Im Januar 1984 nahm die neugegründete Paramentengruppe unter der Leitung von Gertrud Niggenaber ihre Arbeit auf. Ziel dieser Gruppe ist es, neue Gewänder, Altarwäsche und Messdienergewänder für die Mission und unsere Gemeinde anzufertigen und Altes auszubessern. Die Frauen führen kunstvolle Stickereien aus und nähten u.a. die Vorhänge für die Beichtstühle und das Pfarrzentrum. Die zahlreichen Werke für die Mission werden in jedem Jahr im Juli zu Libori nach Paderborn zur Paramentenausstellung gebracht. Da zu dieser Zeit sich dort viele Missionspriester aufhalten, können sie die Gewänder und Stolen direkt in Empfang nehmen. So hat die hiesige Paramentengruppe schon viele Dankesschreiben aus der Mission bekommen.[i] Damit folgen sie dem Aufruf von Weihbischof Consbruch: „Ein Messgewand für die Mission“. Außerdem erneuerte die Paramentengruppe die Lobetagsfahne, die Traditionsfahne des Schützenvereins und restaurierte die alte Fahne der kfd. Auch die Schürzen der alten Lobetagstracht für die Muttergottesträgerinnen wurden von ihnen erneuert. Zum Namenstag von Pfarrer Norbert Gersmann, am 6. Juni 1986 überraschten die Mitglieder der Gruppe ihren Präses mit zwei neuen Altartüchern als Geschenk. Eines davon wurde in Hardangerstickerei gearbeitet und für das andere Altartuch hatte eine Frau aus dem Aussteuerschrank ihrer Mutter Leinen gestiftet, das mit einer sechs Meter langen Spitze umhäkelt wurde. Zum 75jährigen Bestehen der Frauengemeinschaft, 1991, schuf die Paramentengruppe ein Meisterwerk: eine neue Fahne, die auf der Vorderseite die hl. Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind zeigt. Auf der Rückseite präsentiert sich der ebenfalls gestickte Schriftzug „Katholische Frauengemeinschaft Bad Westernkotten 1916 bis 1991″ sowie das Symbol der kfd mit dem Bad Westernkötter Pfannenhaken. Diese Fahne wurde beim feierlichen Jubiläumsgottesdienst am 21. April 1991 geweiht. Jeweils am dritten Mittwoch im Monat treffen sich die Frauen zur gemeinsamen Handarbeit und zu Abstimmungsgesprächen. Anlässlich des 10jährigen Bestehens dieser Gruppe stand im „Patriot“: „Und sogar den Himmel haben die Frauen mit dem Baldachin schon geflickt.“[ii] Mittlerweile haben sie diesen Himmel ganz erneuert. Dazu Gertrud Niggenaber schmunzelnd: „In mühevoller Kleinarbeit wurde der Himmel in drei Tagen aufgetrennt.“
Und so sieht die Bilanz der Paramentengruppe bis Februar 2001 aus:
36 Stolen wurden gestickt und genäht; 16 Messgewänder zum Teil gestickt und genäht; Kelchwäsche gestickt und genäht; 10-12 weiße Alben genäht; Taufkleidchen gestickt. Diese Sachen wurden meist für die Mission gearbeitet. Für unsere Kirche fertigten die Mitglieder der Paramentengruppe folgendes an:
5 Altartücher; Altarwäsche, kleine Vorhänge im Tabernakel; für die Messdiener: 32 Rochets, 20 grüne Talare, 32 rote Talare, 6 schwarze Talare, 20 graue Alben sowie 8 schwarze Schürzen und 8 schwarze Umschlagtücher für die Muttergottesträgerinnen.
Im 1. Halbjahr 2001 sollen für die Seitenaltäre neue Altardecken entstehen.
Folgende Frauen haben bisher in der Paramentengruppe gearbeitet: Gertrud Niggenaber, Carola Dietz, Mathilde Erdmann, Franziska Hupe, Else Zimmer, Cilly Tigges, Else Thranberend, Renate Albrecht, Irmgard Jesse, Elisabeth Westermann, Marita Müller, Ingrid Hense, Liesel Köneke.
Aus gesundheitlichen Gründen übergab Gertrud Niggenaber nach 20 Jahren die Leitung der Paramentengruppe im Januar 2004 an Cilly Dahlhoff.
Im Juni 2006 machten die fleißigen Näherinnen und Stickerinnen mit einer kleinen Ausstellung für die Mitarbeiterinnenrunde auf ihre Arbeit aufmerksam. So konnten sie vier neue Messdienergewänder und eine neue Decke für den Lobetagsaltar mit filigranen Spitzen für die Gemeinde präsentieren. Darüber hinaus nähten und bestickten sie auch wieder zwei Messgewänder, acht Stolen und ein Taufkleid in Richelieu-Stickerei für die Mission, die während der Libori-Woche in Paderborn an Missionspriester weitergegeben werden. „Jedes Jahr erhalten wir im Anschluss an die Libori-Woche Dankesbriefe aus den verschiedenen Missionsgebieten, das ist ein schöner Lohn für unsere Arbei“, so Cilli Dahlhoff.
Bei der Mitgliederversammlung im Dezember 2008 wies Cilli Dahlhoff u.a. auf die neue Altardecke hin, die zu Weihnachten erstmals aufgelegt wurde.