hatte. Da waren die ‚Lehrlinge‘ Franz-Josef Dietz, Günther Schnee, Franz-Josef Spiekermann und Lorenz Leonhardt. Die ‚Gesellen‘ Franz-Josef Koböken, Josef Regenbrecht und Heinrich Schmitz. Und der ‚Meister‘ Josef Brock. Die Stifte probten den Aufstand. Das waren die heißesten Fraktionssitzungen, die ich je erlebt habe. Wir wollten alle das Gleiche. Aber wir Stifte setzten andere Prioritäten. Mittendrin der ruhende Pol Josef Regenbrecht. Im Nachhinein betrachtet haben durch diese Diskussionen sowohl die Gemeinde und die SPD Aufschwung genommen.
März 1970: Willy Brand, Parteivorsitzender der SPD und Bundeskanzler, besucht Bad Westernkotten. Der Ortsverein erhält seine Bewährungsprobe. Alle Mitglieder sind im Einsatz, um den Riesenandrang zu bewältigen. Die Volkshalle wird wegen Überfüllung geschlossen und hunderte hören draußen durch schnell installierte Lautsprecher die Rede Willy Brands. Durch die offensive Politik von Willy Brand erhält der Ortsverein neuen Zulauf. Die Mitgliederzahl liegt bei knapp 50.
Im Mai 1970 findet ein Wechsel im Vorstand statt. Willi Becker, seit 1962 Vorsitzender, wird von Lorenz Leonhardt abgelöst. Der Rat diskutiert über die kommunale Neuordnung. Alle Verbindungen zeigen nach Lippstadt. Aber letztlich werden wir nach Erwitte delegiert. Bürgermeister Brock unternimmt alle Anstrengungen, die staatliche Anerkennung als Heilbad zu erreichen.
1974 übernimmt Harry Jendrischewski den Vorsitz im Ortsverein. In der Folgezeit wird der Gemeinderat aufgelöst. Franz Rasche, Bürgermeister der Stadt Erwitte, übernimmt kommissarisch die Geschäfte der Gemeinde.“ Noch 1974 wird der SPD-Stadtverband Erwitte gegründet.
VI. Bad Westernkotten als Stadtteil von Erwitte (1975-2002)
Hier sollen in tabellarischer Form nur einige wenige für den SPD-Ortsverein Bad Westernkotten besonders wichtige Ereignisse aufgelistet werden. Eine detaillierte Betrachtung muss in anderen Zusammenhängen erfolgen.
1975
Die staatliche Anerkennung Bad Westernkottens als Heilbad wird durch SPD-Sozialminister Werner Figgen ausgesprochen. Dafür hatte sich jahrelang SPD-Bürgermeister Josef Brock eingesetzt.
1976
Lorenz Leonhardt wird erneut (nach 1970 -74) zum Ortsvereinsvorsitzenden gewählt. Im Juli besucht Willy Brand zum zweiten Mal Bad Westernkotten.
1977
Der Ortsverein feiert zum ersten Mal ein Winterfest, das später in ein Sommerfest umgewandelt wird.
1978
22.6.78: Gemeinsamer Beschluss im Planungsausschuss, die Weringhauser Straße zu sperren und als Kurpromenade auszubauen
1979
Kritik an der CDU, nur „Bauern und Beamte“ für die Kommunalwahl aufgestellt zu haben
1980
Franz-Josef Spiekermann an die Spitze des Stadtverbands gewählt; 11.5.1980: Wiederholungswahl in zwei Kommunalwahlbezirken nach Wahlfälschungen von CDU-Vertretern
1981
31.10.: Einweihung der Hellweg-Sole-Thermen durch SPD-Sozialminister Friedhelm Farthmann
1982
6.6.: Erstmals Sommerfest im Muckenbruch
1983
Alt-Bürgermeister Josef Brock erhält das Bundesverdienstkreuz; 12.6.: Wieder Sommerfest im Muckenbruch
1984
30.9.: Bei der Kommunalwahl holt die SPD 44,6 %
1985
Juni: Bildungsfahrt in die Bundeshauptstadt Bonn mit MdB Engelbert Sander
Gründung einer Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF)
1986
Auf Einladung des Europaabgeordneten Hans Peters Fahrt nach Straßburg; 7.9.: Erstmals Sommerfest nicht mehr im Muckenbruch, sondern auf der Bleiche
1987
Lorenz Leonhardt und Heinrich Schmitz für 25jährige Mitgliedschaft geehrt; 23.4.: Besichtigungsfahrt zum WDR; 12.7.: Familienfest in der Pöppelsche
1988
11.1.: Bürgerversammlung: Wie groß soll Bad Westernkotten noch werden? 12.-19.6.: Bildungs- und Erholungsreise nach Wien, Budapest, Passau und zum Plattensee; 26.6.: Sommerfest auf der Bleiche
1989
Vor Ostern wird das „Programm 2002″ an alle Haushalte verteilt; Franz-Josef Spiekermann aus dem Ortsverein wird Bürgermeister von Erwitte.
1990
Erste Initiativen des Ortsvereins für flächendeckendes „Tempo 30″ im Kurort sowie eine städtische Vermarktung von Bauland; Studienfahrt nach Lübeck und Schwerin
1991
29./30.6.: Fahrt in die Partnerstadt Aken/Elbe; Rücktritt von BM Spiekermann; der SPD-Kandidat Franz Budde erhält nicht die Mehrheit der Stimmen
1992
24.2.: Neuer Vorsitzender wird Heinrich Schütte; er tritt die Nachfolge von Lorenz Leonhardt an, der mit kurzer Unterbrechung seit 1970 im Amt war; 20.9.. Feier des 40jährigen Bestehens des Ortsvereins. Die Festrede hält Professor Friedhelm Farthmann, der Vors. der SPD-Landtagsfraktion; entscheidender Einsatz für den Wiederaufbau des alten Kornspeichers in Bad Westernkotten und eine Radwegebeschilderung
1993
13./14.2.: Erstmals Klausurtagung des Vorstandes, dieses Jahr in Gevelinghausen; 9.3.: Erstmals wird zur JHV ein schriftlicher Geschäftsbericht des Vorstandes vorgelegt; 13.6.: Teilnahme am „Tag der Ortsvereine“ mit Teilnahme an der Kandidatenfindung eines Bundesparteivorsitzenden; 10.7.: Familientag in Hamm; 5.-8.8.: Jahresausflug nach Potsdam, Cottbus und in den Spreewald; 24.9.: Bundesverdienstkreuz an Josef Regenbrecht
1994
30.4./1.5.: Besuch der Partnerstadt Aken mit Jubiläum des Ruderclubs; 28.8.: Sommerfest auf der Bleiche; 7.10.: Besuch von Franz Müntefering mit Besichtigung des Orthopädischen Zentrums
1995
13.1.: Mitgliederversammlung erstmals mit Grünkohlessen; 3.-5.6.: Jahresausflug nach Kiel ; 3.11.: Besuch der „Dortmunder Revue“ mit Günna
1996
25.6.: Sommerfest auf der Bleiche bei nasskalten Temperaturen; Engagement für das Programm „Handlungsrahmen Kurorte“
1997
15./16.2.: Klausurwochenende des Vorstands, diesmal auf Haus Düsse, 1998 und 1999 in Eringerfeld und ab 2000 jeweils Anfang des Jahres bei Knippschild in Kallenhardt; 11. 13.7.: Jahresausflug zur Wartburg, nach Aken und in den Harz; August: Wolfgang Marcus aus dem OV wird Fraktionsvorsitzender; 29.12.: Grünkohlessen mit dem Stadtverband bei Schröer-Fidora
1998
27.9.: Bundestagswahl: Die SPD erzielt mit 47,2 % der Zweitstimmen das beste Nachkriegsergebnis, die CDU mit 35,05 % ihr schlechtestes in Bad Westernkotten. Die FDP kommt auf 8,34 %, die Grünen auf 4,63 %, die Sonstigen erreichen 4,78 %. Den Wahlbezirk Kreis Soest gewinnt der SPD-Kandidat Eike Hovermann direkt, Jürgen Augustinowitz (CDU) kommt nicht in den Bundestag. 1.10.: Helga Leonhardt löst Elisabeth Sadowski als SPD-Ratsfrau ab. 27.10.: Die SPD begrüßt den Ausbau der Kurpromenade in zwei Schritten und rügt die Nichtaufnahme von SPD-Mitgliedern in den Förderverein.
1999
13.6.: Nach einem eher müden Europawahlkampf kommt die SPD bundesweit nur auf 33,9 %. Die Ergebnisse für Bad Westernkotten: CDU: 565 Stimmen, SPD: 532; FDP: 38; Grüne: 37; Sonstige: 39.
12.9.: Bei der Kommunalwahl kommt die CDU insgesamt in Bad Westernkotten auf 44,8 %, die SPD auf 43,1, die FDP auf 12,1%. Zum Bürgermeister in Erwitte wird wieder Wolfgang Fahle gewählt. Er erreicht 67,3 % der Stimmen. Sein Mitbewerber Wolfgang Marcus kommt auf 32,7 %. Im neuen Rat in Erwitte sitzen 17 Mitglieder der CDU, 11 der SPD und 6 der FDP.
22./23.9:.Wolfgang Marcus wird als Fraktionsvorsitzende der SPD wiedergewählt. 1. Ausgabe von „Bad Westernkotten aktuell“.
2000
14.5.: Landtagswahl. Im Wahlbezirk 141 wird die SPD-Kandidatin Marlies Stotz mit nur 43 Stimmen Vorsprung gewählt. Im gesamten Gebiet der Stadt Erwitte kommt die CDU auf 35,4%, die SPD auf 32,6, die FDP mit dem Lokalkandidaten Christof Rasche auf 24,5 und die Grünen auf 3,9 Prozent. In Bad Westernkotten erhält die SPD 42,3 Prozent, die CDU 34,3, die FDP 15,1 und die Grünen 4,4 Prozent.
2001
31.8.: Einweihung der verlängerten Kurpromenade und des geöffneten Osterbachs. Hans-Jürgen Sellmann löst im September Daniel Poschadel aus Ratsmitglied ab.
2002
8.9.: Feier des 50-jährigen Bestehens des Ortsvereins.
Anhang 1: Mitglieder des Gemeinderates Westernkotten und (ab 1975) Bad Westernkötter Mitglieder des Stadtrates Erwitte
23.4.1945 – März 1946 (von der Militärregierung eingesetzt)
18.3.1946 bis September 1946 (von der Militärregierung eingesetzt)
15.9.1946- 1948 (Erster Gewählter Gemeinderat)
Franz Dicke, SPD
Alois Merschmann, SPD
Josef Jakobi, CDU
Friedrich Jocheim, CDU
Wilhelm Kreling, CDU
Friedrich Lanhenke, CDU
Friedrich Maßolle, CDU
Adam Niggenaber, CDU
Franz Rieke, CDU
Josef Schröer, CDU
Karl Koch, KPD – überprüfen –
17.10.1948-1952
Anton Schäfermeier, CDU
Heinrich Deimel, CDU
Franz Rieke, CDU
Franz Adämmer, CDU
Alois Merschmann, SPD
Nitsche (nicht die ganze Zeit)
Ludwig Leonhardt, SPD
Heinrich Bertels, SPD
Heinrich Duwentester, Zentrum – überprüfen –
9.11.1952-1956
Lagerarbeiter Ludwig Leonhardt, SPD
Drahtzieher Franz Hense, SPD
Alois Merschmann, SPD
Rentner Heinrich Schröer, CDU
Schreinermeister Anton Schäfermeier, CDU
Bauer Josef Westerfeld, CDU
Stellwerksmeister Bernhard Knoche, CDU
Fleischermeister Kurt Flöter, BHE
Praktikant Hans-Joachim Wenzel, BHE (bis 10/53)
Kraftfahrer Josef Franke, BHE
Urbatsch ( für Wenzel nachgerückt; ab 9.11.53) – geprüft anhd. d Protokolle-
28.10.1956- 1961
Erich Riekenbrauck, CDU
Anton Schäfermeier, CDU
Anton Lüning, CDU
Bernhard Knoche, CDU
Josef Westerfeld, CDU
Leo Jesse, CDU
Alois Merschmann, SPD
Josef Brock, SPD
Franz Hense, SPD
Kurt Flöter, BHE
Karl Brachmann, BHE – geprüft –
19.3.1961-1964
27.9.1964 – 1969
Josef Brock, SPD
Josef Regenbrecht, SPD
- A. Merschmann, SPD
H. Schmitz, SPD
Paul Malinka, SPD
Anton Schäfermeier, CDU
Bernhard Speckenmeier, CDU
Leo Jesse, CDU
Willi Jütte, CDU
Josef Besting, UWG
Bruno Blume, UWG
Willi Gerling, UWG
Bürgermeister: Josef Brock, SPD
9.11.1969 – 1975
Josef Brock, SPD
Franz-Josef Dietz, SPD
Franz-Josef Spiekermann, SPD
Lorenz Leonhardt, SPD
Josef Regenbrecht, SPD
Heinrich Schmitz, SPD
Günter Schnee, SPD
Franz-Josef Koböken, SPD
Paul Röwekamp, CDU
Josef Kerkhoff, CDU
Heinrich Eickmann, CDU
Leo Jesse, CDU
Josef Besting, UWG
Bürgermeister: Josef Brock, SPD
4.5.1975 – 1979
30.9.1979/11.5.1980 -1984
30.9.1984 –
1989 – 1994
Alfred Beste, CDU
Franz Mintert, CDU
Josef Gudermann, CDU (bis )
Franz-Josef Schütte, CDU (ab )
Gertrud Niggenaber, CDU
Wolfgang Marcus, SPD
Franz-Josef Spiekermann, SPD (bis )
Elisabeth Sadowski, SPD (ab
1994 – 1999
Alfred Beste, CDU
Franz Mintert, CDU
Gertrud Niggenaber, CDU
Franz-Josef Schütte, CDU
Wolfgang Marcus, SPD
Heinrich Schütte, SPD
Klaus Metzner, SPD
Elisabeth Sadowski, SPD (bis: 30.9.98)
Helga Leonhardt, SPD (ab 1.10.98 )
Ludwig Deimel, FDP – geprüft –
1999 – 2004
Alfred Beste, CDU
Martina Aust-Nonnemann, CDU
Barbara Lüning, CDU
Stephan Kober, CDU
Wolfgang Marcus, SPD
Klaus Metzner, SPD
Daniel Poschadel, SPD (bis August 2001)
Hans-Jürgen Sellmann, SPD (ab September 2001)
Ludwig Deimel, FDP – geprüft-
Anhang 2: Wahlergebnisse seit 1945 in Bad Westernkotten in Prozent [nur im Originalartikel in den Heimatblättern Lippstadt 2002 zu finden.]
- a) Bundestagswahlen
- b) Kommunalwahlen
- c) Landtagswahlen
- d) Europawahlen
Wichtige Quellen und Literatur:
- 1. Kreisarchiv Soest: Bestand Landratsamt Lippstadt A 1420
- 2. Stadtarchiv Lippstadt: Diverse Ausgaben des „Patriot“
- 3. Herzig, Arno, Die Entwicklung der Sozialdemokratie in Westfalen bis 1894; in: Westfälische Zeitschrift 121, 1971, S. 97-172
- 4. Maron, Wolfgang, Wirtschaft, Geschichte und Politik in Lippstadt 1815-1914, Lippstadt 1988
- 5. Paul-Menn, Susanne, Aus der Geschichte der Stadt Lippstadt in der Weimarer Zeit, in: Ehbrecht, Wilfried, Lippstadt. Beiträge zur Stadtgeschichte, Lippstadt 1985, S. 745 – 778,
- 6. Faulenbach, Bernd/ Högl, Günther (Hg.), Eine Partei in ihrer Region. Zur Geschichte der SPD im Westlichen Westfalen, Essen 1988
- 7. Sträter, Winfried, Geschichte der Sozialdemokratie in Werl, Werl 1984
- 8. Dülberg, Peter, Geschichte der Sozialdemokratie in Ense, Ense o.J.(wohl 1992)
- 9. SPD-Vorstand (Hg.), 1848-1976. Für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Sozialdemokraten in Deutschland. Bilddokumentation Sozialdemokratie, Bonn 1976
- 10. Marcus, Wolfgang u.a.(Hg.), Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf am Hellweg, Lippstadt 1987
[1] Herzig 1971, S. 129
[2] ebd. S. 139
[3] vgl. SPD Soest (Hg.), Leistungsbilanz und Programm für die Kommunalwahl 1994, S. 2
[4] Maron 1988, S.155
[5] zusammengestellt nach Maron 1988, S.208 und 210 sowie Akten des Kreisarchivs Soest; Landratsamt LP, A 1420
[6] a.a.O. S.155
[7] Maron S.156
[8] Görtemaker 1986, S. 223
[9] vgl. dazu auch Sträter S. 26/27
[10] vgl. Marcus u.a., 1987, S. 182
[11] Im Rahmen dieser Arbeit konnte nicht geprüft werden, ob im Stadtarchiv Erwitte oder beim Kreis solche für das Amt Erwitte – ähnlich wie für Lippstadt – vorhanden sind
[12] vgl. das Protokoll bei Maron im Anhang, S. 227/228
[13] Maron S.151
[14] vgl. die Kirchenchronik und „Vertell mui watt“ Nr. 14, 1996
[15] zitiert nach Schmitt, Wolfgang und Schrader, Willi, Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) in der Festschrift zum 100jähirgen Bestehen der Pfarrgemeinde Sankt Johannes Evangelist Bad Westernkotten, Bad Westernkotten 2002
[16] zitiert nach Peters, Maria, Das Elisabethheim – Eine Stätte caritativen Dienstes, in: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Pfarrgemeinde Sankt Johannes Evangelist Bad Westernkotten, Bad Westernkotten 2002
[17] Marcus 1994, Aus Kuotten…, Nr.66 und 67
[18] zitiert nach: Aus Kuotten düt un dat 1991, Ausgabe 37
[19] vgl. u.a. Patriot vom 19.11.1918; hier wird die Beschlagnahmung eines Lkws mit Lebensmitteln in Bökenförde berichtet
[20] Patriot vom 22.11.1918
[21] zitiert nach: Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf…, S. 205
[22] vgl. Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf am Hellweg, Lippstadt 1987, S. 205
[23] vgl. Paul-Menn, Susanne, Aus der Geschichte der Stadt Lippstadt in der Weimarer Zeit, in: Ehbrecht, Wilfried, Lippstadt. Beiträge zur Stadtgeschichte, Lippstadt 1985, S. 752; Sträter S. 49-55 und S. 26/27
[24] Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf…, S. 210
[25] ebd. S. 217
[26] S.222-230
[27] in seiner Rede zum 40jährigen Bestehen des SPD-Ortsvereins Bad Westernkotten 1992
[28] wichtigste Quelle für diesen Teil war das Redemanuskript des langjährigen ersten Vorsitzenden Lorenz Leonhardt seiner Ansprache zum 40jährigen Bestehen des SPD-Ortsvereins Bad Westernkotten im Jahre 1992
[29] ebd.
[30] Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten
[31] Merschmann bekommt laut Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 18.1.1952 in geheimer Wahl alle 10 Stimmen