Wolfgang Marcus erforscht seit 25 Jahren die Heimatgeschichte
Von Sven Baetge
In: Jahrbuch Bad Westernkotten 2012, S. 178
Mit einem Beitrag zu Großbränden in Westernkotten während des 2. Weltkriegs am 13.10. 2011 hat Wolfgang Marcus mittlerweile den 50. Aufsatz in den „Lippstädter Heimatblättern“ veröffentlicht. Der erste Aufsatz von ihm, damals gemeinsam mit Karl-Heinz Koch, beschäftigte sich 1986 mit dem Bad Westernkötter Friedhof. Seit 25 Jahren erforscht und dokumentiert er die Geschichte seines Heimatortes und des Umlandes und hat dazu schon zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt.
1986 erging die Bitte des Heimatvereins an ihn, sich doch ein Redaktionsteam zu suchen und die Herausgabe eines Heimatbuches für Bad Westernkotten zu organisieren. Gemeinsam mit Magdalene Jesse, Albert Richter und Ferdinand Mönnig sowie zahlreichen Autoren konnte dieses 480 Seiten umfassende Werk 1987 unter dem Titel „Bad Westernkotten. Altes Sälzerdorf am Hellweg“ erscheinen.
Es folgten zahlreiche weitere Bücher und Schriften, die Marcus entweder allein oder als Leiter eines Redaktionsteams herausgab: Ein heimatgeschichtliches Arbeitsbuch für den Sachunterricht der Grundschule, einen Mühlenführer für die Schäferkämper Mühle, Plattdeutschbücher, drei Historische Rundgänge für alle Bereiche der Stadt Erwitte (Dörfer, Erwitte, Bad Westernkotten), die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde im Jahr 2002 und seit 2010 das jährlich erscheinende „Jahrbuch Bad Westernkotten“ uvm. Auch die Aufarbeitung der Geschichte „seiner“ Schule, des Evangelischen Gymnasiums in Lippstadt, hat er wesentlich vorangetrieben. Die Gesamtzahl der von ihm veröffentlichten Aufsätze hat mittlerweile die Marke von 200 überschritten. Viele der Aufsätze können mittlerweile auch online auf der Seite badwesternkotten-ortsvorsteher.de eingesehen werden. Über diese Internetpräsenz entstehen immer wieder neue interessante Verbindungen zu anderen Geschichtsforschern.
Besonders erwähnenswert ist auch sein Engagement als sogenannter Ortschronist gemeinsam mit Bernd Funck im Auftrag der Stadt Erwitte seit 1993. Aber schon seit 1986 hält er in dieser Jahreschronik alle wichtigen Ereignisse aus seinem Heimatort fest. Die von ihm angelegte Bibliographie mit Aufsätzen und Büchern zu Bad Westernkotten umfasst mittlerweile über 500 Titel. Und auch bei der Erstellung der Texte für die seit 2009 angebrachten Legendenschilder sowie die Beschriftung der Sehenswürdigkeiten durch den Verkehrsverein hat Marcus die meisten Textentwürfe geliefert.
„Mir ist immer eine saubere Nachforschung wichtig, deswegen lege ich auch viel Wert auf umfangreiche Belege und Quellenangaben“, kommentiert er die Frage nach seiner Arbeitsweise. „Mein wichtigstes Ziel dabei ist, Menschen für die Geschichte unserer Heimat zu interessieren. Denn ein Mensch ohne Geschichts- und Heimatbewusstsein ist wie ein Baum ohne Wurzeln.“