Von Wolfgang Marcus
Soziale Medien sind für mich beides: Fluch und Segen. Ich spreche meist von den „sogenannten“ Sozialen Medien.
Bestätigt wurde ich durch einen Artikel, den wir heute [30.11.24] von der Kirchenvolksbewegung („Wir sind Kirche-Bundesteam“) erhielten. Er trägt den Titel: „Hoffen — und neue Wege gehen“. Ich zitiere ihn in kleinen Ausschnitten und schreibe, die mir besonders wichtig sind, in Fettdruck.
„Wie und worauf können wir heute noch hoffen? – Diese Frage stellt sich immer drängender: Für uns als Einzelne, aber auch für die bisherigen politischen, sozialen und religiösen Systeme. Alles ist in Bewegung, Vertrautes gilt nicht mehr. Seit der Corona-Pandemie hat sich auch die Pandemie der Einsamkeit noch starker breitgemacht. Die fälschlicherweise „sozial” genannten Medien tragen mit viel Hass zur Spaltung der Gesellschaft bei. Menschen, die keine Bindungen eingehen, fallt es immer schwerer zu vertrauen. Die Wahlergebnisse polarisieren noch mehr. Ja, dies alles sind die heutigen „Zeichen der Zeit”.
Die neue Enzyklika „Dilexit nos” (Er hat uns geliebt) ist wegen der Weltsynode noch zu wenig beachtet worden. Darin ruft Papst Franziskus zu mehr Empathie und Mitmenschlichkeit in der Welt auf. Obwohl diese Enzyklika einen spirituellen und moralischen Charakter hat, spiegeln ihre Aussagen zu sozialer Gerechtigkeit, Umweltfragen und globaler Solidarität auch politische Anliegen wider: aktuelle Kriege, bestehende sozio6konomische Ungleichheiten und Technologien, die die Menschlichkeit bedrohen. Es ist die Sorge um eine Menschheit, in der es an Nächstenliebe und Geschwisterlichkeit mangelt und in der Egoismus und Individualismus herrschen.
Franziskus sieht eine Rückbesinnung auf Liebe und Solidarität als Heilmittel für „eine Gesellschaft, die zunehmend von Narzissmus und Selbstbezogenheit beherrscht wird”. Er ruft die Glaubenden dazu auf, die Würde jedes Menschen anzuerkennen und gemeinsam Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen. Auch die Kirche selbst habe eine Rückbesinnung auf die Liebe nötig. Das christliche Lebensmodell sei attraktiv, wenn es ganzheitlich gelebt werde, ,,nicht als bloße Zuflucht in religiöse Empfindungen oder in prunkvolle Rituale“. – Aber kann die römisch-katholische Kirche das heute leisten? – Derzeit befindet sich die Kirche in einer Übergangssituation. – Ob mit oder ohne Reformen, die pastorale Situation in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter rapide verändern. – Kirchenreform ist ein Marathon. Es braucht Geduld und Ungeduld zugleich…“