(Früherer Kurdirektor der Heilbäder Bad Waldliesborn und Bad Westernkotten); in: Heimatblätter 1982, S. 32
Auf dem Waldfriedhof Lauheide bei Münster erwies ein großes Trauergefolge dem im Alter von 82 Jahren verstorbenen Amtsdirektor i. R. und früheren Kurdirektor der Heilbäder Waldliesborn und Westernkotten, Ewald Klinkhammer, die letzte Ehre, nachdem tags zuvor in der Pfarrkirche St, Pantaleon zu Münster-Roxel das Seelenamt stattgefunden hatte.
Von der dichtbesetzten Totenhalle des Friedhofes aus begab sich der Trauerzug unter dem Vorantritt starker Schützenabordnungen aus Waldliesborn und Westernkotten zu der offenen Gruft in dem weitläufigen Waldfriedhof.
Unter den Trauergästen sah man zahlreiche Lippstädter, die in zwei Omnibussen nach Münster zu der Beisetzung gekommen waren. Die Stadt Lippstadt war durch Stadtdirektor Herhaus vertreten, der Kreis Soest durch Kreisrechtsdirektor Dr. Siebecke, die beiden Lippstadt benachbarten Heilbäder durch die Kurdirektoren Broermann und Grumpe, die Gemeinde Bad Waldliesborn durch Ortsvorsteher Henkenmeier und Ratsmitglied Holtkötter. Vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe waren u. a. Erster Landesrat i. R. Dr. Naunin und Landesrat a. D. Robert Paasch zugegen.
Am Grabe würdigte namens der Gesellschafterversammlung ihr Vorsitzender, Oberkreisdirektor Winfried Schulte, in seinem tiefempfundenen Nachruf das Lebenswerk Ewald Klinkhammers, der die Entwicklung Bad Waldliesborns zu einem weithin betont anerkannten Heilbad maßgeblich vorangetrieben habe. Er habe damit eine hervorragende Leistung im Dienst an den heilungs- und erholungssuchenden Menschen erbracht. Dabei sei ihm immer wieder die ihm eigene weitschauende Planung zustattengekommen. All dies verpflichte zu großem Dank, sagte Oberkreisdirektor Schulte, der in seine Dankesworte besonders auch die Gattin des Verstorbenen einbezog. Bei den Mitarbeitern der Kurverwaltung und vielen, vielen Kurgästen, die in den letzten Jahrzehnten Heilung und Erholung in dem von Kurdirektor Klinkhammer lange Jahre vorbildlich betreuten Heilbad fanden, werde sein Name gleichfalls unvergessen sein.
Daran, dass Kurdirektor Klinkhammer wegen seiner bleibenden Verdienste zum Ehrenmitglied des Deutschen Bäderverbandes sowie des Heilbäderverbandes Nordrhein-Westfalen ernannt worden war, erinnerten in ihrem Nachruf die Sprecher beider Vereinigungen. In dem hochangesehenen Kollegen sei eine noble Persönlichkeit in die Ewigkeit eingegangen, deren hervorragendste Eigenschaft unbeirrbare Zuverlässigkeit und Bescheidenheit gewesen seien.
Während sich dann die Fahne der Bad Waldliesborner Schützen über der offenen Gruft senkte, intonierte die Musikkapelle die Weise vom Guten Kameraden, — zum letzten Gruß an diesem sonnenhellen Nachmittag in der Stille des Waldfriedhofs bei Münster. -y-