Von Wolfgang Marcus
[in: Aus Kuotten düt un dat…, Nr. 2, Dezember 1987]
Die Idee, eine Ortsgeschichte oder, wie es immer hieß, ein neues Heimatbuch herauszugeben, bestand im Verein der Heimatfreunde schon seit der Gründung im Jahre 1981.
Ende 1981 waren dann auch die letzten Exemplare des Heimatbuches von 1958, das bei der Volksbank zu erwerben war, vergriffen, und so war man sehr erfreut, dass der Ortsvorsteher, Herr Alfred Beste, auf Anregung des Vorstandes der Heimatfreunde im Frühjahr 1982 die Initiative ergriff und für den 8. März eine Reihe von Gästen einlud mit dem Ziel, sie für ein „Neues Heimatbuch für Bad Westernkotten” (so der Titel seines damaligen Anschreibens) zu gewinnen. Gedacht war damals zunächst nur an eine — leicht überarbeitete und ergänzte — Neuauflage des alten Buches.
Die Initiative scheiterte aber zum einen aus finanziellen Gründen, zum anderen, weil sich etliche Beteiligte dafür aussprachen, dass das alte Buch sehr deutlich umgearbeitet und ergänzt werden müsste: und dafür fehlte es an einsatzbereiten, fachkundigen Autoren!
So geschah in Sachen Ortsgeschichte bis zum Jahre 1985 nichts weiter. Nach zahlreichen Vorgesprächen zwischen dem damaligen Vorstand und mir kamen wir dann am 23, Okt, 1985 zu folgenden Übereinkünften:
a) für entsprechende Vorarbeiten für die Ortsgeschichte soll eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eingerichtet werden;
b) um Angaben mündlicher. Art zur neueren Geschichte zu erhalten, soll eine Gesprächsreihe „Bad Westernkotten im.20_ Jahrhundert” eingeleitet werden;
c) für die Herausgabe des Buches soll ein Herausgeberkreis gefunden werden, dessen Aufgabe die Entwicklung eines Konzepts für das Buch ist, Später sollten dann Autoren für die einzelnen Bereiche gefunden werden.
- a) Zur ABM. Bereits am 8. November wurde der Antrag auf Einrichtung einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an das Arbeitsamt Soest eingereicht, am 5. Dez. 1985 wurde die Einrichtung vom Verwaltungsausschuss genehmigt, und nach einer längeren Kandidatenauswahl wurde Herr Ulrich Dalhoff aus Bad Sassendorf-Bettinghausen ausgewählt. Herr Dalhoff hat dann im Rahmen dieser ABM vom 15, März 1986 bis 14. Sept. 1986 für die Heimatfreunde gearbeitet, 80° der Kosten trug das Arbeitsamt, 20% der Verein der Heimatfreunde. Ohne die sorgsame und engagierte Arbeit von Herrn Dalhoff hätten zahlreiche Bereiche vor allem der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte nicht bearbeitet werden können.
- b) Zur Gesprächsreihe „Westernkotten im 20. Jahrhundert. Begleitend zu der Erforschung von Akten in den verschiedenen Archiven sollten auch die Bad Westernkötter selbst zu Wort kommen („Oral history“”). So wurden von November ’85 bis Febr.1987 12 Gesprächsabende vorbereitet, durchgeführt und weitgehend ausgewertet.
- c) Zum Herausgeberkreis. Nach einigen Mühen hatten wir Anfang Dez. 1985 endlich vier Personen gefunden, die als Herausgeber fungieren wollten: A. Richter, F. Mönnig, M. Jesse und mich.
Am 18, Dez, 1985 fand dann das erste Treffen des Herausgeberkreises — beim ersten Mal zusammen mit dem Vorstand des Vereins — bei Dietz-Köthemann statt, Seitdem ist der Herausgeberkreis exakt 27 Mal zusammengekommen; etliche Male waren auch die Vorstandsmitglieder vertreten.
Schnell hatte man sich dann auch auf ein vorläufiges, von mir erstelltes und von Hans-Dieter Tönsmeyer aus Lipperode kritisch reflektiertes Konzept, besser vielleicht Inhaltsverzeichnis, geeinigt, das dann aber im Laufe der Zeit noch einige Abwandlungen erfahren hat.
In der ersten Zeit stand für den Herausgeberkreis die Suche nach geeigneten Autoren im Vordergrund, später dann die Betreuung der ABM, die Koordination der Arbeiten, die Erstellung eigener Beiträge für die Ortsgeschichte, die Absprache bei auftretenden Fragen und Problemen, die Besorgung, Sichtung und Beschriftung der zahlreichen Fotos, die Klärung von Finanzierungsfragen u.v.m.
Die Zusammenarbeit untereinander, aber auch mit dem Vorstand des Vereins, allen voran die langjährige Vorsitzende, Maria Peters, kann durchweg als konstruktiv und fruchtbar bezeichnet werden, Und sie hat — das darf ich wohl im Namen aller sagen — auch viel Spaß gemacht.
Mitte Juni 1987 lagen dann die ersten, von der Firma Laumanns erstellten Fahnen zum Korrekturlesen vor. Dafür haben sich neben den Herausgebern und dem Vorstand noch dankenswerterweise weitere Damen und Herren zur Verfügung gestellt.
Vom 23. Sept. bis zum 11. Oktober wurde in insgesamt 140 Arbeitsstunden das Layout bzw., der Klebeumbruch entwickelt, wobei uns Josef Buschkühle von der Fa. Laumanns selbstlos und tatkräftig zur Seite stand.
Am 6. November 1987 lagen dann alle Bücher fertig vor uns, fast exakt 2 Jahre nach Beginn der Arbeiten.