Von Bauer Heinrich Eickmann, Westernkotten
In: Heimatblätter 1954, S. 126
[Das 1954 abgedruckte Gemälde hat keine sehr gelungene Qualität, es wurde später von den Heimatfreunden im Original restaurieren lassen. Die Beschreibung/den Blickwinkel, den Eickmann, beschreibt, passt wahrscheinlich auch nicht: Der Blickwinkel ist aus Richtung Bökenförde nach Südwesten auf Westernkotten. WM, 14.03.2024]
Das älteste Bild von Westernkotten ist ein Ölgemälde mit der Überschrift: „Westernkotten Anno 1666.“ Es hängt mit etwa 50 weiteren Bildern, die zum Fürstbistum Paderborn gehörige Landschaften zeigen, im Priesterseminar zu Paderborn.
Gemalt sind die Bilder von dem Paderborner Maler E. Fabritius auf Bestellung des Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg. Fabritius. malte in den Jahren 1661 – 1666 die besten und schönsten Orte und Burgen des Fürstbistums an Ort und‘ Stelle. Sachverständige rühmen an diesen Bildern die richtige Perspektive. Der Vordergrund wird wohl Phantasie des Malers sein. Die Bilder sind 1783 – 1785 durch den Maler Ferdinand Woltemuth unter Fürstbischof Friedrich Wilhelm restauriert worden. Ursprünglich haben die Bilder im Residenzschloss zu Neuhaus gehangen.
Das Bild Westernkotten ist wahrscheinlich von der Erwitter Warte ausgemalt worden. Es führte hier ein wichtiger Verkehrsweg vorbei, es stand dort ein steinerner Turm, und wir haben da, wie auf dem Bilde im Vordergrund die Gieseler.
Etwa in der Mitte des Bildes sehen wir zwei kleine Türmchen: Das linke davon ist der Dachreiter der Kirche, der andere der Turm auf dem Schloss der Herren von Ense; Die Kirche in Westernkotten ist auf Geheiß des Paderborner Bischofs Erich, Herzog zu Braunschweig – Grubenhagen, Bischof von Osnabrück, gebaut worden. Dieser Erich von Braunschweig war von 1508 bis 1532 Fürstbischof von Paderborn, in diesen Jahren ist also auch die Kirche gebaut worden. Der Kirchturm ist erst 1699 gebaut.
Von der Erwitter Warte aus gesehen, haben die beiden Türmchen die Stellung, wie sie das Bild zeigt. Auf dem Bilde sehen wir links im Vordergrund einen Stein. Hier hat der Maler den Auftraggeber verewigt, die Inschrift heißt: „Ferdinandus Dei Gratia Episcop. Paderborn, S. R.I. Princeps Comes Pyrmond“, in Deutsch: Ferdinand, durch Gottes Gnade Bischof von Paderborn, des Heiligen römischen Reiches Fürst, Graf von Pyrmont.