1998: Et lut säu gutt dat Küörter Platt – Werdegang und Gestaltung eines Buches der Heimatfreunde Bad Westernkotten

von Wolfgang Marcus (Bad Westernkotten)

Erstabdruck: Vertell mui watt Nr. 45, Januar 1998

In tabellarischer Form soll nachfolgend zunächst die Entstehung des neuen Buches der Heimatfreunde vom ersten Gedanken bis zur öffentlichen Präsentation dargestellt werden, wobei aus Gründen der Überschaubarkeit nicht jeder Einzelschritt Ewähnung finden kann.

Zuvor sei noch bemerkt, dass das erste Plattdeutsch-Buch „Vertell mui wat op Westernküörter Platt“ der Heimatfreunde 1990 erschienen war und am 23.11.1990 im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins präsentiert werden konnte. Die Auflage (300 Exemplare) war ziemlich schnell vergriffen.

Entstehungsgeschichte

  • 14.6.1996: Im Rahmen der Jahreshauptversammlung verdeutlicht Magdalene Jesse als Leiterin des plattdeutschen Arbeitskreises, dass von den Mitgliedern schon wieder viele plattdeutsche Texte gesammelt und geschrieben wurden und regt an, sie sorgfältig zu archivieren. Aus der Versammlung kommt der Vorschlag, daraus doch ein zweites Plattdeutschbuch zusammenzustellen. Der Vorstand greift diesen Vorschlag in einer nachfolgenden Sitzung auf und erklärt grundsätzlich seine Bereitschaft, diesem Projekt näher zu treten. Wolfgang Marcus ist bereit, die Koordination zu übernehmen.
  • 6.Januar 1997: 1. Zusammenkunft des Herausgeberkreises: Toni Erdmann, Magdalene Jesse, Paula Maerthen und Wolfgang Marcus sichten die vorhandenen Texte und sprechen weitere Einzelheiten ab.
  • Januar bis März 1997: Alle Texte werden in den Computer eingegeben, um die Kosten zu reduzieren. Gespräche mit Sponsoren und Frau Knipp, die Scherenschnitte für das Büchlein erstellen soll, werden geführt. Der Kostenvoranschlag wird vom Vorstand genehmigt, eine Auflagenhöhe von 500 Exemplaren bei 80 Seiten Umfang beschlossen.
  • 22. Mai 1997: 2. Zusammenkunft (anwesend: M. Jesse, P. Maerthen, T. Erdmann, M. Peters, A.Lange, W. Marcus): Die für alle vervielfältigten Texte werden auf Fehler durchgesehen. Die Reihenfolge der Texte, Zwischenüberschriften, das Vorwort und der Titel des Buches, ein Vorschlag von Magdalene Jesse, werden festgelegt.
  • 7.7.1997: 3. Zusammenkunft (T. Erdmann, P. Maerthen, W. Marcus): Die Fußnoten werden festgelegt.
  • Am 9.7. 1997 können alle Texte an die Firma Media-Print Informationstechnologie gegeben werden. Bereits am 16.7.1997 sind die Fahnen fertig. Dann müssen wir allerdings erst noch einige Zeit warten, weil die Scherenschnitte noch nicht alle erstellt sind.
  • 26.10.1997: 4. Zusammenkunft (P. Maerthen, M.Peters, M. Jesse, M.Knipp, W. Marcus): In fast 6 Stunden wird der Klebeumbruch erstellt, d.h. festgelegt, welcher Text und welche Abbildungen auf welche Seite kommen.
  • Ende Oktober/Anfang November 1997: Den Klebeumbruch haben wir bereits am 6.11.1997 von der Setzerei zum nochmaligen Korrekturlesen (M.Peters, W. Marcus) zurückbekommen, am 10.November ist er an die Firma zurückgegangen. Als Fertigstellungstermin wird der 28.11.97 vereinbart.
  • 10.11.1997: In einer Vorstandssitzung der Heimatfreunde wird die öffentliche Präsentation des Buches auf Samstag, den 29.11.97 um 18 Uhr im Johannes-Haus festgelegt, das Programm am 12.11. zusammen mit dem plattdeutschen Arbeitskreis festgelegt.
  • Öffentliche Präsentation am 29.11.1997: Nach knapp einem Jahr Vorlaufzeit kann das Werk einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Zur Gestaltung des Buches ist folgendes zu sagen:

  • Das Buch lehnt sich in Aufmachung und Gestaltung an den Vorgängerband an und umfasst 80 Seiten.
  • Ein grauer Efalin-Einband in Feinleinenstrukur ist unempfindlich und unterstreicht den bibliophilen Anspruch dieser Ausgabe.
  • Im Inneren des Büchleins finden sich insgesamt 41 Erzählungen, Anekdoten und Witze, aber auch besinnliche Texte und Gedichte, alle von heimischen Autoren in Küörter Platt geschrieben.
  • Uneingeschränkter Höhepunkt neben den Texten sind die 23 filigranen Scherenschnitte von Frau Knipp, in mühevoller Kleinarbeit zum großen Teil eigens für dieses Buch gefertigt, sowie eine Tuschezeichnung von Frau Maria Tschaetsch.
  • Das Buch erscheint in einer Auflage von 500 Exemplaren und kostet 15 DM und ist bei Wolfgang Marcus und in den heimischen Geldinstituten zu bekommen.
  • Die Heimatfreunde stellen sich das Lesen in diesem Buch wie einen Besuch in einem bunten Bauerngarten vor: Man tritt durch ein offenes Gartentor – ein Scherenschnitt am Anfang des Buches – in den Bauerngarten ein und verläßt nach der erholsamen, erheiternden oder besinnlichen Lektüre den Garten wieder, nicht ohne das Gartentor – ein Scherenschnitt mit einem geschlossenen Gartentor am Ende des Buches – wieder zu schließen.

Allen, die an diesem kleinen Buch mitgewirkt haben, sei auch von dieser Stelle nochmals für die gute, freundliche und immer konstruktive Zusammenarbeit gedankt. Et was’n Stück Arboit, owwer et hiät äuk wahne Spaß maket!