[aus: Heimatblätter 2001, S. 25ff]
1950-2000: 50 Jahre Solbad Westernkotten GmbH
von Wolfgang Marcus, Bad Westernkotten
Während das Solbad Westernkotten von 1842 bis in die ersten Kriegsjahre des 2. Weltkrieges ein Badebetrieb in Familienbesitz war [vgl. Sprengkamp 1992], gelang es mit der Gründung der Solbad Westernkotten GmbH und der Aufnahme des Badebetriebes am 1. Mai 1950, den Badebetrieb in die öffentliche Hand zu legen [vgl. den Beitrag von Odo Frigger-Schäfer in den Heimatblättern 2000, S. 43-48] und somit die politische und wirtschaftliche Kraft zu entwickeln, das Unternehmen am Markt zu plazieren. Der folgende Beitrag möchte in einem knappen Überblick die 50 Jahre Revue passieren lassen. Er soll ein kleines Dankeschön an all die Männer und Frauen sein, die sich um unser Heilbad verdient gemacht haben.
1. Die Kurdirektoren
Ewald Klinkhammer (1950 bis 31.1.1965)
In einer Besprechung über das Solbad Westernkotten zwischen dem Provinzialverband und dem Kreis Lippstadt am 25.11.1949 regte Landesverwaltungsrat Paasch an, den Kurdirektor von Bad Waldliesborn, Ewald Klinkhammer (*1.2.1900, +19.2.1982), bezüglich der technischen und organisatorischen Fragen bei der Gründung des Solbades heranzuziehen und ihm gegebenenfalls auch die Geschäftsführung in Westernkotten zu übertragen. In Waldliesborn war der Kurbetrieb nach dem 2. Weltkrieg mit 270 Betten am 21.6.1948 wieder aufgenommen worden. 1950 wurden hier bereits wieder 4730 Kurgäste registriert [Hans-Gerd Hesper im Patriot vom 29.1.2000].
In einer Vereinbarung zwischen dem Provinzialverband, dem Amt Erwitte, der Gemeinde Westernkotten und der Bad Waldliesborn GmbH – die auch Anteile an der Solbad Westernkotten GmbH erwarb – wurde die Einstellung von Ewald Klinkhammer zum vorläufigen Geschäftsführer beschlossen. Diese Vorläufigkeit endete nach der Unterzeichnung des Gesellschaftervertrages Ende 1950, in der Klinkhammer zum Kurdirektor (Geschäftsführer) von Westernkotten bestellt wurde.
Mit Ewald Klinkhammer stand ein Mann zur Verfügung, der seine großen Erfahrungen schon in der Gründungsphase der Solbad Westernkotten einbringen konnte. Die in Personalunion ausgeübte Leitung der Bäder Waldliesborn und Westernkotten hat sich in dieser Zeit als vorteilhaft erwiesen (Erfahrungsaustausch, Rationalisierungen, Synergie-Effekte). Ewald Klinkhammer war bis zum Erreichen seiner Altersgrenze am 31.1.1965 (anschließend noch 2 Monate auf Honorarbasis) für Bad Westernkotten tätig. In der Regel war er an zwei Tagen in der Woche vor Ort, ansonsten führte er die Amtsgeschäfte von Bad Waldliesborn aus.
Helmut Werner Gröger (1965-31.5.1976)
Da die Bäder Bad Westernkotten und Bad Waldliesborn mit der Führung durch einen gemeinsamen Geschäftsführer gute Erfahrungen gemacht hatten, wählte die Gesellschafterversammlung 1965 Werner Gröger (*12.5.1917,+18.101982), der zuvor neuer Kurdirektor von Bad Waldliesborn geworden war, auch zum Kurdirektor von Bad Westernkotten.
In einem Beitrag von Helmut Werner Gröger für den Kreisheimatkalender 1976 kommt sein Amtsverständnis anschaulich zum Ausdruck: „Bis auf den heutigen Tag konnte durch vielseitige Initiativen der aus dem alten Salzwerk mit Solbad und Kindererholungsstätte hervorgegangene Bade- und Kurbetrieb des nunmehr weit bekannten Sol- und Moorbades Westernkotten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden. Bad Westernkotten besitzt in seinen äußerst ergiebigen Solequellen und in dem gemeindlich unentgeltlich überlassenen „Muckenbrucher Moorvorkommen“ in hohem Maße ortsgebundene, natürliche, wissenschaftlich anerkannte und durch Erfahrung bewährte Heilmittel des Bodens…Es werden alle für stationäre und ambulante Badekuren erforderlichen Kurmittel, einschließlich der ergänzenden kurörtlichen Behandlung, badeärztlich verordnet und die eigentlichen, oft differenzierten Anwendungen durch gezieltes Fachpersonal sorgfältig überwacht.“[Kreisheimatkalender 1976, S. 68/69]
Nach einer Mitteilung der beiden Bäder endete die Geschäftsführertätigkeit von Helmut Werner Gröger aus gesundheitlichen Gründen am 31.Mai 1976.
Rudolf Hilger (1.6.1976-30.9.1976 – kommissarisch-)
Nach dem Ausscheiden von Werner Gröger als Kurdirektor kam es zu einer Trennung in der Leitung der beiden Bäder. Zunächst übernahm Rudolf Hilger, der Kurdirektor von Bad Sassendorf, auf Bitten des Landschaftsverbandes die kommissarische Leitung der Solbad Westernkotten GmbH. Unterstützt wurde er dabei vor allem vom Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung, Stadtdirektor Josef Grumpe. Dieser brachte aus seiner Tätigkeit als Stadt- und Kurdirektor von Fredeburg auch große Erfahrungen aus dem Kurwesen mit.
Josef Grumpe (1.10.1976- 30.11.1987)
Als Rudolf Hilger mit Schreiben vom 16. Juli die kommissarische Leitung der Solbad Westernkotten GmbH niederlegte, führten verschiedene Überlegungen dazu, Stadtdirektor Grumpe auch zum Kurdirektor von Bad Westernkotten zu wählen. So wurde auf eine Ausschreibung verzichtet und Grumpe am 27.9.1976 gewählt. Die wichtigsten Gründe waren die Orts- und Fachkenntnis von Josef Grumpe, gemeinsame Interessen von Stadt Erwitte und Solbad sowie die schwierige Lage im Bäderbereich, die eine vorsichtige Ausgabenpolitik erforderte. Die Stadt Erwitte gab in der Ratssitzung am 11.10.1976 ebenfalls ihr Einverständnis, allerdings mit dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs, und so hatte Bad Westernkotten 1976 erstmals in seiner Geschichte einen eigenen Kurdirektor.
In die Amtszeit von Kurdirektor Grumpe fallen wichtige und grundlegende Entscheidungen und Entwicklungen im Heilbad, so die Eröffnung der Hellweg-Sole-Thermen 1981 und die Anlegung der Kurpromenade 1981-1983.
Josef Grumpe blieb bis zum 30.11.1987 im Amt des Kurdirektors. Kurz zuvor hatte der Rat der Stadt Erwitte beschlossen, die Ämter des Stadt- und Kurdirektors wieder zu trennen. Die neu zu besetzende Stelle wurde bundesweit ausgeschrieben.
Peter Scheler (1.5.1988 – 30.9.1991)
In der Zwischenzeit leiteten Dr. Siebecke als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, Hans Tünsmeier als stellv. Kurdirektor und Heinz Romweber als Prokurist die Solbad-Geschäfte [Patriot, 1.12.1987]. Am 1.3.1988 wählte die Gesellschafterversammlung Peter Scheler zum neuen Kurdirektor von Bad Westernkotten. Er war damals 41 Jahre, verheiratet und hatte zwei Kinder. Bis 1982 war er in der Finanzverwaltung tätig gewesen, seitdem stellvertretender Kurdirektor von Bad Brückenau. Am 2. Mai nahm er seinen Dienst auf und wurde am 4. Mai vor geladenen Gästen durch Dr. Siebecke offiziell in sein Amt eingeführt.[Patriot 5.u.6.5.1988]
Heinz Romweber ( 1.10.1991- 31.12.1998)
Am 20.8.1991 gab Kurdirektor Scheler der Öffentlichkeit bekannt, dass er zum 30.9. Bad Westernkotten verläßt und eine Stelle in Sachsen in den Staatsbädern Bad Elster und Bad Brambach antreten werde. Zum neuen Geschäftsführer wurde von der Gesellschafterversammlung der langjährige Prokurist Heinz Romweber ernannt.[Patriot, 24.9.1991]
Die ersten Jahre der Amtszeit Heinz Romwebers waren vor allem durch eine finanzielle Konsolidierung geprägt. Seit 1996 hatte er sich zunehmend mit den zumeist negativen Folgen der Gesundheitsreform der damaligen Bundesregierung zu beschäftigen, was ihn auch gesundheitlich sehr forderte, so dass er zum 31.12.1998 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand trat.
Am 12.1.1999 erfolgte die Verabschiedung von Kurdirektor Heinz Romweber im Rahmen einer Aufsichtsratssitzung. Der Vorsitzende Heinz Steffen lobte die vorbildliche Arbeit Romwebers und stellten sein vielfältiges Engagement heraus. [Patriot 13.1.u.16.1.1999]
Wilhelm Loth (seit 1.1.1999)
Im März 1998 beschrieb der Aufsichtsrat der Solbad die Lage des Kurortes als „hochbrisant“. Umgehend sollte bei der Solbad ein Assistent des Kurdirektors eingestellt werden, der entsprechende Marketingprojekte forcierte. Von den Kliniken, dem KVV und der Stadt wurde eine Kostenbeteiligung von jeweils 15 bis 20000 DM erwartet [Patriot 4.3.1998]. Am 15.8. nahm Wilhelm Loth, ein 32jähriger Diplom-Volkswirt, als Fachmann für Marketing bei der Solbad seinen Dienst auf. [Patriot 3.10.] Schon bald stellte sich heraus, dass Kurdirektor Heinz Romweber aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Jahres aus dem Dienst ausscheiden würde. Aufgrund seiner besonderen Eignung wählte deshalb der Aufsichtsrat Wilhelm Loth zum neuen Kurdirektor. Dieses Amt trat er zum 1. Januar 1999 an [Patriot 2.1.99].
- 2. Die badeärztliche Versorgung
September 1949: Dr. med. Albert Bisping eröffnet als 1. ansässiger praktischer Arzt in Westernkotten im Elisabethheim in der Aspenstraße eine Praxis
1950: Dr. Bisping bekommt die Anerkennung als Badearzt und übernimmt die Betreuung des Mütterkurheimes. Seine Praxis wird in einen Seitenflügel des Kurhauses verlegt. Ab 1957 praktiziert er in seinem neu errichteten Privathaus an der Weringhauser Straße 34.
1962-1967: Dr. H. J. Markgraf, der Badearzt von Bad Waldliesborn, übernimmt die Vertretung für Dr. Bisping.
16.5.1967: Als zweiter Badearzt läßt sich Dr. Friedrich Luce in Bad Westernkotten nieder; er praktiziert in den Räumen über der Kurverwaltung in der ehemaligen Gaststätte Besting an der Weringhauser Straße
1967: Tod von Dr. Bisping; Frau Dr. Elisabeth Kampik führt seine Praxis eine Zeit lang weiter; noch im selben Jahr übernimmt Dr. med. Wilhelm Antrop die Praxis. Dieser praktiziert später an der Aspenstraße.
September 1970: Dr. Luce scheidet auf eigenen Wunsch als Badearzt aus. Sein Nachfolger wird der Internist Dr. med. Karl Friedrich.
Ab 1974: In den Großkurheimen, den späteren Sanatorien und Kurkliniken, werden eigene Bade- und Fachärzte eingestellt, so im „Mühlenweg“ Frau Dr. Kampik (bis Ende April 86), Herr Dr. Gerstberger und Frau Prof. Dr. med. Edelgard Heilmann (seit 1.1.1989); in der „Solequelle“ unter anderem Dr. Friedrich als „freier Badearzt“ und Dr. Chouffane; im „Wiesengrund“ Dr. Wanic und Dr. Tschätsch.
1984: Dr. S. Kando übernimmt die Praxisräume über der Kurverwaltung, wo er bis heute tätig ist.
1.7.1991: Eröffnung der Praxis von Dr. Michael Esser, Auf der Brede 29a, der bis heute hier tätig ist.
Ab 1.1.1994: Die Orthopädin Frau Dr. Felske-Adler wird erste Leiterin des Orthopädischen Zentrums der Solbad, ab 1.7.1998 führt sie in diesen Räumen, Mühlenweg 2, eine eigene orthopädische Praxis.
- 3. Die Entwicklung der Beherbergungskapazität
Zur Eröffnung des Badebetriebes im Mai 1950 wurde vom Landschaftsverband auch das an das Kurhaus angeschlossene Mütterkurheim in der ehemaligen Wiese’schen Scheune in Betrieb genommen. Damit standen die ersten 60 Betten für stationäre Gäste zur Verfügung. Sie sicherten der Solbad GmbH eine jährliche Mindestabgabe an Solbädern. Darüber hinaus war es aber notwendig, zusätzliche Betten für Kurgäste bereit zu stellen.
Die ersten Kurgäste, die zur Kur nach Westernkotten kamen, mußten sich noch selbst um ein Quartier bemühen. Kurdirektor Klinkhammer, Dr. Bisping und Kurhauspächter Josef Marx sprachen in dieser Zeit persönlich Privatleute an, damit diese Zimmer in ihren Häusern zur Verfügung stellten. Im November 1950 konnte Kurdirektor Klinkhammer auf der Generalversammlung berichten, dass es gelungen sei, insgesamt 18 Privatzimmer bereitzustellen. Klinkhammer und Bürgermeister Duwentester hatten die Quartiere besichtigt und für ordnungsgemäß befunden. Als problematisch erwies sich, dass das zuständige Wohnungsamt wegen der herrschenden Wohnungsnot beabsichtigte, einen Teil der Zimmer wieder für Wohnungszwecke zu beschlagnahmen. Im Laufe des folgenden Jahres gelang es der Kurverwaltung, die Bettenzahl in den Privatpensionen auf 40 Betten zu steigern. So wurden beim Bau der Siedlung „Auf der Brede“ und ab 1954 in der Fredegrassiedlung in den Häusern Zimmer zur Unterbringung der Kurgäste oft gleich eingeplant, auch um die Baukosten des Hauses tragen zu können. Im Jahr 1957 betrug die Bettenzahl bereits 248.
1961 zeigte sich in den Vorverhandlungen mit verschiedenen großen Versicherungsträgern, dass diese bereit waren, Bad Westernkotten in Zukunft zu belegen, wenn geeignete Pensionen zur Verfügung gestellt werden könnten, die den Gästen neben der Unterkunft auch volle Verpflegung bieten könnten. An solchen Beherbergungsbetrieben fehlte es jedoch 1961. Bis zu dieser Zeit wurde die Verpflegung der Kurgäste hauptsächlich im Kurhaus durchgeführt. Die Zimmervermieter erhielten dafür vom Kurhauswirt für eine Übernachtung 90 Pfennig, später dann 1,25 DM. Erst im Herbst 1961 wurde mit dem Bau von zwei Pensionshäusern begonnen, Haus Lüning und Haus Margareta.
Die Unterbringung von Kurpatienten in Kleinstpensionen und „Behelfsräumen“ wurde zunehmend aufgrund des fehlenden Komforts und der fehlenden Verpflegung nicht mehr akzeptiert, sondern führte zu Beanstandungen von Seiten der Entsendestellen. Da ein großer Teil der Umsätze mittlerweile durch die Entsendung von Versicherten der LVA Rheinland und Westfalen sowie der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) – hier bemühte sich besonders Dr. Markgraf, der vor seiner Tätigkeit in Bad Westernkotten bei der BfA beschäftigt war – erwirtschaftet wurde, erschien es der Kurverwaltung nötig, größere Kurheime mit 25-60 Betten durch Privatinitiative errichten zu lassen. Damit schied die Gruppe der Kleinstpensionen mit bis zu 6 Betten für eine Belegung durch die Versicherungsträger aus. Diese mußten sich nun durch eigene Anstrengungen um Gäste bemühen.
Im Jahr 1965 war die Bettenzahl auf 450 gestiegen (50 im Kurhaus, 11 in Gasthöfen, 259 in Kurheimen und Fremdenpensionen, 90 bei Privatvermietern mit Frühstück und 40 bei solchen ohne Frühstück). 1971 läßt sich wieder ein Bettenrückgang ermitteln, der im wesentlichen auf der Bestimmung der BfA beruhte, den Gästen fortan nur noch Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen.
Zur Auslastung des im Bau befindlichen Moor- und Kurmittelhauses war es jedoch dringend erforderlich, die Bettenzahl zu steigern. Die BfA hatte Anfang 1972 signalisiert, in Bad Westernkotten weitere 120 Betten zu belegen. Aufgrund dieser Zusage wurde 1972 mit der Konzeption eines Großkurheimes, der späteren Kurklinik Mühlenweg, mit 102 Betten begonnen. Wegen der geringen Entfernung von 150 Metern zum neuen Kurmittelhaus wurde mit Billigung der BfA auf die Installation eines eigenen Anwendungsbereiches im Hause verzichtet. Nach seiner Fertigstellung im Oktober 1974 wurde das „Kurheim Mühlenweg“ erstmals am 15.11. 1974 belegt.
1974 erhielt die „Kurheim Solequelle GmbH“ nach Prüfung von Bauunterlagen die Belegungszusage der BfA. Das „Kurheim Solequelle“ wurde im Mai 1976 mit 74 fertiggestellt. Eine Erweiterung um 36 Einzelzimmer erfolgte 1980.
Bis zur Inbetriebnahme der beiden Kurheime hatte die BfA folgende Häuser in Bad Westernkotten belegt: die Kurheime Margareta (25 Betten), Schäfers (19), Wieners (13), Markoni (8) und Kaupmann (15) mit insgesamt 80 Betten. Nach Inbetriebnahme der beiden Großkurheime wurden diese Belegungen zum 31.3.1976 gekündigt.
Als die Rezession 1976 die beiden Großkurheime und auch die Solbad GmbH in finanzielle Schwierigkeiten brachte, beantragte Kurdirektor Grumpe bei der BfA die Umwandlung in Sanatorien, um in Anbetracht einer fortschreitenden Klinifizierung der Kur einer drohenden Unterbelegung vorzubeugen. Die Zustimmung der BfA erfolgte nicht zuletzt deshalb, weil die Solbad sich verpflichtet hatte, den Weg von den Sanatorien zum Kurmittelhaus mit einer überdachten Pergola auszustatten. Diese Pergola wurde im Juli 1978 fertiggestellt. Im Laufe des Jahres 1982 wurde die zunächst offene Pergola zu einem witterungsunabhängigen geschlossenen Gang umgebaut, der unter der Straße Mühlenweg eine direkte Verbindung zwischen Sanatorien und Kurmittelhaus bildete. Die beiden Kurheime wurden im August 1977 in Sanatorien umgewandelt.
Auch die LVA Westfalen zeigte 1978 ihr Interesse am Bau eines Sanatoriums. Seit 1960 hatte sie die beiden Kurheime Günnewig (22 Betten) und Lüning (42 Betten) belegt, die jedoch außerhalb des Kurgebietes lagen. Während das Kurheim Günnewig zu einem Altenpflegeheim umgewandelt wurde, bestand bei der Familie Lüning Interesse am Bau des Sanatoriums auf ihrem Grundstück neben dem Sanatorium „Solequelle“. Nach Gesprächen mit der LVA begann der Bau im Mai 1979, die Fertigstellung erfolgte 1980. Auch dieses Sanatorium wurde durch eine Pergola mit dem Kurmittelhaus verbunden.
Eine Erweiterung des Sanatoriums „Mühlenweg“ auf insgesamt 160 Betten erfolgte 1988. Im Rahmen einer weiter fortschreitenden Klinifizierung der Kur erfolgte eine Umwandlung des Sanatoriums in die „Kurklinik“ Mühlenweg. Die beiden anderen Sanatorien vollzogen diesen Schritt nur wenig später. Auch hier erfolgten jeweils noch Anbauten. Durch den Bau der Hellweg-Sole-Thermen 1981 wurde die Bettenzahl langfristig stabilisiert. So betrug sie 1983 802 Betten, 1984 waren es am Ende des Jahres 823 und Ende 1985 835 Betten, davon 311 in den drei Sanatorien. Die 1000er-Marke wurde erstmals 1990 durch die Eröffnung des Kurhotels Grüttner in der Salzstraße überschritten. Ende des Jahres 1993 lag die Bettenzahl bereits bei 1086. Ende 1995 waren es bereits 1216 Betten, davon 464 in den drei Kliniken. Bis Ende 1998 stieg die Zahl auf 1235 Betten, davon 459 in den drei Kliniken. Vor allen durch den Konkurs der Kurklinik Mühlenweg Ende 1999 ist die Bettenzahl in 1999 wieder deutlich gesunken. Sie betrug Ende 1999 1065 Betten.
Die genaue Entwicklung der Bettenzahlen seit 1972 geht aus der Abbildung 1 hervor.
Abbildung 1: Entwicklung der Bettenzahl
- 4. Die Entwicklung der Übernachtungs- und Kurgastzahlen sowie der verabreichten Kurmittel
Hier soll nur anhand diverser Tabellen und Grafiken die Entwicklung dargestellt werden. Eine weitergehende Erläuterung würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.[vgl. dazu u.a. Frigger-Schäfer 1991, S. 73-81 und Strukturdaten zu den Kurgästen auf den Seiten 81-92].
Abbildung 2: Entwicklung der Kurgastzahlen
Zur Erläuterung: Hier sind alle Gästegruppen zusammengefaßt. Sozialkurgäste sind solche, die ihre Kur von einem Leistungsträger (Rentenversicherung oder Krankenkasse) ganz oder teilweise bezahlt bekommen. Privatgäste sind diejenigen, die stationär im Heilbad wohnen, aber gegenüber der Kurverwaltung ihre Kur selbst bezahlen (z.B. Privatgäste). Als ambulante Kurgäste gelten solche Patienten, die ihr Quartier außerhalb des Kurortes haben und zu den Anwendungen anreisen.
Abbildung 3: Übernachtungszahlen
Abbildung 4: Pflegetage der Rentenversicherungsträger
Abbildung 5: Verabreichte Kurmittel
- 5. Wichtige Ereignisse im Überblick
Hier sollen in tabellarischer Form wichtige Entwicklungen bei der Solbad wie etwa der Ausbau der Kuranlagen, aber auch Veränderungen im Ort Bad Westernkotten, soweit sie unmittelbar mit dem Kurbetrieb zu tun haben, aufgelistet werden.
30.1.1950: Bildung einer „Interessengemeinschaft Solbad Westernkotten“
27.2.1950: Die Interessengemeinschaft kauft vom Markgraf von Meissen den heutigen Kurpark, die Solerechte und die Gradierwerke
Frühjahr 1950: Erste Anpflanzungen im Kurpark, Anlegung erster Wege
1.5.1950: Eröffnung des Badebetriebes
17.7.1950: Festakt zur offiziellen Eröffnung des Heilbades
29.12.1950: Unterzeichnung und Beurkundung des Gesellschaftervertrages
Dezember 1950: Gründung eines Heimat- und Verkehrsvereins, der sich allerdings schon etwa 1953 wegen „allgemeiner Interessenlosigkeit“ auflöste
Bis Ende 1951: Im Kurpark sind mehr als 14 000 Bäume gepflanzt, größtenteils vom Landschaftsverband zur Verfügung gestellt.
Ab 1952: Das Muckenbruch wird nach und nach durch Wanderwege erschlossen
1953: Am „Tag des Baumes“ pflanzen Schulkinder mit Lehrer Schäfers weitere Bäume und Sträucher im Kurpark
1954: Das große Gradierwerk entlang der Weringhauser Straße wird wegen Baufälligkeit abgerissen
1957: Anlegung eines Minigolf-Platzes und einiger Federball-Plätze am zweiten Gradierwerk
1957: Gründung der Kurbad-Drogerie
1957: Als Nachfolger des Ehepaares Marx übernimmt das Ehepaar Pollmeier die Führung des Kurhauses
1958: Beginn der Aufforstungen im Niedermoorgebiet Muckenbruch
1958: Verleihung des neuen Gemeindenamens „Bad“ Westernkotten im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Gemeinde; in einem Heimatbuch wird auch die Geschichte des Salzes und des Heilbades anfanghaft aufgearbeitet.
1958: Einweihung des Denkmals für Pfarrer Korte im Kurpark
1958: Einweihung der Kurhalle im Kurpark am 4.11.
1959: 2 der 3 Salzbrunnen auf dem Königssood werden endgültig zugeschüttet
1961: Bau eines neuen Kurmittelhauses, das spätere „Haus des Gastes“
1961: Das Wall-Café, das erste Café des Ortes, wird eröffnet, ebenso der Kiosk Konieczny (bis 1987)
1962: Eröffnung der Gaststätte „Treffpunkt“
1963: Nach der seit 1903 ansässigen Volksbank eröffnet in diesem Jahr eine Filiale der Sparkasse Erwitte-Anröchte in Bad Westernkotten
1964: Bau der Kläranlage Bad Westernkotten
1965: Helmut Werner Gröger wird neuer Kurdirektor
1965: Erweiterung der Kurhalle, unter anderem mit einem Kursaal und Bühne
1967: Anlegung des Forellenweges als Verbindung zwischen Kurpark und Muckenbruch
1967: Neuer Badearzt wird Dr. med. Wilhelm Antrop
1968: Erbohrung einer zweiten Solequelle „Im Westerfeld“
1968: Gründung des 1. Senioren- und Pflegeheimes im Ort
1968: Ausbau des historischen Königssoodplatzes zum Parkplatz mit Grünanlage
1969: Erweiterung der Kurhalle
1969: Errichtung des Dorfbrunnens am Alten Markt zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität
1970: Das Ehepaar Labusch übernimmt das Kurhaus und führt es bis 1982
1971: Die Solbad kauft von Frau Ida Wiese ein Grundstück für den Bau eines neuen Kurmittelhauses; das bedingt eine Stammkapitalerhöhung
1972: Gründung der Brunnenapotheke
1973: Am 11.2. nach zweijähriger Bauzeit Eröffnung des heutigen Kurmittelhauses an der Weringhauser Straße, das nach den Plänen des Architekten Westerfeld als zwei- und dreigeschossiger Baukörper mit 8300 m³ umbauten Raum errichtet wurde.
1973: Bau des großen Auffangparkplatzes am Ortseingang an der Nordstraße
1973: Im Muckenbruch werden weitere Wanderwege, ein Trimm-Dich-Pfad, weitere Anpflanzungen und ein Tretbecken angelegt
1974: Erste Salinenkirmes der Georgspfadfinder im Kurpark
1974: Eröffnung von „Haus Westerntor“
1975: Bad Westernkotten verliert mit dem 1. Januar seine politische Selbständigkeit und wird ein Teil der neu gegründeten Stadt Erwitte
1975: Staatliche Anerkennung als „Heilbad“ am 25.3.
1975: Eröffnung des Kurheims „Mühlenweg“, seit 1989 Kurklinik
1976: Gründung des Kur- und Verkehrsvereins
1976: Die Stadt Erwitte beschließt die 1. Kurbeitragssatzung
1976: Stadtdirektor Josef Grumpe wird zum Kurdirektor gewählt
1976: Anlegung des Springbrunnens vor der Kurhalle im Kurpark
1977: Eröffnung von „Café Gerling“
1978: Eröffnung des Sole- und Moorbadehauses als Anbau an das Kurmittelhaus; das seit dem 9.1.1978 leerstehende alte Badehaus wird in das „Haus des Gastes“ umgestaltet und als solches im September 1978 eingeweiht
1978: Das Haus Speckenheuer, 1976 von der Solbad gekauft, wird abgerissen; von hier am „Haus des Gastes“ vorbei bis zum Ronnedoil entsteht ein neuer Fußweg.
1978: Eröffnung des Großparkplatzes am Solering
1978: Anlegung des großen Springbrunnens im Kurpark
1979: Eröffnung eines Tennisplatzes am Kurpark
1980: Bau des Solerings
1981: Einweihung der Hellweg-Sole-Thermen am 30.10. durch Landesarbeitsminister Prof. Friedhelm Farthmann (SPD); staatliche Anerkennung der Heilquellen
1981: Gründung der Heimatfreunde Bad Westernkotten
1982: Eröffnung der Gaststätte „Sälzerhof“, heute „Jade-Garten“
1983: Nach drei Jahren Fertigstellung der Kurpromenade bis zur Straße Westerntor
1983: Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wird das Kurhaus am 25.3.1983 wieder eröffnet; neuer Pächter ist das Ehepaar Hardt.
1983: Eröffnung des Park-Cafés
1983: Einsturz eines 15 Meter langen Teilstücks des 1. Gradierwerks am 26.6.
1984: Die täglicher Besucherzahl in den Thermen erhöht sich auf über 1000; am 11.2. wird ein „Römisches Dampfbad“ und ein Sonnenstudio in Betrieb genommen.
1985: 1. Erweiterung der Hellweg-Sole-Thermen: ein Therapiebecken kommt hinzu, die Vitaminbar wird vergrößert; ein kleines Therapiebecken im Obergeschoss wird dem Saunabereich zugeordnet
1985: Installation einer modernen Mooraufbereitungsanlage im Kurmittelhaus
1985: Beginn der Sanierung des 1. Gradierwerks in drei Bauabschnitten (bis 1990/1991)
1986: Eröffnung von „Moden am Kurhaus“ und weiterer Einzelhandelsgeschäfte
1988: Peter Scheler übernimmt das Amt des Kurdirektors von Josef Grumpe
1988: Erstes Kurkonzert des Musikvereins Bad Westernkotten
1988: Die Kurverwaltung in der ehemaligen Gastwirtschaft Besting erhält einen behindertengerechten Eingang
1988: Fertigstellung der großzügigen Sauna- und Dampfbadanlage in den Hellweg-Sole-Thermen mit einem Kostenaufwand von 5 Mio. DM am 7.12.; Neugestaltung des heutigen Kurparkeingangs
1989: Erstes Lampionfest im Kurpark
1990: Einweihung des Kurhotels Grüttner
1990: Der Minigolf-Platz und weitere Spielmöglichkeiten werden vom 2. Gradierwerk in den Nahbereich der Thermen verlegt.
1990: Zur Lösung der Verkehrsprobleme wird als erster Schritt die Kreistraße 56 (Westerntor) zur Gemeindestraße herabgestuft
1991: Abschluß der umfassenden Sanierung des 1. Gradierwerkes für mehr als 3,3 Mio. DM
1991: Am 23.1. Beschluß der Solbad-Gesellschafterversammlung, einen Aufsichtsrat zu installieren
1991: Umfangreiche Rechts-vor-links-Regelungen im Ort
1991: Eröffnung der Arztpraxis von Michael Esser
1991: Kurdirektor Scheler wird ab 1.10. von Heinz Romweber abgelöst
1992: Die Kurverwaltung ist ab 1.1. im „Haus des Gastes“ untergebracht
1992: Beginn des Umbaus der Salzstraße zur Kurpromenade
1992: Feier „150 Jahre Sole zu Heilzwecken“
1993: Heinz-Martin Brüggemeier neuer Pächter des Kurhauses
1993: Neugestaltung der Kurhalle mit Vorplatz
1994: Eröffnung des Orthopädischen Zentrums
1994: Erster historischer Rundgang für Kurgäste
1994: Fertigstellung des Parkplatzes gegenüber dem Friedhof
1994: Einweihung des neugestalteten Königssoodplatzes
1994: Einweihung der Schäferkämper Wassermühle
1994: Bau des neuen Brunnens aus 7 Granitscheiben und Edelstahl in der Kurpromenade vor den Hellweg-Sole-Thermen
1994: Übergang des ärztlichen Dienstes an die Kurkliniken
1995: Einweihung des Brunnens vor dem Eingang der Hellweg-Sole-Thermen und des Friedens-Globus
1996: Erweiterung der Hellweg-Sole-Thermen: ein weiteres Therapiebecken, Ruheräume und ein Kneipp-Bad kommen hinzu.
1996: Abschluß der umfassenden Sanierung des 2. Gradierwerks
1996: Wiederaufbau des historischen Kornspeichers im Garten des Kurhauses
1996: Gesundheitsreform: 1. Stufe des Neuordnungsgesetzes
1997: Enorme Einbrüche im Rehabereich durch die 2.und 3. Stufe der Gesundheitsstrukturreform der damaligen Bundesregierung; umfassende Personalreduzierungen im Kurmittelbereich
1997: Nochmalige Erweiterung und Modernisierung der Hellweg-Sole-Thermen und der Sauna.
1998: Anfang des Jahres wird die Kurverwaltung vom „Haus des Gastes“ in das Kurmittelhaus verlegt, wo in Parterre ein Schalterraum entsteht.
1998: Im April gehen die drei Heilbäder des Kreises mit einem gemeinsamen Prospekt an den Markt, Teil der verstärkten Zusammenarbeit
1998: Ab 1. Juli eröffnet Frau Dr. Felske-Adler eine orthopädische Praxis in den Räumen des Orthopädischen Zentrums
1998: Der Kurhauspächter verläßt von heute auf morgen das Objekt; ihm wird die Verpachtung aufgekündigt; ein langer Rechtsstreit beginnt
1998: Gründung der Hellweg-Sole-Thermen Betriebsgesellschaft
1998: Ausbau des Kurparks und Umbau der Kurhalle
1998: Erweiterung der Vitaminbar
1999: Wilhelm Loth wird neuer Kurdirektor
1999: Verlängerung der Kurpromenade bis zur Ortsmitte
1999: Ab Anfang Januar bleibt das Kurhaus geschlossen; Bestrebungen, das ganze Objekt neu zu verpachten oder zu verkaufen
1999: Die Kurklinik Mühlenweg meldet Konkurs an
2000: Bürgermeister Wolfgang Fahle wird am 14.2. neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates
2000: Verkauf des Kurhauses einschließlich des früheren Mütterheimes und des „Haus des Gastes“; Abriss des Mittelteils des Kurhauses, Beginn des Neu- und –umbaus
2000: Offenlegung des Osterbaches in Teilbereichen und Verlängerung der Kurpromenade bis zur Einmündung Bruchstraße (in Vorbereitung)
Anhang:
- 1. Die bisherigen Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung
Amtdirektor Mathias Hebenstreit, Erwitte 1950 – 1952
Amtsdirektor Franz Reichmann, Erwitte 1952 – 1976
Stadtdirektor Josef Grumpe, Erwitte 1976
Kreisdirektor Dr. Friedrich Siebecke 1976 – 1991
LWL-Mitglied Klaus Schwickert 1991-1995
LWL-Mitglied Heinz Steffen 1995- 2000
- 2. Die bisherigen Vorsitzenden des Aufsichtsrates
Klaus Schwickert, Bielefeld (LWL), 22.5.1991 – 8.2.1995
Heinz Steffen, Unna (LWL), 8.2.1995- 14.2.2000
Wolfgang Fahle, (Stadt Erwitte), ab 14.2.2000
- 3. Die Entwicklung der Geschäftsanteile an der Solbad
1950 bestanden folgende Beteiligungen an der Solbad Westernkotten GmbH:
Provinzialverband | 90 000 DM | 50 Prozent |
Kreis Lippstadt | 29 600 DM | 16,5 |
Gem. Westernkotten | 14 800 DM | 8,25 |
Amt Erwitte | 14 800 DM | 8,25 |
Stadt Lippstadt | 11 800 DM | 6,5 |
Stadt Geseke | 5 900 DM | 3,25 |
Amt Anröchte | 3 600 DM | 2 |
Amt Störmede | 3 600 DM | 2 |
Bad Waldliesborn GmbH | 5 900 DM | 3,25 |
180 000 DM | 100 Prozent |
Nach der im Zusammenhang mit dem Bau des Kurmittelhauses 1973 notwendig gewordenen Kapitalerhöhung und der kommunalen Neuordnung 1975 verteilten sich die Geschäftsanteile wie folgt:
Landschaftsverband LWL | 662 500 DM | 50 Prozent |
Kreis Soest | 251 600 DM | 19 |
Stadt Erwitte | 238 000 DM | 18 |
Stadt Lippstadt | 92 800 DM | 7 |
Stadt Geseke | 59 700 DM | 4,5 |
Gemeinde Anröchte | 19 900 DM | 1,5 |
1.325.000 DM | 100 Prozent |
1993 verkaufte die Stadt Lippstadt ihre Geschäftsanteile an die Stadt Erwitte. Gleichzeitig wurde eine Kapitalerhöhung von 2 Mal 363 300 DM beschlossen, die der Landschaftsverband und die Stadt Erwitte erbrachten.
1995 veräußerte die Stadt Geseke ihre Anteile an die Stadt Erwitte. 1996 veräußerte dann die Gemeinde Anröchte ihre Geschäftsanteile, ebenfalls an die Stadt Erwitte. So ergibt sich im Jahre 2000 folgendes Bild bei den Geschäftsanteilen:
Landschaftsverband LWL | 1.025.800 DM | 50 Prozent |
Stadt Erwitte | 774.200 DM | 37,74 |
Kreis Soest | 251.600 DM | 12,26 |
2.051.600 DM | 100 Prozent |
4. Personalbestand der Solbad Westernkotten GmbH (jeweils 31.12.)
Der Badebetrieb am 1.5.1950 wurde mit drei Vollzeitkräften aufgenommen: ein Schlosser und ein Installateur zur Wartung der Betriebsanlagen (Herr Stillecke) sowie ein Heizer und Arbeiter zur Wartung der Gradierwerke (Herr Dietz). In der Kurverwaltung wurden die anfallenden Arbeiten von einer Bürokraft (Frau Kohlberg) wahrgenommen. Die Buchführung wurde von Kurdirektor Klinkhammer selbst erledigt. Im eigentlichen Badebetrieb waren drei Bade- und Putzfrauen und eine Hilfskraft für den Inhalationsraum tätig, die alle im Stundenlohn bezahlt wurden. Insgesamt waren also 9 Personen bei der Solbad beschäftigt.
Die Zahl der Arbeitskräfte der Solbad ab 1973 bis heute geht aus der Abbildung 6 hervor (Summe aus Angestellten, Arbeitern und Aushilfskräften):
Wichtige Quellen und Literatur:
- 1. Driller, Josefine, Bad Westernkotten, Entwicklung vom Sälzerort zum Badeort, Lippstadt 1960 [Prüfungsarbeit für die Realschullehrerprüfung]
- 2. Friedrich, Lothar, Das Heilbad Westernkotten, in: Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf am Hellweg, Lippstadt 1987, S. 363-369
- 3. Frigger-Schäfer, Odo, Das Heilbad Westernkotten 1945-1990 (Manuskript), Lippstadt 1991
- 4. Ders., Die Gründung der Solbad Westernkotten GmbH im Jahre 1950; in: Heimatblätter 2000, S. 43-48
- 5. Grumpe, Josef, Erwitte im Wandel der Zeiten, in: Heimatkalender des Kreises Soest 1977, S. 36-43
- 6. Gröger, Helmut Werner, Vier Heilbäder im Kreis, in: Heimatkalender des Kreises Soest 1976, S. 68-70
- 7. Gunkel, Heribert, Westernkotten. Beiträge zur Entwicklung vom Sälzerdorf zum Badeort im Laufe der letzten 150 Jahre, Münster 1959 [Staatsexamensarbeit Nr. 484 im Staatsarchiv Münster]
- 8. Heichert, Brigitte, Bad Westernkotten. Entwicklung zu einem Badeort Paderborn 1974 [Schriftliche Hausarbeit an der GHS Paderborn im Rahmen der 1. Staatsprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen]
- 9. Klinkhammer, Ewald, Bad Westernkotten, vom Salzort zum Kurort, in: Bad Westernkotten. Ein Heimatbuch, Lippstadt 1958, S. 197-207
- 10. Solbad Westernkotten GmbH: Diverse Unterlagen vor allem zur Statistik (die Übernachtungszahlen sind der Bäderstatistik entnommen; alle anderen Angaben stammen aus den jährlichen Geschäftsberichten)
- 11. Sprengkamp, Heinz-Josef, Vom Salz zum Bad – Anmerkungen zur Gründung und Etablierung des Westernkottener Solebades; in: Heimatblätter 1992, S. 129ff.
- 12. Steins, Egbert, Bad Westernkotten. Analyse eines ländlichen Kurortes, Paderborn 1977 [Schriftliche Hausarbeit zur 1. Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufe I]
Fotos:
- 1. Kurdirektor Ewald Klinkhammer (1950-1965)
- 2. Kurdirektor Werner Gröger (1965 -1976)
- 3. Kommissarischer Kurdirektor Rudolf Hilger (1976)
- 4. Kurdirektor Josef Grumpe (1976-1987)
- 5. Kurdirektor Peter Scheler (1988- 1991)
- 6. Kurdirektor Heinz Romweber (1991-1998)
- 7. Kurdirektor Wilhelm Loth (seit 1.1.1999)
Dazu 6 Abbildungen (Diagramme)